Donnerstag, 29. Dezember 2011

Men Down Under

Hallo, alle miteinander!!!
Wir haben nun auch Samoa hinter uns gelassen und melden uns zurück aus Sydney, wo wir uns das größte Feuerwerk der Welt zu Gemüte führen werden!
Was unsere 9 Tage auf den beiden Hauptinseln Samoas namens Upolu und Savaii anbelangt, handeln wir gemäß dem Motto "Bilder sagen mehr als tausend Worte".

Vor unserer ersten Fahrt warteten wir am "Busbahnhof" in Apia. Die Busse sind in allen möglichen Farben angemalt und bestehen quasi zu 95% aus Holz!

Im Inneren der Buse war es dann noch bunter und vor allem war es eng. 80 Menschen drängten sich in den Bus für 50 Leute und alte Frauen saßen auf dem Schoß von Jugendlichen. Im Hintergrund liefen übrigens immer Weihnachtssongremixe.

Apia ist nicht unbedingt die schönste Stadt der Welt und so zog es uns bereits nach einer Nacht hinaus zu den schöneren Seiten Samoas!

Das war die Hütte am Tafatafa Beach, in der wir unsere erste Nacht außerhalb Apias verbrachten. Im ersten Moment mussten wir erstmal realisieren, wie genial das eigentlich war!

Hier mal der Blick aus dem Beach Falet auf den Strand und das Wasser, das nur 5 Meter vom unserem Schlafplatz entfernt war. Gaaaanz genau!!!

Dass der Strand der wohl Schönste war, den wir je gesehen hatten, erkannte man beim Blick nach links..

..und rechts!











Nach einer Nacht aber zogen wir weiter nach Lalomanu, einem Ort der vom Tsunami `09 hart getroffen wurde, aber schon wieder absolut erstrahlt! Wir blieben hier ganze 3 Nächte und genossen die Freundlichkeit der Menschen.

Der Strand in Lalomanu wird vom Reiseführer "Lonely Planet" als 7. schönster Strand der Welt geführt. Das hier ist das vielleicht meistgeschossenste Foto hier, mit Blick auf eine Insel vor der Küste.

Dass wir nicht die ersten Norddeutschen hier waren, merkten wir spätestens beim Blick nach oben.

Wie schon gesagt: Das Leben haben die Menschen hier wirklich raus. Hier sieht man ein Mitglied der Familie, die die Beach Falets in Lalomanu leitet, bei einem entspannenden Bad kurz nach dem Frühstücksbuffet und natürlich mit Vailima, dem eigens auf Samoa gebrautem Bier in der Hand.




Wer denkt, dass wir nur faul rumsaßen, hat sich geirrt! Bei bestem Wetter machten wir Touren über die Insel und besuchten die Tourispots, wenn man es denn so bezeichnen kann...

In dieser Grotte sammelt sich Regenwasser und durch einen kleinen Unterwasserzufluss auch Meerwasser. Wir schwammen also eine Runde und tauchten uns unseren Weg auch hinaus auf die offene See! Ziemlich gut!

David sitzt neben einem der mehreren Wasserfälle aus Upolu und wirft einen Blick auf den Urwald!

Im Markt in Apia trifft sich die gesamte Stadt und handelt mit Obst, Gemüse, Schmuck und was es sonst noch so gibt. Als Weißer(Pailangi) wird man dort das ein oder andere mal dumm angeschaut.

Unser absoluter Favorit war die Rockslide nahe Apias, wo man große Felsen hinunterrutschte und dann in natürlichen Wasserbecken landete. Echt genial, wenn auch manchmal ein bisschen schmerzhaft!


Ein wenig kürzer blieben wir auf der zweiten Hauptinsel Savaii, die uns als noch entspannter beschrieben wurde. Schwer vorstellbar, aber wieso auch nicht! Dort reisten wir zusammen mit Andrea, den wir in Lalomanu kennengelernt hatten. Unser erstes Ziel nach erreichen mit der Fähre war Manase, wo wir,wie schon auf Upolu, in Beach Falets am Strand schliefen.

Ohne Worte!


