Dienstag, 27. September 2011

City of Angels...aand of the crazy people!

´N recht herzliches Hallo aus Neuseeland!!!


Nach gefühlten Monaten der Abstinenz, hier und heute endlich mal wieder ein Update darüber was sich so abspielt auf unserer kleinen Reise!
Wie bereits gesagt, wir sind in Neuseeland und genaugenommen in Auckland, der heimlichen Hauptstadt des Landes.
Bevor wir aber zu viel über unsre bereits 3 Wochen auf der Südhalbkugel erzählen, gibt es nach wie vor 2 Wochen in Los Angeles, denen wir noch eine Zusammenfassung schulden!
Dem wollen wir jetzt nachkommen:

Die letzten beiden Wochen in den USA beschlossen wir ruhiger angehen zu lassen. Das mag lächerlich klingen für viele von Euch, aber das ständige Reisen, das Suchen nach Schlafplätzen und und und hatte ein wenig geschlaucht und unsere Motivation für weitere große Ausflüge innerhalb der USA tendierte gegen Null. Somit verbachten wir 2 sehr spezielle und lustige Wochen im Zentrum von Los Angeles, sofern diese Riesenstadt überhaupt ein Zentrum hat.

Los Angeles ist nicht die Art Stadt, wie man sie sich eventuell vorstellt.
Außerhalb des Hollywood Boulevards sind die Straßen nicht
mehr mit Sternen, sondern mit Obdachlosen und leicht verqueren Persönlichkeiten gepflastert.
Und auch Hollywood selbst verstrahlt nicht den Glanz, den es in den Medien erfährt!
Mensch mag es auf unsere nur noch durchschnittliche Motivation zurückführen, aber wenn mensch bedenkt, dass knapp 30 Millionen Menschen im gesamten Raum dieser Metropole leben, ist es doch schon ernüchternd, wie wenig sich auf den Straßen abspielt und bis auf ein Filmset, in das wir einmal reingerieten und einem X-Klasse Promi auf dem Rodeo-Drive war Nichts zu merken von der Filmhauptstadt!

Genau genommen lebten wir im Korea Town der Stadt. Dieses liegt rund 2 Meilen südlich von Hollywood, 2 Meilen östlich von Beverly Hills und etwa 6 Meilen Luftlinie vom Strand entfernt. Doch was auf der Karte noch ganz angenehm ausschaut, ist ein Akt, wenn mensch erstmal auf den Straßen, bzw. in den öffentlichen Vekehrsmitteln sitzt und oftmals auch steht.
Die gerade Strecke Richtung Strand nahm pro Fahrt mehr als eine Stunde ein und ähnliches musste man einberechnen, wenn man nach Downtown wollte.
Nichtsdestotrotz brauchten wir natürlich einen Startpunkt. Hierfür hatten wir uns online das günstigste Hostel der Stadt, das Hosanna House, ausgesucht!
Bereits unsere Hinfahrt zu jenem Hostel erklärt eigentlich, was wir mit der allgemeinen "Verrücktheit" meinen....
Vor der Greyhound- Station sprach mensch uns sofort an, ob wir denn nicht ein wenig Gras kaufen wollten? Wir lehnten dankend ab, um in die nächste seltsame Gestalt zu laufen, die uns unseren Laptop abkaufen wollte, den wir zur Navigation benutzten!
Erneut verneinten wir, als ein junges Mädel auf uns zukam und meinte, sie könne und aus dieser Ecke rausbekommen und den Weg zeigen. Sie schien noch am glaubwürdigsten und so folgten wir ihr mit leichten Bedenken! Diese wuchsen, als sie uns nach wenigen Minuten erklärte, dass sie gerade aus einer Entzugsklinik kam, aus der sie aber nach wenigen Tagen floh, um zurück nach L.A. zu kommen! Wenig ermunternd war auch, dass sie selbst Leute fragen musste, in welche Richtung wir denn gehen müssten, worauf wir uns entschieden, den Weg auf eigene Faust zu finden!
Gesagt, getan fanden wir uns bald darauf in Korea Town wieder. Doch anstatt eines Hostels, wie wir sie normalerweise kannten, standen wir vor einem normalen Familienhaus.
Beim Eintreten begrüßte uns ein kleiner, oberkörperfreier Mann mit Schürze: Ki!
Und sofort macht er mit uns die obligatorische erste Führung durchs "Hostel", deren Zeugen wir in den darauffolgenden 13 Tagen noch sehr oft werden sollten!
Von dem wenig geräumigen Wohnzimmer, zu den verschiedenen drei Bädern, von denen zwei nicht mehr als 3 m² maßen, zum Massagegerät, dass er lachend vorführte und letztendlich zu unseren Betten! Dass eine gewissen Ruhe hersschen müsse, erklärte er uns in dem er laut losschrie und sagt, dass das nicht ginge! Wieso auch nicht!?
Das gesamte Haus wirkte unkonventionell, aber für unsere Ansprüche genügte es alle mal!
Da wir immerhin zwei Wochen in Los Angeles verbracht hatten, unternahmen wir nicht an jedem Tag etwas Nennenswertes, weshalb wir uns eher an den Menschen entlanghangeln wollen, anstatt einer Chronik zu folgen.
Denn was dieses Hostel zumindest für uns so gut machte, dass wir es dort so lange aushielten, war die Tatsache, dass man auf die Mitbewohner angewiesen war, um eine gute Zeit zu haben! Mitgehangen, mitgefangen.....!!! Genau das taten wir also und wir hatten das große Glück, sehr coole Perönlichkeiten aus aller Welt kennenlernen zu dürfen!
An unseren ersten Tagen war der Kontakt noch überschaubar und so verbrachten wir die Zeit tagsüber mehr oder weniger ideen- und planlos auf dem Hollywood Boulevard und abends im Wohnzimmer, wo wir unsere selbstgekochten Mahlzeiten genossen und Fern sahen...Klingt wenig skeptakulär und das war es auch!
Zu unserem Glück fiel es den meisten unserer Mitbewohner ähnlich schwer und so trafen wir immer auf Jonas, der in seinem favourite Sessel saß und chillte!
Zu Jonas gab es drei ganz grundliegende Dinge, die zu erwähnen sind!
1. kommt er aus Brasilia, Brasilien!
2. ist er ein studierter Ameisenforscher!
und 3. ist er ein absolutes Ebenbild von Borat!!!

