Freitag, 4. Mai 2012

Thailand - Ein Land, dass wirklich niemals schlaeft!

Nach einer ereignissreichen Zugfahrt durch Malaysia und Halb-Thailand erreichten wir ausgeschlafen und voll motiviert den Bangkoker Hauptbahnhof - die Hua Lamphong Station. Wir verabschiedeten uns also von Neil (es sollte nicht das letzte Mal sein) und machten uns auf die Suche nach unserem Hostel, welches ganz in der Naehe der Station liegen sollte. Und das tat es tatsaechlich, eine kurze, unserer Unkenntnis der Strassen Bangkoks geschuldeten, Tuk-tuk Fahrt spaeter standen wir bereits vor der offen Tuer des "Cozy Bangkok Place". Dieses unglaublich saubere, grosse und nette Hostel sollte fuer die gesamte Zeit hier unser Heim und Hort bleiben. Schnell liessen wir uns alles zeigen und befoerderten unsere Taschen ins Zimmer. Nach der obligatorischen Runde Internet im Gemeinschaftsraum des Hostel ueberkam uns der Hunger und so fanden wir uns nach einer kurzen Suche in einem chinesischen Nudelrestaurant wieder. Gestaerkt machten wir uns auf, um unsere Nachbarschaft zu erkundigen. So liefen wir Richtung Chinatown, wo wir uns ein paar Tempel zu Gemuete fuheren wollten, wurden jedoch von einem Tuktuk-Fahrer ueberzeugt, dass es sich so frueh noch nicht lohnen wuerde und liessen uns stattdessen zur Khao-San Road fahren (DER Backpackerstrasse in Bangkok). Der Fahrer schlug uns allerdings einen Deal vor, wir bekaemen die Fahrt fuer umgerechnet 25 Cent pro Person wenn wir kurz in einer Schneiderei interessiert spielten, ohne Kaufzwang, denn dadurch bekaeme er Tankcoupons. Gesagt getan, das ganze nochmal bei einem Reisebuero und schon waren wir auf der Khao-San Road. Kaum angekommen war klar, warum diese als so beliebt bei Backpackern gilt: wirklich alles haben Sie dort hineingequetscht. Restaurants und Bars/Discos, Streetfood und (Fake-)klamotten, sog. Pingpong-Shows und, und, und. Beim schlendern trafen wir doch tatsaechlich auf Neil und mit ihm zusammen gingen wir in das vegetarische Restaurant "Ethos" unweit der Khaosan Rd, welches David vorher rausgesucht hatte. Ein supergemuetliches, einfach eingerichtetes Restaurant mit leckerem vegetarischem und veganem Essen, besoners fuer David war der abend ein Erfolg (hier sei erwaehnt dass Neil Vegetarier ist). Am naechsten Tag machten wir uns sofort auf den Weg zu der Visabehoerde fuer Indien und bewarben uns fuer eines. Der gesamte Ablauf war in Bangkok sehr viel leichter, guenstiger und angenehmer als in Kuala Lumpur. Von nun an hiess es also 6 Tage warten und irgendwie die Zeit rumkriegen, und das in Bangkok - schrecklich :) Da sich der Hunger meldete schauten wir noch kurz im Terminal 21 vorbei, eine der vielen in Bangkok verstreuten Malls und wie fast alle, natuerlich mit Food Court auf einer der oberen Etagen. Sehr guenstig und lecker gegessen, ab ins Hostel. Am selben abend sind wir dann wieder zur Khaosan Rd gefahren, diesmal mit Alila, einer deutschen die mit uns im Hostel wohnte. Alila wollte sich Dreads machen lassen, doch bevor sie das anging musste Kevin sich eine frittierte Heuschrecke in den Mund stecken. Beziehungsweise gaanz vorsichtig und langsam den Hintern abbeissen. Ganz im Gegensatz zu dem, was mensch oft zu diesem Thema hoert, gefiel Kevin der Geschmack ganz und gar nicht. Also schnell ins vegetarische Ethos um einen anderen Geschmack auf die Zungen zu bekommen. Bei dieser Gelegenheit haben wir doch tatsaechlich Neil wieder getroffen, scheinbar gefiel auch ihm das Restaurants sehr gut. Nach einem gemuetlichen Abendessen lieferten wir Alila zu dritt zum Dread-machen-lassen ab und schlenderten