Nur wenige Kilometer von Manase entfernt konnte mensch mit Schildkröten schwimmen. Doch es waren nicht die kleinen Turtles aus dem Aquarium, wie wir es erwartet hatten, sondern Urgetüme von über 1 Meter Länge. Um sie ranzulocken, fütterten wir sie übrigens mit Kokosnusnuss und Papaya. Der neuste Diät-PLan von Meister Splinter.

Auch besuchten wir die Dwarf Cave, die im Nirgendwo des Dschungels lag. Ein kleiner Junge führte uns in das Erdloch mit nur einer kleinen Taschenlampe bewaffnet. Wir wussten ja nicht, dass wir dort auch schwimmen würden müssen und dass es kilometerweit hineinging..

Um die Insel zu erkunden, hatten wir uns ein Auto gemietet und fuhren an der Nordküste entlang.

Unsere letzte Nacht schliefen wir auf einem Baumhaus über dem Wald. Das ganze war zwar nur eine Holzplattform auf einem sehr hohen Baum, aber wir machten das Beste draus und spielten Posh(Meier) und hatten nen guten Abend. Unsere Kumpanen(von links): Andrea, Fabio und Martin. Ein guter Haufen!

Damit war das Abenteuer Samoa ein bisschen zu schnell wieder vorbei und wir schnappten uns den nächsten Flieger via Auckland nach Melbourne, um den nächsten Schritt auf unsrer Reise zu machen. Von nun an sind wir...Men Down Under!!!

Eines wollen wir aber natürlich nicht vergessen! Wir wünschen Euch, dass ihr ein schönes Weihnachtsfest hattet und auch einen guten Rutsch!!! Nur das Beste aus Sydney!!!
Cpt. Kein Morgan

Sonntag, 11. Dezember 2011

Auf dem Sprung nach Samoa, mit Geschichten im Gepäck

Hallo erstmal. Für die, die wegen unserer Abwesenheit vergessen haben, mit wem sie es eigentlich zu tun haben. Wir, David und Kevin, haben uns also in den letzten 2 Monate intensiv mit Land und Leuten sowohl auf der Nord- als auch der Südinsel von Neuseeland auseinandergesetzt. Aber solche Studien brauchen viel Zeit und Arbeit, weshalb wir es in den vergangenenen Wochen einfach nicht schafften, den Blog auf seinem bisher so hohen Niveau zu führen.
Doch keine Sorge, denn wir haben uns gedacht, anstatt die einzelnen Tage widerzugeben, euch ein paar unserer Erlebnisse näher zu bringen, eben die welche uns als besonders Besonders in Erinnerung geblieben sind. Denn verdammt, was haben wir nich alles an genialen Sachen gesehen und erlebt und gemacht! Die Reihenfolge hat nicht zwingend etwas zu bedeuten, also einfach mal viel Spaß mit den Eindrücken, die uns solchen Spaß gemacht haben.


Der Van:
Beginnen müssen wir mit unserem, leider inzwischen verkauften, fahrbarem Untersatz und unserem Leben, dass wir für mehr als 2 Monate darin geführt haben. Spongy, wie wir den 88er Mitsubishi getauft hatten, hat uns die Mögluichkeit gegeben, die von Backpackern und Touristen überfüllten Wege zu verlassen und ein eigenes Neuseeland zu erkunden, abseits von all dem Bungy gejumpe und so weiter. Was mit ein wenig Skepsis beim Kauf wegen der 385 000 abgefahrenen Kilometer begann wurde zu einem nahezu problemlosen Unternehmen und wie schon erwähnt konnten wir ihn an den Mann bringen.
Unsere Tour im Van brachte uns über die grünen Hügel des Nordens, durch die Wüsten zu den Füßen der 3 heiligen Berge, bis hinunter nach Wellington. Von dort starteten wir dann Kapitel 2. Unseres Trips entlang der Küsten und durch die Southern Alps mit seinen Bergen. Alles in Allem sind wir 10 000 Kilometer an etwa 80 tagen gefahren und haben mehr gesehen von der einzigartigen Landschaft, als wir uns hatten erträumen lassen.
Wir konnten also fahren wohin wir es wollten und dort dann machen, was wir wollten. Dementsprechend bestand der Morgen erstmal darin, ein gutes Frühstück zu genießen und zu entscheiden, wohin wir als nöchstes fahren würden. Im Auto dann konnten wir unsere Ipods anschmeissen und hörten stundenlang Musik oder aber Harry Potter- Hörbücher.
Sahen wir auf dem Weg etwas interessantes, oder schönes, hielten wir einfach an und wenn uns ein ort nicht gefiel, fuhren wir einfach weiter. Das Schlafen an sich war unglaublich günstig für uns. Wir stellten den van einfach an einer Raststätte oder einem DOC – Campingplatz ab(Der DOC ist eine staatliche Organisation, die sich um die Erhaltung der Natur kümmert) und legten uns hinten in auf die gar nicht so ungemütliche Matrate im Van. Insgesamt also haben wir in den 80 Tagen und Nächten im Van kaum mehr ausgegeben, als in einer Woche in einem Hostel! Und auch kochen und war kein Problem, denn wir hatten einen gaskocher und mehrere Schränke voll mit Essen, so dass es uns an Nichts fehlte. Ja, der Van war und ist super ausgerüstet und ob drinnen oder aber draußen, unter unserem Vordach hatten wir einen absolut ausreichenden Lebensstil.
Hier habt ihr jetzt nochmal ein paar Bilder von unserem neuseeländischen Zweitwohnsitz...






