Dienstag, 17. April 2012

Auf Tauchstation in Bali

Moin, moin!

hiermit beginnen wir ein neues Zeitalter unserer Reise: Kontinent Nummer 3!
.
Unseren ersten Stop im fuer uns komplett unbekannten Asien hatten wir auf Bali, in Indonesien.
Nach einem Zwischenstop auf dem Flughafen von Singapur ging es von hier weiter nach Denpasar, die Hauptstadt der Insel.
Zuerst allerdings nochmal zum Flughafen in Singapur:
Nobel ist als Adjektiv fuer diesen Flughafen beinahe untertrieben. Erst einmal ist er, trotz seiner enormen Groesse, mit Teppich ausgelegt. Hinzu kommt, dass es an jeder Ecke Internetstationen, Skypetelefonzellen, Kinobereiche und sogar Spielekonsolen gibt! Ja, genau - Spielekonsolen. So vertrieben wir uns also die Zeit mit FIFA und CoD daddeln!


Nun zum ersten Eindruck auf Bali und diesem Flughafen: Nachdem wir die Einreise ohne Probleme ueberstanden hatten, warteten einheimische Uniformierte schon bei unseren Taschen, um uns unser Geld abzuziehen. Da sie kein Wort englisch sprachen aber unsere Taschen nahmen, war es eine absolut seltsame Situation, die damit endete, dass Kevin ein bisschen Geld abtrat um das Dillema zu beenden. Genauso ging es auch vor dem Flughafen weiter, wo Taxifahrer uns pausenlos ansprachen und ein "Nein" nicht akzeptierten.
Als uns ein Taxi in der engen Innenstadt abgesetzt hatte und wir den chaotischen Verkehr verarbeitet hatten, konnten wir in einem Hotel einchecken. Die Nacht im eigenen Zimmer kostete uns 8 euro inkl. Fruehstueck sowie eine Mahlzeit bei Pizzahut nochmal 4 euro. Mensch muss Asien lieben!
Der Tag verging ansonsten sehr ruhig, da es Plaene zu schmieden galt, was wir denn mit unseren knapp 9 Tagen auf Bali so machen wollten. Schon seit laengerem spukte in unsere Kopefen die Idee herum, einen Tauchschein zu machen. Und Bali ist dafuer absolut privilegiert!
Wir nahmen uns also einen Bus, wofuer wir verwirrte Blicke ernteten. Weisse im oeffentlichen Verkehrsmittel haben hier scheinbar einen gewissen Seltenheitswert.
In Tulamben erwartete uns erneut ein Hotel,wo wir zu Spottpreisen lebten. Was das ganze nur noch abrundete, war das unglaublich idyllische Restaurant am Meer, wo wir fuer kleines Geld viel assen.
Unsere Tauchkursplaene wollten wir noch an Tag 1 fix machen und so landeten wir im Endeffekt bei Ricardo, der mit seiner Geschichte in jeder Auswanderer-Soap mitspielen koennte: Tauchlehrer auf Bali. Insgesamt wuerden wir 2 mal mit ihm in den Pool steigen, 5 mal ins offene Meer und dann war da auch noch die Theorie. Ein grosses Pensum fuer nur wenig Zeit hatten wir also.