Grund genug also, um Spaß mit ihm zu haben! Dazu gesellte sich auch noch Gabriel!
Gabriel ist ein 19-jähriger, australischer Breakdancer, oder halt B- Boy, aus Canberra!
Er ist alleine durch Asien und Europa gebreakdanced, um in L.A., ähnlich wie wir, einen Abschluss seines USA-Aufenthalts zu verleben!
So war es uns auch mehr als Recht,
dass er uns anbot mit ihm gemeinsam auf eine Session zu gehen, die allerdings in Inglewood, einem der "Ghettos" der Stadt, stattfinden sollte! Anfangs waren wir ziemlich ahnungslos, was uns erwarten würde. Doch spätestens, als sich die Menschen in die kleine Halle drängten und sich Menschenkreise bildeten, in deren Mitte sich die B-Boys dann "battleten", waren die Bedenken verschwunden!
Ohne Gabriel fuhren wir back home! Im Bus hatte uns ein seltsamer Typ noch gewarnt, dass wir unsere Cam wegstecken sollten und wir verrückt die Menschen doch seien! "Beweisstück A" hatte er in seiner eigenen Person schon mitgebracht!
Neben Gabriel und Jonas, waren auch noch 4 Russ_innen im Hosanna House!
Gemeinsam mit ihnen gingen wir dann erstmals an den Strand, von dem mensch ja auch so einiges erwartet! Der Bus brachte und in einer Stunde an den Santa Monica Beach, wo sich Touristen auf einem Pier mit Riesenrad und Achterbahnm wimmeln, der sich in Richtung Meer zieht! Wir legten uns also in den warmen Sand und

genossen hin und wieder eine Abkühlung im Pazifik! Auch besuchten wir noch den eine halbe Stunde Fußmarsch südlich gelegenen Venice Beach! Dieser Strand ist scheinbar weniger für Sonnenbadende interessant, sondern eher bekannt für seine vielen Straßenkünstler und kleinen Stände.
Die Abende endeten in dieser ersten Woche fast immer gleich: Während die meisten anderen sich schlafen legten, blieben wir mit Gabriel und Jonas auf und schauten alte VHS, die uns zur Verfügung standen! Dann gegen 1 Uhr nachts etwa würde Ki beginnen, die Zimmer auzuräumen, in denen bereits Leute schliefen! Auch der Staubsauger kam hierbei zum Einsatz!
Den Samstag verbrachten wir damit, die Geheimtipps eines Couchsurfers abzuklappern, der uns leider nicht hatte aufnehmen können. Es war an jenem Abend, als sich das Haus füllte und endlich ein wenig mehr Leben in die Bude kam!
So kamen wir auch mit Simon ins Gespräch, einem Londoner Studenten, der bereits bei unserer Ankunft da gewesen war, aber wegen seiner Arbeit in den Paramount Studios nur sehr wenig Zeit im Hostel verbrachte!
Zusammen mit ihm erklommen wir auch das Observatory im Griffith Park, nördlich von Hollywood! Ein kleiner Wanderweg führte uns zu einem weißen Gebäude auf den Hollywood-Hills!