Wandern:
Das vermutlich Beste was uns hier passieren konnte war das Wandern für uns zu entdecken! Natürlich ist es uns alles andere als schwer gefallen uns zum wandern zu begeistern. In einem Land welches einem auf jedem zurückgelegten Kilometer auf´s Neue überrascht, welches einem eine Landschaft präsentiert, die so divers ist, dass mensch glauben könnte mensch sei gar nicht mehr in Neuseeland. Nein, in so einem Land ist es ganz einfach eine logische Konsequenz so viel wie möglich in der Natur unterwegs zu sein und den Tieren und Pflanzen, den Stränden und dem Meer, all den Flüssen und Bergen, all dem da draußen so nah wie möglich zu kommen.
Allerdings gab es da ein Schlüsselerlebnis, nach welchem wir jede Möglichkeit zum Wandern nutzten und mehr und mehr Spaß daran hatten. Es war eine zweitägige Wanderung im Abel Tasman Nationalpark die uns das Wandern lehrte. Der Abel Tasman ist eines der schönsten Wandergebiete in Neuseeland und auch Teil des DOC. Wir ließen uns morgens mit dem Wassertaxi in den Park schippern um dann die Strecke zu unserem Van zurück zu wandern. Auf etwa halber Strecke hatten wir eine Hütte gebucht und dort die Nacht verbracht. Wir liefen also auf dem Track entlang, hoch und wieder runter, mal an der Küste, mal im Dschungel. Mal nur zu zweit, mal in Gesellschaft anderer. Und es hätte besser nicht sein können, wir hatten an beiden Tagen ein geniales Wetter und die Landschaft zeigte sich von ihrer besten Seite.
So liefen wir durch die zwitschernde Vogelwelt Neuseelands, badeten in den zahlreichen Buchten im türkisblauen Wasser und sonnten uns an den weißesten Sandstränden. Auf dem Track war es auch, dass wir Meike und Ferdinand trafen, mit denen wir nach dem Walk noch gemeinsam reisten und die wir später sogar in Queenstown erneut trafen. Hier haben wir das Wandern lieben gelernt!
So kam es, dass wir uns in den folgenden Wochen an immer mehr Wanderungen wagten unter anderem auch die Besteigung des Avalanche Peak, welche mehr Klettertour als Wanderung war. Fast hätten wir den Gipfel nicht einmal gesehen, denn im Visitor Centre erzählten sie uns von einem Meter Neuschnee und dass eine Gipfelbesteigung vermutlich nicht in die Tüte käme. Doch bei einer Pause nach etwa der Hälfte des Aufstiegs kam uns ein Wanderer entgegen der uns ermutigte und von „nur wenig Schnee“ berichtete. So machten wir uns wieder auf den Weg und nach einem recht anstrengenden letzten Stück hatten wir den Gipfel erreicht. Vielleicht nicht unbedingt ideal für den Track ausgerüstet, aber dennoch oben angekommen und sehr zufrieden mit uns selbst, hatten wir immerhin 1100 Höhenmeter zurückgelegt. Einige Zeit genossen wir die Einsamkeit auf dem Gipfel und bekamen sogar eine Lawine auf einem der Nachbarberge zu sehen.
Ein weiterer Langstreckentrack den wir unternommen haben, war der Koplandtrack. Er ging über 36km return und war für uns wohl der anstrengenste aller bisher gelaufenen. Doch das hatte auch ein Gutes, denn nach einem anstrengenden Walk lassen sich die natürlichen Hotpools an der Hütte umso besser genießen. Und von denen gibt es dort schließlich drei Stück.