Zu Beginn des Open Water Kurses machten wir "Trockenuebungen" im Pool(haha).
Dinge wie Atemgeraet unter Wasser raus- und wieder reinnehmen, die Taucherbrille unter Wasser abnehmen und dann mit der Nase trocken pusten, usw.
Noch am Nachmittag des ersten Tages ging es ins Meer. Vom Strand aus liefen wir ins Wasser, wo wir dann abtauchten ins kuehle Nass. Es war einfach unglaublich. Knapp 60 Minuten lang atmeten wir unter Wasser und fanden uns wieder in einer Welt, wo der Begriff "3D" ganz neue Ausmasse annimmt. Wir hatten uns scheinbar gut geschlagen und Ricardo war zufrieden, dass wir den Druckausgleich auf 12 Metern problemlos geschafft hatten.
Derartige Anstrenung und Bedingungen, wie unter Wasser schlauchen ganz schoen, weshalb wir die Abende generell zur Rehabilitation im Hotel nutzten.
An Tag 2 bekamen wir noch Gesellschaft von einer Deutschen, die auch ihren Tauchschein machen wollte. Nach den letzten Uebungen, die wir spielerisch haendelten, war am Nachmittag wieder ein Meerestauchgang angesagt. Nun zu viert gings hinab auf 12 Meter, wo wir verschiedene Uebungen vollziehen mussten. Es war wieder ein guter Trip.
An Tag 3 konnten wir erstmals direkt in die offene See. Am Morgen ging es zu einem absoluten Highlight der Insel: Das Wrack der "USAT Liberty"! Nur etwa 50 Meter vor der Kueste liegt seit ueber 50 Jahren das Wrack dieses WW2-Transportschiffs. 120 Meter lang ist sie und unter Tauchern weltweit bekannt. Wir hatten das Glueck, sie vor der Haustuer zu haben.
Wir koennen nicht hier nur schwer beschreiben, wie es war, erstmals das mit Korallen bedeckte Schiff zu sehen aber es verschlug uns quasi die Sprache. Ricardo nahm uns auf etwa 20 Meter Tiefe um das Wrack herum und ja sogar durch das Wrack, wo dies moeglich gewesen war. Es war gigantisch!
Nach einem solchen Morgen ist es schwer fuer den Nachmittagstauchgang, mitzuhalten aber der Drop Off, sprich eine Steile Korallenwand, war durchaus wuerdig. Die gesamte Unterwasserwelt hier war ueberwaeltigend. Ob Rochen, Teufelsfische, Moraenen oder was auch immer. Alles fand sich hier.
Tag 4 unseres Kurses war zugleich auch schon der letzte Tag. Frueh morgens zwaengten wir uns in unsere Neoporenanzuege und huepften ins Wasser, um noch einigermassen Ruhe vor den Tauchermassen zu haben.
Wieder sollten wir das Wrack erkunden. Dieses mal jedoch hatten wir etwas mehr Zeit und es ging vor allem tiefer hinunter. 25 Meter standen teils auf unseren Messgeraeten, 7 Meter mehr, als es unser Tauchschein erlaubt. Ach und erneut war es genial!
Nach der Kuer kommt die Pflicht und so war auch die Theorie noch zu machen. Es war nicht gerade anspruchsvoll und so koennen wir uns jetzt stolze Besitzer des "Open-Water" Tauchscheins nennen. Alles in Allem ein unvergleichliches Erlebnis und hoffentlich auch auf dieser Reise nicht das letzte Mal! Tauchen ist ein wunderschoener Sport, allerdings nicht auf die leichte Schulter zu nehmen!