dann gemeinsam durch die Khaosan Rd. Waehrend Alila sich die Haare bearbeiten liess, kauften wir uns unglaublich weite, gemuetliche Chillerhosen um der Hitze zu trotzen, liessen uns von Fischen die Fuesse abkauen und verloren unsere tags zuvor erst gekaufte "Nancy Chandler Map" in einem weiteren kleinen vegetarischen Restaurant. Irgendwann nach mehreren Stunden waren Alila's Dreads dann tatsaechlich fertig gestellt und sahen wunderbar aus. Wir verabschiedeten Neil, fuhren ins Hostel und genehmigten uns ein Bier (zumindest zwei von uns). Viel zu frueh von der Putzfrau des Hostels geweckt (diesen Preis mussten wir fuer ein supersauberes Hostel wohl zahlen) begann unser Tag bereits vormittags! Ueber den Tag beschauten wir den Siam Square und die dortigen Luxushotels und Malls, hier also verstecken sich die ganzen Reisenden mit zu viel Geld. Auch ein klassischer Foodcourt durfte auf der Besuchsliste natuerlich nicht fehlen. Abends, bzw nachts gingen wir mit Alila und Andy (einem aelteren Ami aus unserem Hostel) auf den Blumenmarkt in Chinatown. So viele verschiedene Farben auf einem Haufen, so viele Blumen hatten wir noch nie gesehen. Es war 2 Uhr morgens aber die Strassen waren bereits prall gefuellt und Einheimische handelten um die Wette. All das knapp 24 Stunden an 7 Tagen die Woche! Wir schlenderten also wieder und machten diesmal viele Fotos von den teilweise wirklich wunderschoenen Blumen. Natuerlich gab es neben Blumen auch Gemuese und Obst zu kaufen, also schlugen wir zu und kauften ein um in den naechsten Tagen eine Gemuesepfanne zu brutzeln. Den naechsten Tag haben wir etwas gemuetlicher angegangen. Lange geschlafen, gechillt und irgendwann gegessen und einen Film im Kino im Terminal 21 angesehen. "This Means War", sehr viel witziger als vorher gedacht und wir erfuhren, dass vor jeder Filmvorstellung in Thailand ein kurzer Clip und Lobgesang auf den Koenig laeuft, zu dem jeder aufsteht und schweigt. So natuerlich auch wir. Einen Tag spaeter haben wir uns erstmal die volle Portion Kultur gegoennt. Zusammen mit Alila und einer weiteren deutschen aus unserem Hostel sind wir zur zentralen Tempelanlage gefahren um uns die riesigen Buddhastatuen und Tempelgebaeude anzusehen. Zusaetzlich bekamen wir noch eine kleine Militaerparade mit, die zu Ehren der verstorben Prinzessin gefuehrt wurde. Woran die Prinzessin starb konnten wir allerdings nicht herausfinden. Fuer uns hiess das aber, dass wir leider nicht in alle Temeplanlagen gehen konnten. Auch hier trafen wir natuerlich wieder Neil und selbstverstaendlich ging es dann abends wieder ins Ethos zum Abendessen. Wieder im Hostel lernten wir ein paar Amis kennen mit denen wir tranken und schnackten und fast in einer Pingpong-Show endeten - aber das ist eine andere Geschichte ;) Immer wieder Sonntags gibt es in Bangkok den riesengrossen Chakuckan Markt, der eine so grosse Flaeche einnimmt, dass es unmoeglich ist alle Staende an einem Tag sehen zu wollen. Es gibt tatsaechlich Karten einzig fuer die Martkflaeche und dementsprechend findet mensch(100 000 an der Zahl) hier auch tatsaechlich alles. Nein, wirklich: ALLES! Eine Aufzaehlung waere albern. Wir stoeberten also einfach mal an den verschiedensten Ecken. Mal hier, mal dort. Verliefen uns ein paar mal in dem Gewuehle. Und endeten den Tag damit nichts gekauft zu haben, es gab einfach viel zu viel Auswahl. Abends gab es dann zum Glueck eine ueberschaubare und sehr leckere Gemuesepfanne. Mjam! Endlich Montag, heute fuhren wir wieder zur Visabehoerde um unsere Visa abzuholen, jedoch waren diese noch nicht bearbeitet und so