Skydive:
Das Land hat aber neben unbeschreiblicher Natur noch weitere Sehenswürdigkeiten für uns parat gehabt. Schon in der Heimat nämlich hatten wir großmütig getönt, dass wir hier definitiv einen Fallschirmsprung machen würden. Dieser Hochmut aber verfliegt umso schneller, je näher das Ereignis eigentlich rückte und so kam es eines tages, dass wir beide angespannt in einer weißen Stretch- Limousine saßen und zum Flughafen in Taupo gefahren wurden.
Es war ein warmer und sonniger Tag, doch in 15 000 Fuß (knapp 5000 m) merkt man von der Wärme nur noch wenig, weshalb man uns in blaue Overalls steckte, eine 15- minütige Einführung gab und ehe wir uns versahen, saßen wir auf einer Bank in einem pinken Flugzeug über dem Lake Taupo! Neben der Höhenanzeige stieg auch unser Puls. Und als sich dann die Luke öffnete und unsere Nebenmenschen sich reihenweise in die Tiefe stürzten, war es soweit, dass auch wir, mit einem Profi im Nacken, eine Rolle vorwärts machten und 1 Minute lang mit mehr als 200 km/h auf den Boden zurauschten.
Das Gefühl dabei kann man nicht passend beschreiben, weil es für jeden einfach einmalig ist, also versuchen wir es auch gar nicht!
Die Minute des freien Falls endet abrupt mit dem Zug des Fallschirms, nach dem mensch dann langsam Richtung Boden schwebt und vergeblich darauf wartet, dass der Adrenalinrausch und der Druck auf den Ohren nachlassen würden.
Letztendlich also steht für uns fest, dass wir nicht das letzte Mal in unserem Leben aus einem Flugzeug gesprungen sind und das Video davon noch mehr als einmal anschauen werden!





Schnee im Sommer:
Nachdem wir die westküste und Queenstown mit seinen Bars hinter uns gelassen hatten, fuhren wir zu einem der absoluten Touri- Hotspots in Neuseeland. Der Milford Sound ist ein Fjord, der an der Südostküste Neuseelands liegt und neben sehenswerten Geborgshängen auch viele Meeresbewohner zu bieten hat. Dort also machten wir eine Bootstour, die uns zwischen den Hängen an die Ausfahrt zum tasmanischen Meer brachte und zurück in den sicheren Hafen. Das Wetter war im Laufe der Zeit immer schlechter und quasi typisch für die region und den vielen Niederschlag. Umso überraschender war es daher für uns, dass wir einige hundert Meter höher plötzlich auf schneebedeckten Straßen fuhren und dicke Flocken uns gegen die Scheiben flogen. Auch wenn die Berge teils noch weiß waren, war Schnee für uns in weite ferne gerückt. Mit anderen Vans warteten wir darauf in den Tunnel zurück ins Landesinnere zu kommen, verbrachten aber die Wartezeit mit Spielen im Schnee. Auch wenn es November war muss man es einfach festhalten: Schnee im Sommer!!





Auch wenn es noch vieles mehr zu erwähnen gäbe, wie z.B. das Neuseeland-Rugby-Match, aber 2 Monate lassen sich nunmal nicht so einfach zusammenfassen. Wir hoffen also, dass ihr zumindest eine Idee davon bekommt, wie wir unsere Zeit hier in Neuseeland verbracht haben. Es war eine wirklich geniale Zeit aber um ehrlich zu sein fühlt es sich für uns mehr als richtig an, wieder weiterzuziehen und wie in den letzten Tagen in Los Angeles haben wir erneut den Drang, etwas Neues zu sehen und zu starten. Also, ab nach Samoa!!
Macht es gut, `ne schöne Vorweihnachtszeit und bis bald!
Kpt. Kain und Morgan

Montag, 17. Oktober 2011

Ein Monat Neuseeland - Teil 1: Die im Gefährt

Hallo da draußen!