Von Tulamben aus fuehrte uns unser Weg nach Ubud, der Handwerks- aber auch Touristenhochburg Balis. Trotz der vielen Menschen war es wirklich scheon hier. Direkt machten wir uns auf zum Affen-Tempel. Der Name ist Programm: Unzaehlige Affen lungern hier herum und lassen es sich gut gehen. Hoefliche Gaeste, wie wir es sind, bringen natuerlich auch Bananen mit. Sobald wir naemlich eine dieser gelben Fruechte aus unseren Taschen holten, sprintete eine Horde Affen auf uns zu und klettere an uns herum, um sie uns abzunehmen - immer! erfolgreich. Absolut verrueckt!
Von Ubud aus machten wir am naechsten Tag einen Trip um die Insel auf Rollern, die wir gemietet hatten. Beschilderungen und dergleichen sind in Asien nicht so der Bringer und so wurde die Route immer spontaner.
Erst ging es zu den beeindruckenden Reisterassen, die in vollstem Gruen erstrahlten. Dann immer bergauf zu den Vulkanen, die nach wie vor aktiv sind. Von hier dann fuhren wir zu Pura Besakih, dem Muttertempel der Insel, der in den Hang eines Vulkans eingebettet liegt und einen perfekten Ausblick auf die Insel bietet. Der Tag nahte seinem Ende, weshalb es umso unpraktischer war, dass Kevin eine Reifenpanne mitten im Nirgendwo hatte. Gluecklicherweise fanden wir auf einem Huegel nur wenige hundert Meter entfernt eine winzige Holzhuette, die Roller reparierte. Dat Glueck is halt mit die Doofen!
Wir schafften es erneut rechtzeitig nach Ubud, wo wir die Stadt noch einmal bei Nacht erkundeten.
Unsere Zeit auf Bali naeherte sich ungluecklicherweise schon ihrem Ende und wir entschieden uns, die letzte Nacht in Kuta zu verbringen, dem Mallorca Australiens. Hier gab es wirklich Alles, was der "Aussie" begehrt: Clubs, ein Surfstrand und jede Menge Drogen. Wir blieben bei unserer eher ruhigen Marschroute und liefen die Stadt einfach mehrfach ab. Es war zwar ganz interessant aber die unfassbare Aufdringlichkeit der Einheimischen hier, die uns alle 2 Meter ansprachen, war unertraeglich. Aus "No,thank you" wurde mit der Zeit ein Zustand des dauerhaften Ignorierens!
Mehr oder weniger auf den letzten Druecker stiegen wir dann in den Flieger zurueck nach Singapur. Zwar haetten wir gerne mehr Zeit gehabt, um die vielen Straende und gruenen Huegel genauer zu sehen aber dennoch war es eine gute Zeit, die wir nicht missen wollen wuerden. Nun aber weiter in Suedostasien!

Aus Bangkok die besten Gruessen,

Cpt. Kain Morgen










Mittwoch, 4. April 2012

Kevin allein am Great Barrier Reef

Tag Tag!
Ich fahre jetzt einfach mal die individuelle Schiene und übe mich in der hohen Kunst des Ich-Erzählens.
Nur etwa 2 Tage vor Abschluss unserer Zeit in Chinchilla erinnerte ich mich daran, dass es, neben vielen anderen, eine für mich sehr wichtige Sache gab, die ich in Australien aus nächster Nähe sehen wollte: Das Great Barrier Reef.
Da mir also die Zeit davonlief und ich mir nicht sicher war, wann genau und ob ich denn wieder zurückkommen würde auf den roten Kontinent, buchte ich quasi Last-Minute einen Flug von Brisbane mitten ins Zentrum der Whitsunday Islands.

So kam es also zum inzwischen achten Flug in neun Monaten, allerdings erstmals alleine.
Meine Vorfreude wurde durch den Blick aus dem Flugzeug nur noch gesteigert. Im azurblauen Wasser konnte man die Korallenformation schon bestens erkennen.
Ich landete auf Hamiltion Island, einer Insel halb Resort, halb Golfkurs. Von dieser paradiesischen Insel brachte mich eine Fähre ans Festland nach Airlie Beach. Zu aller erst wollte ich mir eine passende Tour raussuchen, da ich nur den Tag darauf in voller Gänze dafür haben würde. Nachdem ich bei geschätzten 10 Reiseinformationen angefragt hatte, wurde mir zur Oceanraftingtour geraten.
Mir dieser sicheren Gewissheit bewusst, ging es an die Suche nach einem Hostel. Zufälligerweise traf ich auf einen alten Bekannten aus Auckland, weshalb ich mich entschied, wie schon damals, im Nomads zu bleiben. Danach nahm ich noch einmal die Stadt unter die Lupe. Sie war klein aber die Stimmung wirkte ausgelassen, es war voll von Backpackern und die Landschaft drum herum war genial. Eine Schande, dass man hier wegen der vielen Rochen und Quallen nicht im offenen Meer schwimmen darf!
An meinem ersten von 2 Abenden lernte ich beim Kochen 2 Engländer und eine Deutsche kennen, die mich auf Gin und Bier einluden. Also ertrank ich meine Sehnsucht nach Davids Gesellschaft. ;)
Rechtzeitig ging ich schlafen, da es schon morgens losgehen wuerde ins Riff!!!
Puenktlich ging es los. Jeder bekam einen Stachelrochenanzug, der vor Stichen auf den Oberkoerper schuetzen sollte. Schon beim Alligator-Flüsterer Steve Irwin hatte das ja super funktioniert, dachte ich mir. Immerhin sah es gut aus.
Mit dem Schnellboot fuhren wir entgegen des eigentlichen Plans zuerst zur zum Whiteheaven Beach. Dieser Strand besteht mehr oder weniger ausschliesslich nur aus Quartzsand und ist somit strahlend weiss! Angeblich gehört er zu den besten 10 Stränden der Welt. Das lasse ich dann mal so stehen.
Wir liefen erst durch den Busch zu
einem Ausguckspunkt und dann hinunter an den Strand selbst, wo es für Alle bis auf mich Sparfuchs ein Buffet gab. Während also der Rest schmauste, suchte ich nach kleinen Haien und Stachelrochen, die dort im seichten Wasser ihr Unwesen trieben. Tatsächlich sah man sie zahlreich und ich konnte sorglos neben ihnen umherspazieren.