bekam Kevin stattdessen das fertige Visa inklusive Reisepass eines Schweizers ueberreicht. Gut zu wissen, wie sicher damit umgegangen wurde! Uns wurde also empfohlen einfach morgen nochmal reinzuschauen. Also wieder zurueck ins Hostel und ein wenig Planungsarbeit am Pc durchgefuehrt. Vertieft in die Recherchen wurden wir dann irgendwann von Neil ueberrascht. Jetzt ging es wirklich zu weit, kam der uns doch tatsaechlich im Hostel besuchen und fragt uns nach einem vegetarischen Restaurant in der Naehe. Wir waren verduzt und lachten erst einmal darueber wie haeufig wir uns nun schon mehr oder minder zufaellig getroffen hatten, konnten ihm aber auch ein Restaurant empfehlen. Am Dienstag dann, bekamen wir tatsaechlich unsere Indienvisa. Das ganze warten hatte ein Ende, finally konnten wir unsere Fahrt nach Chiang Mai buchen. Bangkok hatte uns zwar beiden sehr gut gefallen, aber nach mehr als einer Woche wurde es dennoch Zeit fuer einen Tapetenwechsel. Denn wer lebt schon mehr als eine Woche am selben Ort? Unser letzter abend also, was gibt es da besseres als auf die Skybar zu gehen und wie schon in Vegas den Spuren des "Wolfpacks" zu folgen. Eben die Bar, die in Deutschland bekannt wurde durch eine Szene aus dem zweiten "Hangover"-Film. Erinnert sich jemand an die Szene als die Jungs in einem Restaurant auf der Dachterasse eines Hotels stehen und auf einmal der Helikopter auftaucht? Das ist die Skybar, also nicht der Helikopter, sondern die Dachterasse und das Restaurant. Jap und da haben wir dann mit Howard und Pete (zwei Jungens aus dem Hostel) ein Bier gekoepft (bzw einen Orangensaft). Am naechsten morgen dann hiess es Abschied nehmen. Denn endlich ging die Reise weiter. Wir huepften in den Bus nach Chiang Mai und nach zwei mal umsteigen und ein paar Stunden warten waren wir gegen abend bereits in Chiang Mai. Waehrend der Fahrt lernten wir ein paar Jungs aus Deutschland kennen, zwei von denen leben seit einem Jahr in Chiang Mai und machen dort ein soziales Jahr im Ausland. Wir durften uns ein paar sehr interessante Geschichten anhoeren und hatten so etwas Unterhaltung statt nur langweiligen Stunden des Wartens. Zumal die gezeigten thailaendischen Filme einfach nur zum Abgewoehnen waren! Noch am abend haben wir uns ein wenig in der Stadt umgesehen um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen. Am zweiten Tag dann haben wir uns direkt nach dem Fruehstueck Roller gemietet und die Gegend um Chiang Mai unsicher gemacht. Wir sahen viel schoene Landschaft, Berge, eine Ansammlung von Wasserfaellen und sogar Elefanten! Leider waren letzere angekettet und von anderen Artgenossen getrennt. Es war traurig anzusehen wie, nur um des Tourismus Willen, diese unglaublich majestaetischen Tiere ihr Dasein an den Boden angekettet verbringen muessen. Den Abend verbrachten wir mit den Leuten aus unserem Hostel, erst wurde Gitarre gespielt und gesungen, spaeter fuhren wir dann mit zwei der Leute zu einem Couchsurfing-Treffen in der Stadt. Nach ein paar Schwierigkeiten, wir sind doch an einem Punkt tatsaechlich dem falschen Roller hinterhergefahren und bemerkten das erst als der absteigende Fahrer weder weiblich noch zu zweit war, kamen wir irgendwann sogar beim Treffen an. Den richtigen Zeitpunkt hatten wir aber leider verpasst, denn die Party naeherte sich gerade dem Ende und wir endeten dann eher in einem Gespraech ueber Dungeons und Dragons mit dem mitgebrachten Ami aus unserem Hostel. Interessant war es allemal und unsere Lust an Pen & Paper Rollenspielen ist geweckt. Einen Tag spaeter trommelten wir bereits zur Weiterfahrt, denn