Vor mittlerweile mehr als 5 Wochen sind wir in Neuseeland angekommen und haben seit dem die Nordinsel von Oben bis Unten abgefahren und am vergangenen Sonntag mit einer Fähre zur Südinsel hinter uns gelassen!
Zwar hat es fast 2 Wochen gedauert, bis wir Auckland verlassen konnten, doch seit dem haben wir Kilometer um Kilometer abgerissen um möglichst jedem Ort soviel Aufmerksamkeit zu schenken, wie es ihm gebührt.
Da ein ganzer Monat als einzelner Eintrag in etwa so spannend ist, wie ein Lexikon, haben wir das Ganze in hoffentlich interessantere Teile zerlegt.

Los gehts mit Teil 1: Die im Gefährt!

Wie schon erwähnt, haben wir Auckland als Zielflughafen ausgewählt, um uns mit Neuseeland live und vor Ort auseinander zusetzen. Auckland ist mit seinen 1,4 Mio Einwohnern die so ziemlich einzige wirkliche Metropole Neuseelands und jeder dritte Kiwi lebt genau hier.
Unsere ersten Eindrücke waren von der Stadt selbst und vor allem, der 2 Tage darauf beginnenden Rugby-Weltmeisterschaft geprägt. Die Rugby-Kultur in Neuseeland ist vergleichbar mit Fußball in Südamerika und niemals sollte man etwas Negatives über die "All-Blacks" von sich geben, solange Einheimische in der Nähe sind!



Ein Shuttle brachte uns um 6 Uhr morgens in Richtung Queens-Wharf, die, wie sich herausstellen sollte, das Zentrum der Fan- Zone war.
Ein wenig fühlten wir uns an Hamburg erinnert, mit dem Hafen, den nicht mehr so unglaublich riesigen Gebäuden, wie man sie in den USA an jeder Ecke hat und nicht zu vergessen, einer steifen Brise bei winterlichen Temperaturen.
"Dem Sommer hinterher" mussten wir also erstmal auf Eis legen.

Nachdem wir die Stadt erstmals erkundet hatten, war auch unser Hostelzimmer bereit bezogen und so kamen wir in Zimmer 0411, in dem sich hauptsächlich Briten herumtrieben.
So trafen wir nach einer dem Jetlag geschuldeten langen Nacht auf Julie, Brynn, Ged, Jen und Stuart.
Es war der Tag vor der Rugby-WM und schon jetzt konnte man die Vorfreude und Spannung geradezu spüren, die Luft war elektrisiert! Großartig!
Gemeinsam mit Brynn machten wir uns auf, die kostenlosen Bierproben auf der Fan-Zone zu erkundschaften,
was im Endeffekt damit endete, dass wir Bier im Supermarkt kauften und gemeinsam mit den Anderen in eine Bar gingen*. Dort war die Stimmung leider aber nur mittelgut, so dass die Nacht für uns rechtzeitig endete, ein Garant dafür mit voller Energie in den morgigen „großen Tag“ zu starten.

