Dienstag, 5. Juni 2012

Alle Wege führen nach Singapur

Hello again, nun also mehr zu unserer Rückfahrt aus Luang Prabang in Laos nach Singapur. Wir hatten 10 Tage und unser Weg führte uns über Vientiane, Bangkok, Koh Samui und Kuala Lumpur an unser Ziel. Nun ins Detail: Tatsächlich nahmen wir statt auf einem Sitz auf dem Busboden Platz. Zwar wurden uns auch Schemel bereit gestellt, allerdings waren diese der Wäschetrommel von Straße nicht wirklich gewachsen. Insgesamt dauerte unsere Fahrt satte 13 Stunden, in denen wir teils standen, lagen und uns quetschten, ehe wir in die Hauptstadt Laos' eintrudelten. Noch immer flog eimerweise Wasser durch die Straßen aber glücklicherweise blieben wir verschont und fanden sicheren Unterschlupf im selben Guesthouse wie bei unserem ersten Besuch. Den Tag darauf verbrachten wir größtenteil in gekühlten Restaurants, um der unbändigen Hitze zu entfliehen. Hier kam es zu einer fast schon lächerlichen Begebenheit. Wir bestellten "Hühnchen und Reis", die wohl bekannteste und alltäglichste Mahlzeit in Asien um zu erfahren, dass es keinen Reis mehr gab?! Mal im ernst, kein Reis im asiatischen Restaurant?? Wie dem auch sei, nahmen wir erneut einen Bus mit Tobi, der uns zuerst über die Grenze und von dort nach Bangkok bringen sollte. Der Grenzübergang verlief gewohnt glatt und wir waren positiv überrascht, als wir in einen großen und fast schon luxuriösen Bus gesetzt wurden, wo wir eine eigene Sitzecke bekamen. Einziges Manko war ein einzelner Mann, der nicht weit entfernt saß. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich berufen, uns allen Tipps geben zu müssen und Geschichten zu erzählen. Kein Wunder also, das ein großes Aufatmen durch den Raum ging, sobald er diesen verließ. Die Nacht verging alles in allem ruhig und problemlos, wenngleich wir nicht unbedingt viel Schlaf absahnten, zumal wir aus irgendeinem Grund die einzige Pause um 1 Uhr nachts machten. In Bangkok kamen wir nahe der Kao San Road an, so dass wir uns direkt zurechtfanden und problemlos zum Hostel fuhren, dass wir in unserer Woche in Bangkok lieben gelernt hatten. Während Tobi sich durch das ihm noch fremde Bangkok schlug, genossen wir die Ruhepause im Hostel, wo wir manche Leute wieder trafen. Erst abends gingen wir aus dem Haus, um mit Tobi einen Food Court zu finden und im Anschluss ins Kino zu gehen. Bei diesem eher ruhigen Abend blieb es dann auch. Getreu diesem Motto verlebten wir auch den folgenden Tag. Wir besuchten das günstige Restaurant um die Ecke und deckten uns für die Fahrt nach Koh Samui ein. Unseren ursprünglichen Plan, Angkor Wat in Kambodscha zu bereisen, hatten wir inzwischen in den Wind geschossen. Zu groß wäre der Umweg gewesen und zu knapp die Zeit, als dass wir es hätten genießen können. Stattdessen entschieden wir uns für die Sonne und Ruhe der tropischen Inseln! Ein Nachtzug sollte uns gen Süden bringen. Unser Abteil war eher mittelprächtig, da es statt Fenstern nur Löcher gab und durch die ein nie endender Lärm in den Zug drang. Schlaf war in dieser Nacht Mangelware und auch die 45 Minuten Busfahrt von Surat Thani zur Fähre reichten nicht. Weitere 30 Minuten später waren wir auf der bildschönen Insel Koh Samui angekommen. Als erstes aber fiel uns die gnadenlos