Sonntag, 5. Februar 2012

Great Ocean Roadeln

Moin moin, ihr Frostbeulen!
Wie mensch sich in Australien erzaehlt, koenntet ihr daheim im hohen Norden nicht nur nen zweiten Eiskratzer, sondern auch ein paar waermere Gedanken gebrauchen. Kein Problem, wir helfen gerne aus. Viel Spass und zieht euch ja warm an!!


Wir melden uns zurueck aus den Huegeln Melbournes, wo wir bei unserer Freundin Jodie unterkamen, die wir waehrend unserer Zeit auf Samoa kennengelernt haben.
Wie im letzten Post schon erwaehnt, stand uns endlich wieder ein Roadtrip bevor! Zusammen mit dem Englaender Jack und dem Campervan "New Hope" machten wir uns also auf den Weg, um in 5 Tagen die Great Ocean Road zu erkunden.
JACK


NEW HOPE



Die Great Ocean Road wurde als eine Verbindungsstrasse der vielen alten Fischer- und Hafenstaedte von zurueckgekehrten Soldaten des ersten Weltkriegs in ueber 10 Jahren harter Arbeit angelegt. Heute ist sie aber vor allem unter Touristen bekannt, die meist von Melbourne nach Adelaide fahren und dabei die sehenswerte Kuestenlandschaft bestaunen.
Unsere Tour begann, nachdem wir unseren fahrbahren Untersatz vom Flughafen abgeholt und uns einen Snack bei "Lentil as Anything" genehmigt hatten. Kurze Info zu dem Laden: Man kann von einem Buffett waehlen, so viel mensch moechte und bezahlt, so viel mensch moechte!! Wir waren Stammgaeste :)
Nachdem Melbourne hinter uns lag, erreichten wir endlich den Beginn der Great Ocean Road. Den ersten von insgesamt 4 Abenden hielten wir in Torquay,
einer reinen Surferstadt, wo unter anderem auch "Quicksilver" und "Rip Curl" gegruendet wurden. Nach einer kurzen Schwimmeinlage zur Abkuehlung, assen wir und sahen einen Film auf unserem integrierten DVD-Player. Weil wir uns also schon so gut eingelebt hatten, entschieden wir auf dem Parkplatz zu bleiben und uns mit 2 Franzosen vor deren Van noch ein paar Biere zu genehmigen.
Die boese Ueberraschung kam dann, als wir am morgen darauf von einem Wachmann geweckt wurden, der uns ein Strafgeld von 125$ auferlegte fuer das Schlafen im Van! Wir nahmen es so gelassen wie nur irgendmoeglich, schliefen noch eine Runde und zogen bald darauf weiter entlang des Weges,
der uns vorbei an ein paar scheinbar beruehmten Surfstraenden brachte. Unter anderem den Bells Beach, wo "Gefaehrliche Brandung" mit Keanu Reeves und Patrick Swayze gedreht wurde. Auch statteten wir einem lokalen Golfclub einen Besuch ab, wo Kaenguruhs, mit ihrer eingebauten Golftasche, neben Paar-4ern ihr Dasein fristen.
Unser Weg brachte uns im Anschluss an einen ganz netten Leuchtturm, der laut Jack mal als Serienset, einer in England und Commonwealthlaendern beliebten Kinderserie, genutzt wurde. Das war es dann aber auch schon. Stattdessen kamen wir nur ein kurzes Stueck weiter in die naechste idyllische Kuesten"stadt" namens Lorne. Es schien uns am Besten, dem Tag hier einfach am Strand zu verbringen und dann gegen Abend weiterzuziehen. Nur ein kurzes Stueck hinter Lorne dann sahen wir eine Anhalterin und hoeflich wie wir sind, hielten wir an. Es war eine leicht betrunkene, aeltere Australierin mit typisch australischer Crocodile Dundee- Aufmachung und mit dem Ziel, zu einer Bar zu kommen. Ihr Angebot auf ein freies Bier nahmen Jack und Kevin dann nur zu gerne wahr.