Von hier hatten wir sowohl bei Tag als auch bei Nacht einen atemberaubenden Blick auf die Stadt! Wie anfangs erwähnt, ist sie von ihrer Fläche her riesig und somit zogen sich helle Lichter über zig Kilometer in alle Richtungen!
Am darauffolgenden Tag hatten wir erneut ein Date mit Simon. Gemeinsam wollten wir ins Stadion der Dodgers, um uns das Baseballspiel zwischen eben den Dodgers und San Diego anzusehen. Ein richtiges Derby also!
Wir nahmen Platz auf den günstigsten Sitzen weit über dem Feld, doch bei diesem Sport ist das absolut ausreichend! Zwar würden wir dort keinen der vielen Foulballs fangen können, doch wir hatten einen guten Blick aufs Geschehen.
Generell erschien die Stimmung eher der eines Sonntags-Picknicks, bei dem man ab und an einer Melodie nachklatscht und nebenbei Sport schaut. Dennoch war es ein sehr lustiges Erlebnis und nicht nur gewann das Heimteam, das wir lautstark unterstützten, sondern es gab auch einen Homerun, den wir frenetisch bejubelten! Nur zu empfehlen.

Am darauffolgenden Tag hieß es Abschied nehmen von Gabriel und Jonas! Eine Lücke klaffte also, die es zu schließen galt! Glücklicherweise übernahm das der Hausbesitzer Ki für uns, als er uns hinaus in die Gartenhütte im chaotischen Backyard steckte, die erst einen Tag zuvor fertiggestellt worden war. Dort waren wir gemeinsam mit den beiden Neuankömmlingen Ian und Gui
untergebracht, 2 Cousins - der in Portland lebende Ian wurde vom Schweizer Gui besucht!
Noch am Abend nach dem Baseballspiel trafen wir auf sie, wie sie betrunken mit ein paar Ungarn im Esszimmer zusammensaßen!
Wir gesellten uns nur zu gerne dazu!
Ähnliches spielte sich bei unserer Rückkehr am nächsten Abend ab. Wieder tranken sie ihren Whiskey und Bier. Der geniale Unterschied zum Vorabend jedoch war, dass sie ein Gedicht über das Hostel verfassten, an dem wir natürlich teilhaben mussten. Es blieb anscheinend auch den anderen Reisenden nicht verborgen, wie einzigartig und seltsam das Hosanna House war!
Eines Morgens beispielsweise ereignete sich, dass Kevin in die Küche ging, wo Ki´s Frau ihm die Meinung geigte, weil sie ein Backblech für ihn abwaschen musste!
Unangenehm wurde es aber im speziellen, als sie eine kleine Wunde an Kevins Fuß fand und sofort loszog, sich Gummihandschuhe anzog und die Füße gründlich wusch und verarztete! Was ein Service!
Leider kam das Gedicht nie zur Vollendung, was auch der Uhrzeit geschuldet war. Schade drum, denn der Ansatz war grandios!
Und was lässt einen enger zusammenwachsen, als ein gemeinsames Gedicht?
An ihrem letzten Tag zogen wir gemeinsam mit den beiden Cousins auf, um das LACMA zu besuchen. Ein Museum, das zu jenem Zeitpunkt gerade eine Exibition von und über Tim Burton im Programm hatte!