heiße Sonne auf, die von oben auf uns niederschlug! Rettung suchten wir direkt in einem Restaurant, wo sich uns Caro, ein Mädel aus Braunschweig, anschloss. Auch sie wollte an die Nordküste der Insel. Ein Taxi brachte uns ans Ziel, wo wir nach einiger Suche ein bezahlbares und äußerst schönes Strandhaus bekamen. Sofort sprangen wir ins exakt 100 Schritte entfernte Meer, das fast schon zu warm war. Abends wanderten wir durch die wenigen Straße der Stadt und trafen dabei auf einen Straßenmarkt. Einheimische und die vielen Auswanderer aus Europa boten hier alles mögliche an Nahrungsmitteln, Getränken und Andenken an. dazu gab es Liv-Musik. Essen taten wir in einem deutsch geführten Restaurant, wo wir uns vom Eigentümer sagen ließen, dass unsere Tauchpläne wesentlich teurer würden, als erwartet. Für den folgenden Tag hatten wir geplant, 2 Roller zu mieten und damit die Insel abzufahren. Gesagt, getan! Ehe wir uns versahen, waren wir schon auf der Ostseite der Insel. Hier legten wir eine kleine Pause ein, um zu baden. Anders als in unserem Dorf waren hier Unmengen an Touristen zu finden, die in hotelartigen Anlagen lebten. Der Strand war überfüllt, wenngleich die Szenerie überaus schön war. Dennoch entschieden wir uns, eine andere Stelle zu finden, da wir erst weit hätten hinaus laufen müssen und die Sonne auch heute unnachgiebig strahlte. Wir fuhren also entlang der Ostküste nach Süden, wo wir ein ruhiges Plätzchen fanden, um dort zu snacken. Wieder jedoch war das Wasser weit zurückgegangen. Also fuhren wir weiter zu unserem Ausgangspunkt, wo wir uns dann die Klamotten vom Leibe rissen und Hals über Kopf ins Wasser sprangen. Den Rest des Tages verbrachten wir damit am Strand zu liegen, zu lesen und nichts als zu fröhnen. Am Abend folgten wir dem Strand vor unserer Haustür zu einem Restaurant, wo wir uns ein 3-Gänge-Menü leisteten und noch länger saßen, mit Blick auf Koh Phangan, die nördlich gelegene Insel, wo sich einmal monatlich zehntausende Menschen zusammenfinden, um die "Vollmond-Party" zu zelebrieren. Und schon war er gekommen, unser letzter voller Tag auf der Insel. Nach einem ausgiebigen Frühstück brachten wir die Roller zurück, um von hier an nur noch im Sand zu liegen. Es war ein gemütlicher Abschluss für unsere Zeit hier. Gegen Abend dann genossen wir noch einmal die deutsche Küche in unserem "Stammrestaurant", wo wir im Anschluss sogar Bundesliga live sehen konnten. Es folgten ein paar Runden Billiard, ehe wir uns vom Tag und auch von Tobi und Caro verabschiedeten. Früh am nächsten Morgen nämlich ging unser Bus, der uns zur Fähre brachte. Auf dem Weg dort hin erkannte man schon die Absperrungen für den Triathlon der hier heute stattfinden würde. Nachdem uns die Fähre zurück ans Festland gebracht hatte, stiegen wir in en nächsten Bus. Nur wenig später dann mussten wir aussteigen neben einer kleinen Hütte. Da Kommunikation hier generell nicht so die Norm ist, folgten wir einfach der Ansage. Nach 1 Stunde dann kam ein Van. In diesem also würden wir also in den Süden Thailands gefahren werden. Was erst noch sehr angenehm wirkte, wurde zu einer Farce, als immer mehr Leute einstiegen und wir in einem für 14 Leute gebauten Vehikel 13 Erwachsene und 2 Babys zählten. Nicht zu vergessen ein