Als sie uns dann mit einem Kasten Bier in der Hand zu sich nach Hause einlud, waren wir zwar leicht skeptisch aber was soll es. Jegliche Skepsis verflog dann spaetestens, als wir in ihrem Luxus- Apartment ankamen und uns im Inneren von einer Traumwohnung wiederfanden. Das kostenlose Bier und so weiter waren da nur die Kirsche des Eisbechers. Im Endeffekt wurde der Abend bei der 50-jaehrigen Kuenstlerin Ziggy ziemlich lang, extrem lustig und eigentlich zu gut um wahr zu sein. Denn neben einem guten Immobolien-, Musik- und Filmgeschmack hatte Ziggy auch den Drang, die perfekte Gastgeberin zu sein. Diese Nacht sollten wir auch nicht im engen Van, sondern in einem luxurioesen Gaestezimmer im Haus verebringen. Memo an uns selbst: Anhalter_innen mitnehmen!!!



Am Tag darauf dann fuhren wir, trotz des Angebots zu bleiben, weiter. Erstes Ziel auf unsrem Weg an diesem Tag war Kennet River, wo sich regelmaessig Koalas in den Eukalyptusbaeumen aufhalten und ihrem Leben froehnen. Tatsaechlich sahen wir direkt auf dem ersten Baum mehrere besonders prachtvolle Exemplare.




Faehrt mensch auf der Great Ocean Road, dann kann mensch an den 12 Apostels nicht vorbei, ohne einen Blick darauf zu werfen. Die Gesteinsformationen,
die durch die rauhe See ueber die Jahrhunderte hinweg vom Land abgechnitten wurden und nun der Brandung trotzen gelten zu den absoluten "must sees". Warum das so ist, wurde uns allerdings nicht ganz klar. Es ist zwar definitiv schoen anzuschauen aber verliert durch die Massen doch maechtig an Charakter! Im Anschluss versuchten wir, die groessten Andraenge zu vermeiden und machten stattdessen Halt an einem abgelegenen Strand.

Gegen Abend dann zelebriertern wir ein typisch/australisches Barbecue in Warrnambool, wo es ausserhalb der Walsaison nicht allzu viel zu bestaunen gab. Blieb uns also nichts anderes uebrig, als die Kinder in uns durchkommen zu lassen und schon fuhren wir eine Runde Autoscooter auf dem Jahrmarkt, bevor wir, nach einem kurzen Aufenthalt in einem Pub, die Zelte aufschlugen.
Am Tag darauf dann hiess es bereits wieder, in Richtung Melbourne umzukehren, da wir den Van dort wieder abgeben mussten.
Auf unserem Weg durch das Landesinnere hielten wir an einem der vielen Salzseen und brutzelten auf unseren Klappstuehlen in der Sonne, hoerten Musik und plauderten mit den australischen Urlaubern. Fuer den Abend dann kamen wir zurueck nach Lorne, wo wir den letzten Abend im Van verbringen wollten. Es war Freitag und so spielten wir mit dem Gedanken, das Nachtleben genauer zu betrachten. Als wir dann beim Barbecue an einem der vielen oeffentlichen Grills auf einen Australier und dessen amerikanischen Kumpanen trafen, die den selben Plan hatten, stand es fest. Mehr oder weniger sofort fuhren wir zu der einzigen wirklichen Bar der Stadt. Es war ein ganz lustiger Abend, der damit endete, dass wir gemeinsam mit den Locals in einem leerstehenden Haus landeten, dass seit ueber 10 Jahren von den Jugendlichen der Stadt besetzt wurde und seit dem als Partyort benutzt wird. Es war aber dennoch / gerade deshalb eine ziemliche coole Location und die Feier schien auch noch weit von ihrem Ende entfernt zu sein. Gegen 4 Uhr dann zogen wir uns zurueck und parkten den Van in den Huegeln gegenueber des Ozeans.
Am naechsten Morgen wurden wir geweckt von der Sonne und den exotischen Rufen der einheimischen Voegel. Auf unserer Tour zurueck machten wir noch ein letztes Mal halt in Torquay, um ein Bad zu nehmen, ehe wir am Samstag in Melbourne ankamen.
Damit war unsere Zeit an der Great Ocean Road auch schon wieder beendet. Auch wenn es nur ein paar Tage waren, war es doch das Highlight unseres bisherigen Trips durch Austraien. Zurueck ins Hostel also, wenn auch nicht fuer lange..