Am darauffolgenden Tag, eben erwähnten "großen Tag", war es so weit und wir machten uns bereit auf das größte Spektakel, dass Neuseeland seit 24 Jahren gesehen hatte! Auf unserer Dachterrasse / Hostelküche hörten wir bereits die Instrumente, Gesänge und Schreie der Massen auf den Straßen 7 Stockwerke unter uns, die sich ihren Weg Richtung Eröffnungszeremonie und zu den 3 Leinwänden am Hafen erkämpften.
Niemanden in Auckland ließ das Event kalt! Da bestes Wetter war und wir uns mit Trikots, Hüten, Gesichtsfarbe und All- Blacks-Flachmännern eingedeckt hatten, konnten wir rechtzteitig aufbrechen und die 200 Meter Richtung Wasser gehen, um uns einen guten Platz zu ergattern!
Wie tausende andere Menschen auch standen wir also an der Queens-Wharf, schauten uns den großen Haka sowie den Rest der Eröffnung an, bis die große Stunde gekommen war und sich Neuseeland und Tonga auf dem Spielfeld gegenüber standen! Überraschenderweise hatten sich zahlreiche Tonga- Anhänger versammelt
und so hieß es Unentschieden, was die Fanlautstärke anging. Das Spiel selbst begann stimmungsvoll, doch Neuseeland zog klar davon, so dass es erst wieder wirklich laut wurde, als Tonga seinen einzigen Try erzielte und im Endeffekt mit 80:13 unterging.
Nach dem Spiel fanden wir 2, die 4 Briten_innen und mehrere Japaner_innen uns auf den Straßen wieder, wo wir vergeblich nach einer guten Bar suchten. Doch leider war jede einzelne überfüllt, weshalb der Abend ein wenig enttäuschend endete!
Die anschließenden Tage verließen uns unsere Insel-Freunde und stattdessen übernahmen viele Franzfrauen und -männer das Feld, sowie zwei „Mit-Fischköppinnen“ namens Henrike und Miriam aus Schenefeld bei Hamburch, die sich wahrscheinlich jetzt freuen, erwähnt worden zu sein!!!
Zusammen mit den zweien besorgten wir uns spontan Tickets für das Spiel Kanada vs. Japan in Whangarei. Zumindest dachten wir das in unserem jugendlichen Leichtsinn.

So gingen die Tage dahin, wir suchten nach Vans auf den verschiedenen Automärkten und schauten nebenbei die Spiele der Rugby-WM, von denen je 2 täglich, wohin man auch hinsah, übertragen wurden.
Mehr oder weniger ein Highlight der ersten Woche war Kevins 21. Geburtstag am 14. September.
Es war schon 23 Uhr am 13.
Als die beiden Schenefelderinnen und wir uns im Zimmer trafen und gemeinsam in eine der Bars am Hafen loszogen. Wir stießen an und im Anschluss ging es in mehrere Bars, in denen wir plötzlich auf zwei der Franzosen aus unserem Zimmer trafen. Die beiden kamen aus dem Luxus-Skiort Court Chevel und dass die beiden
geldtechnisch einen weiteren Rahmen haben als wir, merkte man an den Runden, die sie immer
und immer wieder schmissen! Das Bar-Hopping ging weiter und am Ende landeten wir im "forté", dem einzigen Laden der Stadt, der auch um 5 Uhr noch offen hatte.
Gemeinsam mit den Franzosen, den Mädels und ein paar Samoanern konnten wir also doch noch gebührend und feuchtfröhlich Kevins Geburtstag feiern!
Am eigentlichen Geburtstag hatten wir uns, wie gesagt, Tickets für ein Rugby-Spiel besorgt und dafür ein Auto gemietet.
Leider mussten wir feststellen, dass die Tickets für ein Spiel genau 7 Tage später waren, so dass wir ein bisschen doof da standen. Aber was solls, mensch muss das Beste daraus machen und deshalb schnappten wir uns den Mietwagen und fuhren einfach gen Osten aus der Stadt heraus, um das Neuseeland außerhalb Aucklands kennenzulernen. Es war auch unser erster Trip auf der linken Fahrbahn und somit ein guter Testtrip für die Zeit in unserem Van!
Auf unserer Suche nach schönen Orten wurden wir quasi sofort fündig und landeten an einem leeren Strand. Am Ende schmissen wir die Henrike aus dem Auto wieder heraus, damit wir im Auto schlafen konnten, da unser teurer Hostelaufenthalt ein Ende hatte!

Die Tage darauf wickelten wir den Kauf unseres neuen Gefährts ab. Nach einem Treffen mit den beiden „Hippimäßig-angehauchten“ Ossis Rahel und Thomas ünd einoa Testfoard war es am Donnerstag, dem 15. Septmeber soweit: Wir hatten einen Van gekauft!!!