Gepäckstück pro Person. nach reichlich Zeit in dieser Zelle wurden wir erneut ausgeladen, um eine Stunde später in den nächsten Bus zu stigen. Hauptsache kompliziert! Hier wimmelte es übrigens von Polizisten und Sicherheitspersonal, was wir mit den mehrfach vorgekommenen Bombenanschlägen nahe der Grenze zu Malaysia begründeten. In einem auf 15 Grad herunter klimatisierten Bus ging es dann über die Grenze nach Kuala Lumpur, wo wir mitten in der Nacht ankamen. Wie schon zuvor in Thailand und Laos schliefen wir in uns bekannten Gefilden, wo wir die Zeit mehr oder weniger mit Ausruhen verbrachten. Derart lange Zug- bzw. Busfahrten schlauchen nämlich. Den darauffolgenden Tag dann ging s auch schon wieder weiter. Mit dem Bus zum Flughafen von Kuala Lumpur und von dort in nur einer Stunde nach Singapur. Hier genossen wir die einzigartigen Angebote des Flughafens. Wir spielten Videospiele, nutzten das kostenlose Internet und setzten uns ins Kino. Schnell waren 6 Stunden Aufenthalt vergangen und wir stiegen in die Maschine nach Mumbai, Indien. Der letzte große Stop auf unserem Weg um die Welt!! Wir nähern uns dem Ende... Beste Grüße, Cpt. Kein und Morgen!

Montag, 4. Juni 2012

Das Pure Laos - Die Größte Wasserschlacht der Welt

Sawadi Krab oder auch Guten Tag, nach nunmehr 3 Wochen in der guten alten Heimat namens Dithmarschen ist es nun an der Zeit, dem Blog ein würdiges Ende zu bereiten! Es folgen also noch die Beiträge über Laos, unsere umfangreiche Rücktour nach Singapur und 2 Wochen in Indien! Viel Spaß denen, die hier immer immernoch mal reinschauen. Unser 15-Tage-gültiges Visum für Thailand näherte sich seinem Ablaufdatum, also sprangen wir in einen Minivan, der uns von Chiang Mai nach Vientiane, der Hauptstadt Laos' bringen sollte. Es war fruehester Morgen als uns der Bus in einem noch zu schlafen scheinenden Dorf kurz vor der Grenze ablud. Es gab ein kostenloses Sandwich-Frühstück, ehe wir in mehreren Fuhren über die Freundschaftsbrücke gebracht wurden und uns plötzlich, gemeinsam mit einem Haufen Engländern, auf laotischem Boden befanden. Erneut gings in einen Bus, in dem wir die letzten 30 Minuten ins am Mekong gelegene Vientiane schofiert wurden. Auf den ersten Blick mussten wir uns doch die Augen reiben, dass dies die Hauptstadt eines Landes sein konnte. Um ehrlich zu sein, sah sie nicht größer aus als Itzehoe oder Heide. Herausgelassen wurden wir an einem Busbahnhof nahe des Stadtzentrums, wo es Unmengen an Baguette gab. Ja, der französische Einfluss der Kolonialzeit ist nachwievor spürbar. Zusammen mit einem Ami, der aufgrund zweier verlebten Jahre in Hamburg und Berlin erstaunlich gutes deutsch sprach, gingen wir auf die Suche nach einem Guesthouse, wo wir die eine Nacht verbringen würden,trennten uns aber noch, ehe es weiter ging nach Vang Vieng. Nach ausgiebiger Suche fanden wir eines, wo wir uns ein Privatzimmer gönnten. Wir wanderten durch die Stadt, was nicht allzu viel Zeit in Anspruch nahm. Das nationale laotische Museum war doch mehr als bescheiden und auch sonst war der Stadt nicht viel abzugewinnen, so beschaulich sie auch war. Nach einer Mahlzeit schliefen wir sofort ein und wachten erst durch unsere Wecker auf, die uns an unsere Weiterfahrt erinnerten. Unser Bus verspätete sich und