Wer Tim Burton nicht kennt, der sollte definitiv mehr Filme schauen, denn um mal ein paar der bekannteren aufzuzählen: Nightmare before Christmas, Batman, Big Fish, Sleepy Hollow, Alice im Wunderland, Charlie und die Schokoladenfabrik. Die Liste ist lang! Also verbrachten wir die kommenden Stunden damit, uns durch die Hunderte von kreativen Ausbrüchen des Tim Burton zu arbeiten, der schon mit 12 Jahren auf Zeitungsfetzen begonnen hatte, die Charaktere späterer Filme zu entwerfen!
Als der Tag sich dem Ende zuneigte, trafen wir uns gemeinsam mit Ian im Hauptgebäude des Museums, wo wir die Picassos sehen wollten, von denen Gui geschwärmt hatte. Es mag an uns liegen, aber die enormen Preise, die hinter den Gemälden von Picasso stecken, wollen sich uns nicht ganz erschließen.
Und so taten wir, was jeder tun würde...wir fassten es an!
Doch Ian, typisch amerikanisch, brauchte es eine Nummer größer und plötzlich leckte er am Bild!
Dass wir es dann natürlich auch machen mussten, ist offensichtlich.
Picasso lecken – abgehakt!

Im Anschluss gingen wir an den Strand von Venice Beach, an dem sich keine Menschenseele außer uns mehr herumtrieb.
Als wir bemerkten, dass Wasser wärmer als Luft war, sprangen wir in die mächtig starken Wellen! 2 Stunden lang wurden wir hin und her geschleudert und genossen es!
Halbnackt fuhren wir dann zurück Richtung Hostel und taten unser Bestes, die Menschen, die neben uns an Ampeln standen, zu unterhalten.
Im Hostel selbst fanden wir ein Haus voller neuer Leute vor, was dem Ki so gar nicht zu gefielen schien und so verbannte er gar 2 der Neuankömmlinge, weil sie ihm nicht sympatisch waren..
Einer der wenigen, die den Abend überstanden, war Rafanielle aus der Nähe von Amsterdam.
Gemeinsam mit ihm gingen wir 2 mal los in Richtung Strand und nach Hollywood, da er es noch nicht gesehen hatte.
Im Anschluss gings wie gesagt zum Venice Beach, wo Kevin unbedingt ein Longboard kaufen musste, um es Richtung Deutschland zu schicken.

Als die schwierige Entscheidung beim 3. Anlauf gefallen war und noch eine kleine Änderung daran vorgenommen werden musste, kam es zu einem echten Glücksfall für uns und Rafanielle! Denn für die Zwischenzeit des Wartens holte der Ladenbesitzer einfach mal 3 Boards hervor, mit denen wir herumfahren durften, bis das Board fertig war!
Ohne zu zögern machten wir uns auf und cruisten durch Venice Beach, bei bestem Wetter und mit ebenso guter Laune! Ein absolut geniales Gefühl, so über die Straßen von L.A. zu gleiten!
Besonders war an diesem Tag auch das Meer! Wegen eines Sturms vor der Küste AUSTRALIENS hatten wir auch in California unglaublich starke Wellen,
wie wir sie so noch nicht erlebt hatten. Aus diesem Grund tummelten sich alle 100 Meter auch Rettungsschwimmer a la Baywatch in ihrer roten Badekleidung und verboten uns, weiter als bis zur Hüfte ins Wasser zu gehen und sich den donnernden Wassermassen entgegenzustemmen!
Geschlaucht vom Baden und Boarden, hielt es uns aber nicht auf, mit Simon und den beiden Schweizerinnen Jenni und Rachel, die mit Nachnamen übrigens Rucksäckerl lautet, zu feiern!
In der kleinen Gartenhütte waren zur Zeit keine Menschen untergebracht und so funktionierten wir sie zu einem neuen Socialroom um.
Wir tranken, redeten und hörten nebenbei auch noch echte Musikklassiker!
Alles war also gut, bis The Police „Roxanne“ auspackte und Simon sich an ein Spiel erinnerte, dass er länger nicht mehr gespielt hatte: Mann trinkt jedes mal einen Schluck, wenn die Wörter „Put on the red Light“ fielen, während die Damen jedes mal bei „Roxanne“ die Becher hoben. Ein guter Abend!
Der Tag darauf war ein wenig anstrengend und so saßen Simon, Rafanielle und wir zwei gemeinsam vorm Fernseher, sahen insgesamt 4 Filme und aßen Pizza, bis der Tag vorbei war!
Es war auch dieser tag, als sich das gesamte Hostel wieder mit neuen Gesichtern füllte, von denen 5 aus Deutschland kamen, um Altbekannte zu ersetzen.
Für uns war die letzte Zeit im Hostel dann noch gut, um mit Simon herumzuhängen, der uns nach London, zu sich einlud. Mit ihm zusammen war es auch, dass wir Zeugen einer Schlägerei wurden, bei der sich der „Gute“ eine Verletzung am Knöchel zuzog, die fast wie ein offener Bruch aussah!
Danach hies es „Tschüss“ zu sagen und das Hosanna House und wir gingen wieder getrennte Wege!
Am Sonntag Nachmittag bereits machten wir uns auf den Weg zum Flughafen, obwohl unser Flug erst montags um 10 Uhr abends ging.
29 Stunden galten im Endeffekt zu überbrücken, bis unsre letzte Stunde in den USA schlagen würde.
Nach einer ausgiebigen Mahlzeit,
die nebenbei auch noch vor Weißheit nur so strotzte, suchten wir in den verschiedenen Terminals des LAX nach einer guten Schlafgelegenheit.
Fündig wurden wir in Terminal Nummer 3, wo wir wie viele andere Wartende auch, in einem ruhigeren Teil unser Lager aufschlugen und die Nacht verbrachten.
Überraschend fit und ausgeruht wachten wir am folgenden Tag auf, wobei es Kevin schon um 7 und David erst um 11 zum Aufstehen
verleitete. Nichtsdesttrotz wurden wir Zeugen, wie nach der Ruhe nun der Strum, bzw. Das Leben einkehrte in einen der meistbenutzten Flughäfen der Welt!
Es dauerte nicht mehr lange und wir standen vor dem Gate von Flug NZL05.