die Zeit draengte und wir hatten noch einiges vor: namentlich Laos besuchen und das Wasserfest dort feiern. Wir schnappten uns morgens noch einmal die Roller um vor Abgabe noch den Doi Suthep Tempel auf einem Berg vor Laos zu besichtigen. Hammeridee! Vom Tempel aus hatten wir einen grandiosen Blick auf die Chiang Mai Gegend und auch der Tempel selbst war definitiv einen Besuch wert. Aber schaut doch auf den Fotos selbst. Andererseits allerdings, ganz schlechte Idee! Jetzt wissen wir das David im Berge runterheizen kein Profi ist. In einer Kurve auf dem Weg zurueck in die Stadt rutschte der Roller weg und kam mitsamt David ein paar Meter spaeter zum stehen. Insgesamt ist zum Glueck fast nichts passiert. Der Roller ueberstand den Sturz mit ein paar Kratzern und einem leichten Bruch an der Plastikabdeckung. Der David hatte sogar keinen Bruch sondern liess lediglich etwas Haut auf der Strasse zurueck und kam sozusagen mit einer blauen Huefte und einer Beule am Bein davon. Puh! Von nun an also noch vorsichtiger die Berge runterheizen :D Wobei er von einer franzeoischen Reisekrankenschwester bestens versorgt wurde... So, dass war es dann auch schon wieder fuer Chiang Mai. Noch am selben Tag stiegen wir in den Bus nach Laos. Was gut durchdacht scheint war eine sehr spontane Idee, denn urspruenglich hatten wir von Bangkok aus nach Kambodscha gewollt, was wir aber vorerst verschoben. So ist das nunmal beim Reisen. Wir melden uns also zurueck aus Laos. Bis dahin, Capt. Kain und Morgen Bis dahin Kapitaene Kain und Morgen

Malaysia im Schnelldurchlauf

Aufgrund der Unmengen an Fragen, Kommentaren und aehnlichem faellt es uns unheimlich schwer aber leider werden wir bis zu unserem nahe bevorstehendem Ende der Reise keine Fotos mehr zu unseren Posts hinzufuegen koennen. Wir geniessen unsere letzten Tage in Indien und haben bessere Plaene, als die ganze Zeit am Computer zu sitzen! Zu Hause dann holen wir das dann sehr gerne nach!Hier nun zu Suesostasien: Unser "Around The World"-Ticket brachte uns zurueck zu unserem asiatischen Knotenpunkt Singapur. Von hier wuerden wir insgesamt 3 mal aufbrechen in fremde Gefilde. Nach Bali war das Festland Suedostasiens an der Reihe. Zuvor aber verbrachten wir 3 Naechte in Singapur selbst. Ein Stadtstaat auf einer kleinen Insel am Suedzipfel von Malaysia von dem wir hauptsaechlich wegen seiner Skyline gehoert hatten und generell eher geringe Erwartungen hatten. Bei genauem Betrachten sollte sich dies allerdings aendern. Wie bereits erwaehnt ist der Flughafen mehr als beeindruckend. Dem steht auch die Metro-Anbindung in Nichts nach. Unter dem Flughafen kamen wir in eine grosse Halle, die rechts und links von Glaswaenden begrenzt wurde. Wie wir bemerkten oeffneten sich in dieser Wand regelmaessig kleine Tueren um den Einlass in die Zuege zu gewaehren und Unfaelle zu vermeiden. Unser Hostel lag mitten im "Little India" der Stadt, so dass es vor Curry nur so duftete. In unserem Zimmer war nur eines von ueber 20 Betten belegt - es war ruhig! Ausserdem war es bereits Abend und wir waren wenig motiviert, irgendetwas ausser der kulinarischen Erlebniswelt Singapurs zu durchstoebern. Ueberall findet mensch riesiege Einkaufszentren und so war es kein Wunder, dass wir aus einem Ueberangebot waehlen konnten. Dabei hatten wir uns zu entscheiden zwischen zwei Zentren, die sehr passend die Gegenwart in Singapur beschreiben. Die eine war ein Basar, wo man quasi Alles bekommen konnte und das zum kleinen Preis, waehrend sich in der anderen Boutiquen aneinanderreihten und Gesangswettbewerbe stattfanden. Die Ueberkreuzung