Von diesem Traumstrand gings dann zum für mich viel wichtigeren Punkt dieses Trips: Das Schnorcheln am Riff. An 2 verschiedenen Spots vor der Kueste von Hook Island bekamen wir je 45 Minuten Zeit, um die Unterwasserwelt zu bewundern. Beim einen Spot waren vorallem die Fische und beim anderen die Korallen in überwaeltigender Anzahl und Farbenvielfalt zu finden. Innerhalb von Sekunden konnte ich das auch nur besteätigen. Als ich meine Augen erstmals unter Wasser öffnete, fand ich mich in mitten von unähligen kleinen Kreaturen, die in den buntesten farben leuchteten! Immer wieder tauchte ich ab, suchte nach seltenen Fischen, von denen einige wirklich riesig waren und machte ein paar Fotos mit unsrer Unterwasser-Einwegkamera {Danke Dennis und Danny;-)}!
Auf unserer Rücktour in den Hafen erzählte man uns dann noch ein paar lustige Geschichten über die 74 Whitsunday Islands. Rod Stewart war verbannt worden, und und und...
Zurück im Hafen dann passierte nichts Aussergewöhnliches mehr, also sass ich gemeinsam mit ein paar Leuten im Hostel zusammen.
So war er auch schon vorbei, mein kleiner Trip and Great Barrier Reef. Knappe 48 Stunden, nachdem mein Flieger auf Hamilton Island gelandet war, flog ich an selber Stelle wieder ab. Bei einem letzten Blick auf die Gegend um Airlie Beach kann ich es jedem Australien-Reisenden nur empfehlen, die Stadt zu besuchen.
Ich bin mir mehr als sicher, dass es mich auch nochmal hierher verschlagen wird, zum größten Korallenriff der Erde!




Von hier an also gibts David und mich wieder im Doppelpack.
ICH sage aber erstmal bis dann!
Macht´s gut,
Cptn. Kevidikev

Montag, 2. April 2012

Reif zu pflücken!

Hello again,

nun zu dem für uns unangenehmsten Teil dieser Reise. Denn als wir nach knappen 9 Monaten auf unsere Konten schauten, mussten wir uns doch eingestehen, dass das Geld mehr als knapp wurde und es unvermeidlich war.
Glücklicherweise hatte uns Stephen schon am Samstag aus Brisbane abholen können, weshalb wir noch 2 Tage zur Eingewöhnung hatten, ehe es auf die Melonenfelder nahe Chinchillas ging. Übrigens die größte Rockmelonenfarm der südlichen Hemisphäre!


Als wir aus dem Bus stiegen, empfing uns ein Haufen größtenteils deutscher Jungs, denen mensch die Zeit auf der Melonenfarm mehr als anmerkte. Es hatte etwas von Höhlenmenschen...

Keine Ahnung, was genau wir uns vorgestellt hatten aber so schlimm war das Camp an sich nicht. Zwar liefen die Duschen und die Waschmaschine mit dreckigem Flusswasser aber wir hatten einen eigenen kleinen Kabuff mit Klimaanlage und Kühlschrank.
Wir waren quasi die neuen Könige des Trailerparks, den wir uns unter anderem auch mit einem Wallabie teilten.
Nachdem wir in die Geheimnisse der Melonenfarm und des Camps eingeweiht worden waren, fuhr uns der Holländer Dave in die 20km entfernte "Metropole" Chinchilla.