Schon ein merkwürdiges Gefühl, den zweiten Schritt zu gehen und einen Neustart zu machen, wenn mensch das so sagen kann! Aber uns beiden hatte das Fliegen mit seinen Vorzügen, wie freien Getränken und der großen Filmauswahl bereits auch schon gefehlt.
Nochmal zu den Fakten: Um 22 Uhr Ortszeit stiegen wir am 05. September in den Flieger über den Pazifik und um 7 Uhr Ohrtszeit Auckland sollten wir landen in Neuseeland.Allerdings nicht am 06., sondern am 07. September, so dass wir den gesamten Dienstag quasi übersprangen, oder besser überflogen! Die Vorstellung ist doch ein wenig seltsam, so logisch die Zeitverschiebung auch ist.
Der Flug begann sehr entspannend mit einem Einweisungsvideo der All-Blacks, die ab dem darauffolgenden Freitag die Rugby Weltmeisterschaft im eigenen Land erkämpfen sollten. Insgesamt bekamen wir 2 Mahlzeiten und schlugen die meiste Zeit des 13-stündigen Flugs mit Filmen tot, bis die Anschnallzeichen im Flugzeug ein letztes Mal erloschen und wir entspannt da waren, im Land, dass neben Schafen und Kiwis vor allem für den Herrn der Ringe bekannt ist... aber zu Neuseeland ein anderes mal mehr!

Knapp 3 Monate und genau genommen 89 Tage verbrachten wir also in New York, Toronto, Calgary, Vancouver, Nanaimo, Seattle, Portland, San Francisco, Las Vegas, im Yosemite Park, im Sequoia Park, im Grand Canyon Nationalpark, in Santa Cruz und Los Angeles!
Wir haben auf dem Empire State Building gestanden, sind im Pazifik schwimmen gewesen, sind durch den Grand Canyon gewandert und nebenbei haben wir auch noch Menschen aus allen Himmelsrichtungen kennenlernen dürfen! Und wir würden alles genau so wieder tun!


Drei Wochen sind es nun also schon, die wir im Frühling Neuseelands verbracht haben und seit zwei davon sind wir mit unsrem eigens gekauften Van unterwegs, wovon es auch so manch erzählenswerte Geschichte gibt.

Genießt ihr aber die letzten Tage des Sommers, wo doch bald schon der harte Winter vor der Tür steht!
Mit schäbigem Grinsen ;)
Die Vankapitäne Kain und Morgan!!!

Sonntag, 4. September 2011

I would walk 2500 Miles......

Tag auch und ´nen schönen Gruß aus Los Angeles!

Wir nähern uns weiterhin dem Ende unserer Zeit in den USA. Nichtsdestotrotz fehlen hier noch die einen oder anderen Erlebnisse und Erfahrungen, die wir machten, nachdem wir in Las Vegas waren und unser ohnehin schon klammes Budget verkleinerten!!!