der Kulturen von Ost und West, wie es in der gesamten Stadt der Fall war. Den Tag darauf trafen wir auf Dustin, einen Kanadier, der seit nunmehr 14 Monaten am Reisen ist und fuer den noch lange kein Ende in Sicht war! Gemeinsam drehten wir eine grosse Runde durch das Zentrum der Stadt, waehrend die Gebaeude um uns herum immer groesser wurden, bis wir schliesslich am "Hafenbecken" standen und die Skyline mit ihren Sehenswuerdigkeiten vor uns sahen. Es hatte etwas utopisches aber wen verwundert das, wenn mensch sieht, dass die meisten dieser Gebaeude juenger sind als wir. Egal ob Bruecken, Haeuser oder kleine Rasenflaechen: Alles war perfekt durchdacht. Wobei dies durchaus ein wenig von dem Scharm nimmt, den die alten Staedte Europas ausmachen. Danach statteten wir einem der beruehmten Hawker-Centers einen Besuch ab. Hier kann mensch fuer "nen Appel und ein Ei" aus den verschiedensten asiatischen und indischen Gerichten waehlen, die an unzaehligen kleinen Staenden unter einem Dach angeboten wurden. Nach einer ausgiebigen Pause zogen Dustin und Kevin dann abends los zu einer Bruecke, wo sich die Einheimischen treffen und gemeinsam die Naechte verbringen. Mit Bier in der Hand sassen sie dort also und kamen mit dem einen oder der anderen "Local" ins Gespraech. Gebeutelt von diesem Abend war am Tag darauf nichts weiter geplant, als zu schlemmen und zu schlafen. Nur Dustin hatte andere Plaene, als er uns erneut abends zur Bruecke schleifte. Es war bedeutend ruhiger an diesem Sonntag, so dass wir stattdessen wieder in Richtung Wasser aufbrachen, um die Stadt bei Nacht zu sehen. Besonders stach dabei das "Marina Bay Sands" Hotel heraus, das in etwa so aussah wie ein Surfbrett auf 3 Saeulen. Den Morgen darauf dann hiess es endgueltig, Singapur den Ruecken zu kehren und den naechsten Schritt zu wagen. Mit einem Bus verliessen wir die Insel, passierten eine riesige Bruecke und schon standen wir in Malaysia. Unser erster Eindruck war hierbei erschreckend. Der offensichtlich nicht englischsprachige Busfahrer hatte unsere Fragen ahnungslos abgenickt und so fanden wir uns plotzlich an einem kleinen Busbahnhof wieder. Auch hier sprach quasi niemand englisch und doch wollte uns jeder zu horrenden Preisen Dinge andrehen oder in sein Taxi locken. Wir fragten bei der Polizei, die uns mit maechtig Muehe helfen konnte, bis wir endlich beim Zugbahnhof im Stadtzentrum von Johor Bahru waren. Unser Plan war es gewesen, eine 10-Tages-Karte zu holen und so dass Land auf den Schienen zu erkunden, aber Pustekuchen. Das Ticket gab es nicht mehr, also ging es stattdessen mit dem Nachtzug nach Kuala Lumpur, wo wir endlich unser Indienvisum beantragen wollten. Von Kuala Lumpur kannten wir Nichts bis auf die Petronas Tower, also gab es einiges zu entdecken...dachten wir zumindest. Mehr oder wneiger direkt kuemmerten wir uns um unser Visa. Dumm an dem ganzen war erstens, dass die Botschaft es nicht fuer noetig hielt mitzuteilen, dass sie ihren Standort fuer Visumsantraege geaendert hatten und zweitens, mensch uns direkt mitteilte, dass wir wohl keine Chance haetten, ein Visa zu beantragen als arbeitslose Reisende ohne malaysische Staatsbuergerschaft. Grandios! Da wir uns ja aber nicht so leicht unterkriegen lassen, entschieden wir uns, das Visa stattdessen in Bangkok zu beantragen und die Zeit in KL, wie es ueberall nur genannt wird, zu geniessen. Auf der Suche nach Sehenswuerdigkeiten oder aehnlichem wurden wir leider nicht wirklich fuendig und so landeten wir meistens mit dem Skytrain im City Centre zu Fuessen der Petronas Towers. Wegen der unglaublichen