Mensch mag sich fragen, wie wir das ganze so fix abwickeln konnten? – Sehr einfach!
Neuseeland ist sich nunmal seiner Rolle als Reiseland numero uno bewusst und deshalb sind alle bürokratischen Abläufe, die in Deutschland so wahrscheinlich gar nicht möglich wären, absolut vereinfacht. Die Besitzerübergabe brauchte 10 Dollar und eine Unterschrift, genau so wie unsere neue Registrierungsplakette und unsere Versicherung. Je 1 Unterschrift und 24 h Bearbeitungszeit. Genial!
Es hätte also losgehen können, wenn da nicht noch ein kleiner Zwischenfall gewesen wäre.
Es war noch immer der Tag des Autokaufs und wir hatten uns in die Hostelbar begeben, da wir nach wie vor im Hostel ein- und ausgingen, um Duschen zu schnorren. Logisch. Nach ein paar Bieren ging Kevin schonmal alleine vor, um sich schlafen zu legen. Dumm nur, dass der Van weg war! Gestohlen? Abgeschleppt? Zurück in die Zukunft? Kevin jedenfalls konnte es sich nicht erklären. Leicht panisch ging´s zur Polizei, von wo er David anrief, um ihn aufzuklären. Nach etwa 1 Stunde in der Polizeistation machten wir uns wieder auf in der Hoffnung, eine Spur zu finden.
Was wir stattdessen fanden, war der Van! Sagen wir mal so, scheinbar kommt es in der Innenstadt von Auckland sehr, sehr selten zu Phatamorganas - so Kevins leicht träumerische Ausfkuchtserklärung!Es könnte natürlich auch an einer biertechnischen vorrübergehenden Blindhheit seinerseits gelegen haben.

Es war Sonntag, als unser „Roadtrip 2.0“ beginnen konnte.
Wir standen früh morgens auf und machten einen kleinen Abstecher auf den Mt. Eden, einen Vulkan inmitten Aucklands von dem wir einen 360 Grad Blick auf Auckland genossen.
Tag 1 also und wir verließen endlich das Stadtgebiet und fuhren Richtung Norden (Northland), wo uns erstmals klar wurde, wie wenige Menschen eigentlich in Neuseeland leben! Die auf Karten groß eingezeichneten Städte waren winzige Dörfer und so war es die Landschaft und nicht die Dörfer, die unsere Aufmerksamkeit auf sich zog! Es ging durch die grünsten Hügel von denen es in Nueseeland überall welche gibt und wir
kamen am Beyleys Beach an, unserem ersten Nachtquartier. Nachdem wir unseren Van mit Nahrungsmitteln aus dem Supermarkt vollgestopft hatten, war auch für Essen gesorgt, so dass wir sorglos schlafen konnten und im Sonnenschein des nächsten Tages ein großartiges
Frühstück mit Toast, Kaffee/Tee, Müsli und vielem mehr genossen. Im Van lässt es sich also ganz famos leben.
Der Beach selbst war nicht wirklich für Schwimmer gedacht. Riesige Wellen türmten sich pausenlos auf und sorgten für donnerähnliche Soundeffekte.
Im Anschluss fuhren wir auf unserer Tour zur Nordspitze Neuseelands durch einen Kauriwald. Kauris sind Bäume, aus denen Gummi gewonnen wird und die es so nur in Neuseeland gibt. Wir sahen das größte Exemplar seiner Art und setzten unserere Reise durch die sich immer wieder verändernde Landschaft weiter. Von grünen Hügeln, über Urwald und gebirgiegen Hängen bis hin zu idyllischen Stränden war alles dabei!