So war es noch am selben Tag, als wir unser Zimmer im Stratosphere verlassen hatten, dass wir uns zu Fuß aufmachten zum Hilton Hotel, wo wir unseren Mietwagen abholen sollten, den wir online gebucht hatten und von dem wir keinerlei Ahnung hatten, wie er aussehen würde!
Untypischerweise waren wir rechtzeitig im Hotel angekommen, als man uns mitteilte, dass die Mietfirma ihren Sitz bereits vor einigen Jahren!! vom Hilton in´s "Treasure Island Hotel" verschoben hatten. Leicht geschockt nahmen wir diese Nachricht auf. Doch wie könnte es anders sein, wurde arrangiert, dass wir von einem Chauffeur abgeholt wurden, der uns dann zum eigentlichen Standort brachte! Der Luxus sollte uns bis zum Schluss begleiten.
Dort setzte David seinen Namen unter den Mietvertrag und wir erhielten die Schlüssel!
So standen wir bald darauf im Parkhaus, drückten den Knopf auf dem Schlüssel und hörten einen schwarzen Ford Fusion Baujahr 2011 hupenderweise antworten!
Nachdem wir einen guten Zug des Neuwagendufts genossen hatten, fuhren wir in Richtung Nord-Westen zum Yosemite National Park. Ob es naiv war, weder ein Navi noch genaue Karten mit uns zu nehmen, darüber lässt sich streiten!
Und für den Moment war es eh nicht von Bedeutung, da das allgemeine Glücksgefühl den Zweifeln keinen Platz machen wollte!
Wir schmissen sowohl die Klimaanlage, als auch das Radio an, warfen unsere Sachen in den Kofferraum und fuhren drauf los!
Bereits wenige Meilen außerhalb von Las Vegas wird man erschlagen von den Weiten, die die Wüste hier bietet!
Wie sich bald herausstellte, sollten diese Weiten so ziemlich das einzige bleiben, was wir auf unserem Weg zu sehen bekamen. Denn unsere kleine Karte (die einzige die wir hatten) zeigte uns, dass uns nur wenige, oft sehr kleine Städte den Weg kreuzen werden, immer natürlich beherbergten sie mindestens einen Fast-Food-Tempel und widmeten sich
fragwürdigen Touristenattraktionen.
Nach etwa der halben Strecke senkte sich die Sonne vor uns und wir fuhren im Dunkeln durch das Death Valley. Nach wie vor hatten wir nur sehr schlechte Anhaltspunkte auf der Suche nach unserem richtigen Weg, so dass wir uns mehrfach, jedoch nur unwesentlich, verfuhren!
Es war bereits 2 Uhr nachts und wir hatten mehrere Stunden auf den schmalen Wegen des Yosemite National Parks umhergeirrt, als wir endlich die richtigen Schilder vor uns hatten und den Platz auf dem Campingplatz "Upper Pines" im Yosemite Valley einnahmen und uns im Auto schlafen legten.
Diesen Platz hatte uns Ted, unser ehemaliger Couchsurf-Gastgeber aus San Fran, vermittelt, so dass wir bei 2 "einheimischen" Mädels aus San Francisco kostenlos mit unterkommen durften.
Am kommenden Morgen lernten wir die beiden nur flüchtig kennen, aber hatten das Glück, dass sie uns einen Großteil ihres Essens zurückließen, so dass wir uns erstmal keinen Bären (oder Wildblumen) jagen mussten!
Im Anschluss verabschiedeten wir uns und fuhren zu unserem eigenen Campingplatz, den wir für eine Nacht gebucht hatten.
Dabei wurde uns erstmals klar, wie schön die Natur um uns herum eigentlich war!
Das Tal war umrundet von Bergen, die 90 Grad steil in die Höhe ragten und aus ihren Felswänden schossen Wasserfälle, die in die Tiefen stürzten!