Es gab einen Supermarkt und eine Bücherei mit Internet. Ach und hatten wir schon erwähnt, dass es einen Supermarkt gab?
Ein recht interessanter Tag ging also zu Ende und nachdem David sich die größere Matratze des Hochbetts erschnuckt (zoom, zoom, zoom) hatte, war er auch schon vorbei. Also der Tag, nicht David :)
Unseren letzten prä-Arbeit Tag verbrachten wir alleine im Camp, während der Rest auf den Melonenfeldern schuftete. Da wir innerhalb von 24 Stunden jedes Männermagazin in und auswendig kannten, fuhren wir mit Tim und dem Aussie Drew zu einem nahegelegenen Weier, von da an Melonenweier. Der Stausee war zwar nicht sauber aber wir vermuteten einfach mal, dass er krokodilfrei ist. Danach statteten wir auch Chinchilla einen Besuch ab, was zu einem täglichen Ritual werden sollte - in den darauffolgenden Wochen.
Somit war er gekommen, unser erster Morgen auf der Melonenfarm. Um 4 Uhr morgens klingelte der Wecker, so dass genug Zeit für ein ausgiebiges Frühstück war, ehe wir unser Equipment einpackten und mit dem Bus aufbrachen. Mit Equipment meinen wir übrigens Handschuhe, einen Sonnenhut, Sonnencreme, Gummistiefel, viel Wasser und einen Snack für die Pausen.


Wir hielten zwei mal in Chinchilla, wo wir beim ersten Haus ein halbes Dutzend Deutsche und beim zweiten ein halbes Dutzend Inder aufgabelten. Ladies and Gentlemen: die Crew!
Insgesamt eine Stunde dauerte die Fahrt, bis die Weiten von Melonen vor uns auftauchten. Wider erwarten wuchsen die Melonen auf Bodenlevel in Reihen von mehreren hundert Metern Länge.
Mit Sonnenaufgang startete der Arbeitstag, als der Traktor in Schritttempo zu fahren begann und jeder ihm, die eigene Reihe prüfend, folgte. Hatte man eine reife Melone gefunden, so riss man sie ab und legte sie auf den Boom (ein Fliessband), welches die Melonen dann in Kisten in der Mitte des Anhängers beförderte. Diese Prozedur wiederholte sich an einem durchschnittlichen Tag mehrere tausend Mal. Das lustige für uns war, dass es keinerlei Anweisungen gegeben hatte. Wir haben einfach mal drauflos gepickt und scheinbar war es in Ordnung, da wir nicht allzu oft zur Rede gestellt wurden. Chefes waren Kevin und Kevin, zwei kugelrunde Gestalten. Nach 5 Stunden Arbeit und einer 15 minütigen Pause war Schluss. Bis auf die unsägliche Hitze lief es eigentlich ganz ordentlich, allerdings sorgten die Geschichten der anderen von 14 Stunden Tagen doch schon für gehörigen Respekt!
Am 2. Tag gings schon um 3:45 hoch, doch der befürchtete Rueckenschmerz wie auf dem Weingut in Neuseeland blieb glücklicherweise aus! Nach 4 Stunden war der Tag schon wieder vorbei und wir nutzten unseren langen Nachmittag stattdessen wieder für ein Bad im Weier und Pizza essen beim Filme gucken.