Waerme und Luftfeuchtigkeit fluechteten wir regelmaessig in runtergekuehlte Gebaeude auf unserem Weg durch die Stadt. Zu unsererm Bedauern konnten wir die Petronas Towers nicht erklimmen, da Tickets restlos ausverkauft waren und wir uns nicht wie Groupies mit Zelten vor den taeglichen Verkaufsschalter stellen wollten. Ein Highlight unseres Aufenthalts hier war, als wir ausversehen zu einer riesigen Feier der malaysischen Polizei auf einem grossen Platz stiessen, waehrend der Innenminister des Landes gerade eine Rede hielt. Ein paar Polizisten baten uns, doch naeher ans Geschehen zu kommen und als wir so neben ihnen standen, nur wenige Meter vom Rednerpult entfernt, tauchten Reporter auf, die Bilder von uns neben den uniformierten Maennern machten. Prestige ist eben doch Alles! Warum blieben wir also laenger als eigentlich notwendig in Kuala Lumpur? Richtig, da war ja noch ein Formel 1-Rennen. Urspruenglich waren wir zwar noch skeptisch gewesen, doch bei einem Wochenend-Ticketpreis von 15 Euro ist es schwer, Nein zu sagen. So nahmen wir also Zug und Bus zum Racecourse. Passend zum Start begann ein Gewitter, was den Grand Prix zu einem "Regen-Kampf" machte. Lauter als der Donner waren nur die Rennmaschinen selbst. Mal im Ernst, mensch spuerte jeden einzelnen PS unter der Haut, wenn einer dieser Wagen aus einer Kurve herausbeschleunigte. Unfassbar, was da fuer eine Kraft hintersteckt! Leider war die Informationspolitik hier so schlecht, dass wir zwar die Wagen regelmaessig sahen aber nicht genau wussten, wer gewonnen hatte, als das Rennen vorbei war. Dass es aber in Sachen Organisation generell noch Verbesserungsmoeglichkeiten in Suedostasien gab, merkten wir spaetestens bei der Rueckfahrt in die Stadt, die zu einer wahren Folter wurde. Naiverweise hatten wir uns ein Zugticket fuer jenen Abend besorgt, dass uns an die Grenze zwischen Malaysia und Thailand bringen sollte, doch mit zunehmender Dauer wurde uns klar, dass es mehr als eng werden wuerde. Wir warteten 2 Stunden auf einen Bus und standen ewig im Stau, ehe wir den Zug erreichten, der nochmals 30 Minuten benoetigte. Ausserdem lagen unsre Taschen im Hostel. Das ganze Unterfangen wurde zur Unmoeglickeit und hinzu kam, dass wir in verschiedene Busse gesteckt wurden. "Passt schon" dachten wir, wir wuerden ja sowieso hintereinander her fahren. Dann bog Kevins Bus aber ins Nirgendwo ab. Schweissdurchtraenkt und abgehetzt trafen wir uns im Hostel wieder, nahmen es so gut es ging und sprangen stattdessen in den ersten Bus am Morgen darauf. Schliesslich hatten wir einen Nachtzug nach Bangkok zu catchen! Gesagt, getan fuhren wir bald darauf per Bus nach Butterworth im Norden Malaysias, wo wir in einen Zug umstiegen. Es war tatsaechlich ziemlich bequem und wir waren geruestet fuer die 20 Stunden Fahrt. Das Ueberqueren der Grenze war ueberraschend simpel und wir hatten auch keinerlei Gebuehr zahlen muessen. Die Zeit verbrachten wir mit Lesen, Musik hoeren und einem laengeren Gespraech mit Neil, einem Englaender. Als die Nacht anbrach zeigte "Bumble Bed" sein ganzes Koennen und wo eben noch unser Abteil war befand sich ploetzlich ein Hochbett und wir uns in horizontaler Position. Schon seltsam, an gleicher Ort und Stelle aufzuwachen und doch 800km noerdlich davon zu sein, ohne es zu merken. Thailand zog inzwischen an unserem Fenster vorbei und machte Lust auf mehr! Wir wuenschten uns geradezu, noch laenger in diesem angenehm klimatisiertem Wagon bleiben zu duerfen, als die Bremsen quietschten und Bangkok sich vor uns auftat! Macht es gut und auf sehr bald, Cpt. Kain und Morgen!