Doch noch hatten wir nicht alle "Arbeit" hinter uns gebracht, um mit dem Vergnügen zu beginnen! Da wir auf Teds Hinweis hin gleich 2 Campingplätze für nur eine Nacht gebucht hatten, mussten wir noch einen Platz loswerden! Da aber jeden Tag hunderte von verzweifelt Suchenden durch den National Park kurven und auf genau so einen Platz hoffen, schätzten wir unsere Chancen gut ein, jemandem in der Not helfen zu können.
Unser Talent als helfende Engel konnten wir direkt bei unserem ersten Versuch beweisen. Glücklicher Nutznießer war eine deutsche Familie, die uns glatt mal den doppelten Preis für den Campingplatz zahlte, so dass wir unseren eigenen Schlafplatz gleich mit finanziert hatten!
Als alles aufgebaut war, machten wir uns auf zu einem Wandertrip. Der erst langweilig erscheinende Weg begann jedoch plötzlich, fast senkrecht nach oben zu führen, weshalb wir bereits während der ersten 3 bis 5 hundert Meter Pausen einlegen mussten! Als wir also dachten, schlimmer wird´s nimmer, kam es natürlich gleich doppelt und wir sahen uns an einr Felswand eine Steintreppe emporklettern, die stark an den Weg von Sam und Frodo nach Mordor erinnerte! Als wir es letztendlich dann auf das Plateau geschafft hatten, nahmen wir ein wohlverdientes Bad im Fluss, der etwa 20 Meter hinter unserer Badestelle zu einem Wasserfall wurde!
Beim wesentlich leichteren Abstieg lernten wir dann noch den Dänen Jonas kennen, mit dem wir die 1000 Meter Höhenunterschied in kurzer Zeit zurücklegten, um dann die nächste Nacht in unserem "Bett-Mobil" zu verbringen!
Am Tag drauf hatten wir verpennt. Somit musste ein neuer Campingplatz her, weil bereits alle Plätze vergeben waren. Erfolglos fuhren wir die einzelnen Stationen ab...Glück hatten wir beim für uns letzten relevanten Platz, als ein Paar aus Los Angeles sich bereit erklärte, uns auf ihrem Spot Zuflucht zu gewähren!
Den Rest des Tages verbrachten wir mit einem Bad in
den kleinen, aber feinen Stromschnellen in einem der Flüsse im Tal. Abends dann saßen wir mit Brandon und Tia zusammen, hörten Musik am Lagerfeuer und es wurde auch endlich der Jägermeister angebrochen!
Nach einer viel zu kurzen Nacht war um 6 Uhr bereits Abfahrtszeit und wir nahmen dieses mal die Ausfahrt Richtung Westen, die uns noch am selben Tag in den Sequoia Nationalpark führen sollte!
Nach einem kurzen Stop und einer fixen Fahrt durch´s
sonnige Kalifornien, hatten wir unser Tagesziel erreicht und kamen über erneut schmale Bergwege auf das Terrain des Sequoiaparks, der Heimat der Giant Sequoia Trees.

Da es bereits dämmerte und wir keinerlei Unterkunft hatten, versteckten wir unsere Essensreste in einer der sicheren Bär-Boxen und schliefen auf einem Parkplatz! Damit wir die geplanten Wanderungen des anstehenden Tages auch überstehen würden,gönnten wir uns ein Burrito-Frühstück, um dann zum General Sherman Tree aufzubrechen.


Immerhin das voluminöseste Lebewesen der Erde! Auf dem Weg verliefen wir uns mehrfach im dichten Wald, weshalb wir verspätet zum Nationalpark Numero 3 aufbrachen: dem Grand Canyon!
Noch in der selben Nacht zogen wir los!!! Geplant war, dass wir am frühen morgen in der Stadt Flagstaff ankommen würden und dort auf einem Parkplatz schliefen, bis es gegen Mittag nach Norden und zum Canyon selbst aufging! Doch die Müdigkeit und der fehlende Schlaf der letzten tage holte uns ein und da uns während des Fahrens schon die Augen zufielen, machten wir eine Schlafpause im Nirgendwo von Arizona!
Mit Verspätung kamen wir in Flagstaff und am frühen Nachmittag im Grand Canyon National Park an! Vergebens suchten wir einen Campingplatz, doch glücklicherweise gibt es am Grand Canyon eine Regelung die besagt, dass man außerhalb des eigentlichen Parkgebiets kosten- und problemlos campen darf,
sofern man 1/4 Meile abseits des Highways ist! Bestens also für unsere Zwecke! Den großen, roten Graben schauten wir uns an diesem tag nur flüchtig an. Nicht, dass wir uns die restlichen 2 Tage langweilen!
Am morgen darauf wachten wir zwischen Kuckus und anderen Reisenden auf und peilten den Campground in Walk-Nähe zum Grand Canyon an, wo wir schon für die kommende Nacht reserviert hatten! Gekonnt machten wir uns ein gutes Essen und nahmen den Shuttle ans Westende. Als wir das erste Mal am Canyon standen, war es einfach überwältigend. Würde man 1 Meter nach vorne treten,