Da wir erholungshalber am 3. Tag frei hatten, mähten wir stattdessen den Rasen im Camp, wofür wir einen Kasten Bier als Prämie bekamen. Am späten Nachmittag kam ein ganzer Bus voll neuer Leute, da es geplant war, statt nur einem nun zwei Teams zu beschäftigen. David kam in Team 1, Kevin in Team 2.
Von hier an setzte eine gewisse Routine ein und ein Tag glich dem anderen. Aufstehen gegen 4. Arbeitsbeginn mit Sonnenaufgang fuer 7-8 Stunden Arbeit unter der brennenden Sonne. Danach dann würden sich alle in Autos zusammenfinden und zu Supermarkt und Bücherei fahren. Im Camp spielten wir noch Tischtennis, aßen zusammen und schnackten dann, bis die Mücken uns in unsere Buden vertrieben. Für Überraschungsmomente sorgte vor allem die Tierwelt, wenn mensch eine riesige, giftige Spinne sah, eine Kröte auf deinen Fuss sprang oder Du eine Schlange überfuhrst! Highlights anderer Art waren da das gemeinsame Barbecue am Samstag und der Pizzaservice am Sonntag, wenn alle zusammen saßen und Stephen uns auch kaltes Beck's stellte. Angeblich gab`s übrigens Känguruhfleisch.
So verging die Arbeitswoche ungemein fix. Am Dienstag darauf dann die Hiobsbotschaft, dass das Wetter wohl umschlagen würde und wir erstmal keine Arbeit hätten. Mit dieser Maßnahme bekamen wir alle einen Tag frei und ca. 10 Leute wurden sogar entlassen. Nicht dabei: David und Kevin!
Wir nutzten den Tag und fuhren in die nächstgrößere Stadt namens Dalby, was sich aber auch als Enttäuschung herausstellte. Aus der ursprünglichen Ansage, dass es bis Freitag keine Arbeit gäbe wurde dann Sonntag.
Frustbewältigung musste her und war auch schnell gefunden. Gemeinsam mit Traktorfahrer Max, Tim, Moritz, Cameron und Simon fuhren wir in einem der Arbeitsvans nach Brisbane, um dort zu feiern! Es war eine lange Fahrt, ein langer Abend und gab genug lustige Geschichten für eine Woche her!
Pflichtbewusst fuhren wir am Morgen darauf wieder ins Camp, wo wir den nötigen Schlaf nachholten. Als es dann hieß, erst Montag würde wieder gearbeitet, riefen die ersten schon nach einer Wiederholung, die wegen Geldmangels dann aber abgesagt wurde!


Nach insgesamt 7 Tagen Pause fiel es uns allen ungemein schwer, wieder in den Arbeitstrott zu kommen. Motivation, Fehlanzeige! Glücklicherweise waren wir inzwischen als Gruppe total zusammengewachsen. Es folgten Tischtennisturniere, Pokerabende und eigentlich machte immer jemand etwas, so dass es nicht zu langweilig war. So näherten wir uns auch schon dem Ende unserer Zeit in Chinchilla. Dass es aber zu keinem Wehmut bei der Abfuhr gab, dafür sorgten unsere Vorgesetzten! Die Ansagen, was wir pflücken sollten wurden immer konfuser und so war sich niemand mehr sicher, was zu picken sei und was nicht. Den Morgen darauf dann bekamen wir gesagt, was wir doch für Versager sein und es kam die nächste Ansage mit der Drohung, dass sie alle feuern würden. Naja, uns sollte es egal sein. Wir waren mit einem Bein schon wieder im nächsten Flieger!


Nach unserer letzten gepflückten Melone und dem uns gewissen Ende der Sklaverei, konnten wir den Abschied vom Rest der Crew richtig genießen. Kevin schmiss eine Runde Bier und bei einer letzten Partie Poker und einer lustigen Runde danach saßen Alle zusammen und wieder wurde viel gelacht!
Wie es sich gehört, weckten wir am Morgen darauf Alle auf, um uns nochmal zu verabschieden.
Von Max, dem Schnacker. Tim, dem gutherzigen Vegetarie. Simon, dem bavarischen Gitarrenspieler. Cameron, dem neuseeländischen Lethargisten. Drew, dem rockenden Mager-Aussie. Sowie Matthieu, dem französischen Teilzeitobdachlosen.
Was für ein guter Haufen das doch war!
Von hier an nahmen wir den Bus nach Brisbane, mit einem kleinen aber feinen Unterschied jedoch: David ins Stadtzentrum und Kevin zum Flugfhafen. Mehr zu den verschiedenen Plaenen kommt dann bald.

Bis dahin erstmal,
Cptn. Kein und Morgan