Wir hatten schon ein gutes Stück weg hinter uns gelegt, als uns unsere Tickets für das Rugbyspiel wieder einfielen. Somit mussten wir einen Abstecher machen nach Whangarei, die größte und einzige wirkliche Stadt im Northland. Wir blieben zwei Nächte auf dem Parkplatz des Info-Centers, die mensch an jedem Ort fand und die reisenden Menschen kostenlose Toiletten, Hilfe und manchmal sogar günstige Duschen anboten.
Das Spiel war super! Tonga und Japan wechselten sich in den ersten Minuten ab und erzielten viele Punkte, so dass die 20.000 Zuschauer steil gingen! Das Stadion selbst wirkte eher wie das eines Dorfvereins und hatte außer einer Tribüne nur einen Graswall als Sitzfläche zu bieten. Tonga gewann im Endeffekt und wir waren absolut zufrieden.
Somit konnte es weiter gehen und wir machten uns auf, das Cape Reinga noch an jenem Donnerstag zu erreichen. Die Fahrt war sehr locker und auch ein mit Pflanzen und Bäumen dicht bewachsener Berg war kein Problem für
unseren 88´er Mitsubishi L300, den wir übrigens „Spongy“ tauften. Und aus zwar aus Gründen:
Genau in dem Moment, als wir über einen Namen nachdachten, fand David eine Spongebob Schwammkopf DVD im Rasen. Da unser Van außerdem über eine gelbe Kofferraumtür verfügt und auch das eine oder andere Loch hat, was hätte besser gepasst?! Das Schicksal entschied also!
Das Cape Reinga befindet sich am Nordende einer langen Landzunge. Auf dieser Landzunge zieht sich genau eine große Landstraße von Nord nach Süd, so dass mensch von ihr aus auf beiden Seiten fast bis zum Rand der Landzunge sehen kann. Eins der Highlights Northlands befindet sich auf der Westseite dieser Landzunge: Beim 90 Mile Beach ist der Name Programm. 90 Kilometer lang zieht sich ein weißer Sandstrand pausenlos die Küste entlang (nein, kein Schreibfehler: Kilometer nicht Meilen lang ist er).
Wir wagten einen kurzen Blick, doch fuhren straight weiter und waren auch bald angekommen.
Am passensten kann man die Szenerie mit dem Brettspiel „Die Siedler von Catan“ beschreiben. Denn aus irgendwelchen,
unerklärlichen Gründen waren neben den Straßen grüne Hügel, riesige Sanddünen und dichter Wald (Schaaf, Lehm, Holz). Der Hammer!
Das Cape Reinga ist jeden Kilometer wert. Wir beide waren uns einig, dass dieser Ort wohl einer der schönsten war,
den wir in unsren zum Glück noch jungen Leben gesehen haben! Der Leuchtturm markiert das Ende Neuseelands und direkt daneben zeigt eine Art Straßenschild die Distanzen zu den größten Metropolen der Welt.
Leider blieben wir nur kurz, aber wir hatten noch einen weiteren wichtigen Punkt auf unserer Liste: das Sandboarden.

Im etwas südlich gelegenen Waitiki besorgten wir uns die nötigen Boards und fuhren zu der Mini- Wüste, die wir von der Straße schon gesehen hatten!
Wir suchten uns die höchsten


Dünen aus und sofort sprangen wir aufs Board, wobei David erfolgreicher als Kevin den Berg hinunterkam. Leider konnten wir nicht so viel üben, wir wir wollten, denn wer runterboarden will, der muss erst hoch und das war eine ziemliche Tortur für unsere durchs im Auto sitzen geprägten Körper.

Im Anschluss ans Boarden bekamen wir Gesellschaft von 2 Deutschen, die die Nacht auf dem Parkplatz verbringen wollten es sich aber fix anders entschieden, als Millionen!!! von Mücken sich bei Nachtanbruch an uns sättigten! War schon ein lustiges Bild, wie deren Auto wackelte und wie sie schrien, als sie bemerkten, dass es auch im Auto nicht anders aussah. Dumm nur, dass es bei uns ebenso lief und so bekamen wir alle 4 dazu Gelegenheit, an unserer Rückhand zu arbeiten, wenn wir die Blutsauger mit unserer Tennis- Fliegenklatsche Topspin aus dem Auto beförderten. Obwohl, genau genommen nur drei von uns, während die beiden anderen Deutschen und Kevin sich im Morden übten, ließ David sich lieber stechen und blieb bei seiner weißen Weste.
Noch nachts fuhren wir wieder bis zum Südende der Landzunge, wo Kevin dann die Ehre hatte, der Polizei eine Atemprobe abzugeben, bis wir endlich auf einem Grünstreigen parkten und die Nacht verbrachten.
Den Tag darauh mussten wir bemerken, wie nahe wir schon wieder am Meer waren und so genossen wir eine lange uns ausgiebige Frühstücksprobe an einem verlassenen Sandstrand um dann aufzubrechen zu dem Bay of Islands, welchen wir nach einer Stunde erreichten.


Hier sieht man übrigens einen Wasserfall, in dem wir ein Bad genommen haben, während andere Touris nur kopfschüttelnd danebenstanden. Die Landradden!!!




*1 Nur kurz sei hier erwähnt, dass sich David immer dann wenn von Alkoholgenuss die Rede ist mit den alkoholfreien Alternativen auseinandergesetzt hat.