fiele man in einen Graben der mehrere Kilometer tief ist und aus rötlichen Gesteinsschichten besteht, die sich noch Millionen Jahre zurückverfolgen lassen!!! Auch wenn dies ein wenig beängtigend war, ließen wir uns nicht lumpen und sahen uns den Abgrund von Nahem an!
Nach einem eher kurzen Hike Richtung Tal, mussten wir den hohen Temperaturen Tribut zollen und verloren uns sogar fast! Ist halt groß, der Canyon!
Der Abend endete mit einem kleinen Besuch von zweier Elchdamen und bald darauf legten wir uns dann auch schlafen!
Am Morgen drauf starteten wir früh durch, um den Sonnenaufgang im Canyon mitzuerleben. Zwar hatten wir nicht das beste Momentum, aber dennoch war es etwas besonderes, zu sehen wie der Nebel im Canyon sich langsam legte!

So ließen wir auch dieses Naturschauspiel hinter uns, um das absolute Gegenteil, nämlich Las Vegas, ein drittes mal zu besuchen!
Einen Walmartparkplatz erkoren wir zum Heim in unserer letzten Nacht bei locker-flockigen 30 Grad!
Wirklich unpraktisch wurde es jedoch, als wir mit der eingeschalteten Klimaanlage einschliefen und mit einer leeren Batterie um halb 5 aufwachten! Ein Glück sind IMMER Menschen bei Walmart, so dass es nur wenige Minuten dauerte bis uns ein paar nette Einheimische aushalfen und wir noch einen kleinen Abstecher zum Hollywood-Sign machten!

Zwar schliefen wir dann noch einmal kurz, doch die Damen der Parkplatz Security waren nicht wirklich begeistert! Bald darauf hieß es "Time to Say Goobye", denn die 8 Tage mit unserem treuen Ford waren vorüber! Ein gutes Auto und eine gute Zeit!
--www.youtube.com/watch?v=AdYj-bTgEF0
Nun hieß es also wieder Greyhound-Time für unseren Trip nach San Francisco, wo wir wieder auf Alana trafen, die uns mit in ihre Studienheimat Santa Cruz nahm! Zuvor allerdings führte sie uns an den Strand
von San Francisco, wo wir erstmals in den Pazifik sprangen!!! Am Abend dann machten wir einen Abstecher durch das Schwulenviertel Castro (welches selbstverständlich stellvertretend für Schwule, Lesben und Bis steht), wo wir ein paar der hiesigen Backwaren genossen.
Im Anschluss gingen wir zu einer Impro-Comedy Show und Alana zeigte uns einen ihrer geheimen Insiderspots, von dem man einen super Blick auf Frisco hatte!
Erstmals mit der Bahn unterwegs fuhren wir am nächsten Tag mit Alana und einer Freundin nach San Jose, von wo aus einer ihrer Bekannten, der by the way für die NASA arbeitet, uns nach Santa Cruz kutschierte!
Größere Aufgaben sparten wir uns an diesem Abend in Santa Cruz!
Der erste Eindruck am Tag darauf war durchweg positiv! Die Stadt ist sauber, relativ klein uns quasi alle Menschen sehen aus, wie Surfer, Hippies mit namen wie "I am Love" und einfach zufrieden! Einfach zufrieden war auch David, denn in Santa Cruz war es fast schon zu einfach vegane Restaurant aufzutreiben und sich vielfältig vegan zu ernähren.
Wir streiften also durch die Straßen der Stadt und ihre kleinen Läden!
Der Abend verlief sich zu einem bunten Strudel aus irgendwelchen Orten, die wir sahen und irgendwelchen Menschen die wir trafen unter Einfluss von veganen und glutenfreien Brownies..
Gebeutelt vom Vorabend war an diesem Sonntag nicht mehr viel für uns drin.
Wir besuchten den Campus der University, wo wir mit Blick aufs Meer im Gras lagen und im Anschluss in eine Höhle kletterten, in der absolute Dunkelheit herrscht! Etwas bisschen seltsam war das schon, aber unsere Neugier war stärker und so stiegen wir hinab, während Alana mit einer Freundin auf uns wartete!
Der Tag verstrich ohne nennenswerte Vorkommnisse und des abends sprangen wir in den nächsten Bus, der uns nach L.A. bringen sollte!

Nen Guten!
Cpt. Kain und Morgen!