wir dachten bereits vergessen worden zu sein, als wir mit den Worten "You! Come!" in ein Tuk-Tuk berufen wurden. Mit uns war der Linienbus bis auf den letzten Platz gefüllt. In Laos gibt es mehr oder weniger nur eine Straße, die sich von Süden nach Norden durch die hügelige Dschungellandschaft schlängelt. Trotz der unglaublich schlechten Beschaffenheit der Straße fuhr der Fahrer im Stile eines Rennfahrers und so überholten wir, meist in Kurven, regelmäßig andere Linienbusse. nicht allzu verwunderlich also, dass uns 20 Minuten vor Eintreffen in Vang Vieng ein Platten die Weiterfahrt unmöglich machte. Nichtsdestotrotz fanden wir beide uns bald darauf in Vang Vieng, dem Mecca der Backpacker Südostasiens, wieder. Es reihte sich Guesthouse an Guesthouse an Restaurant, so dass wir einige Zeit brauchten um unsere Unterkunft zu finden. Es war ein komplett aus Holz und Bambus erbautes Gebäude, das mit seiner unglaublich entspannten Atmosphäre und dem Blick aufs Flusstal und die dahinter liegenden Berge glänzte. Auf dem Weg waren wir in einen Belgier gerannt, den wir am Vorabend in Vientiane getroffen hatten, sowie dem englischen Paar aus England, mit dem wir während unserer ersten Tage in Neuseeland viel zu tun gehabt hatten. Es gab also viel zu erzählen. Danach machten wir uns auf den Weg zum Fluss, der eigentlichen Hauptattraktion der Stadt. Für Alle die Vang Vieng noch nicht kennen: An dem Fluss, der direkt an der Stadt entlangfließt reihen sich Bar an Bar. Mensch hat also die Option, sich einen Gummireifen bzw. "Tube" zu leihen und in diesem dem Fluss hinunter getragen zu werden. Hierbei werden einem ständig Seile von beiden Seiten zugeworfen, damit mensch sich zu den verschiedenen Bars heranziehen lassen kann. Dort warten kostenlose Getränke, Spiele, Rutschen, Sprungtürme, Matschpools und vieles mehr. Schwer zu beschreiben ist, was sich hier für Szenen abspielen. Speziell die ersten 2 Bars am Startpunkt sind zu jeder Tageszeit mit Menschen überlaufen, die feierten als gäbe es kein Morgen! Wir mischten uns unter die Meute und nahmen Teil an dieser Extase. Nach Einbruch der Dunkelheit machten wir uns auf den Weg zurück in die Stadt. Es war generell auch Vorsicht geboten, da wir genug Geschichten von Toten gehört hatten, die Übermut und unglücklichen Stürzen von den Bars zum Opfer gefallen waren. Es folgte eine lange, laute, feuchtfröhliche Nacht, die noch so manchem in Erinnerung bleiben sollte. Ach und Teil einer Hochzeit waren wir auch gewesen. Den Morgen darauf starteten wir in bester "Vang Vieng"-Manier mit einem Sandwich, einem Fruchtshake und dem Entspannen auf der Terrasse unseres Guesthouse. Gemeinsam mit einer Holländerin und einem Amerikaner machten wir uns später auf den Weg zur "Blue Lagoon", die ihren Namen mehr als verdiente. Am Fuße der Berge auf der anderen Seite des Flusses war ein kleines aber tiefes Wasserloch. Mensch konnte sich von Bäumen und mit Schwingen ins kalte Nass stürzen der aber in der Sonne ein überraschend gutes "Beerlao" genießen. Wir verbrachten hier den Nachmittag, ließen uns aber den Besuch einer Höhle in den Bergen nicht nehmen. Wir folgten einem steilen Pfad hinauf und kamen in einen riesigen Raum, den wir einmal im Kreis erkundeten. Nach solch einem entspannendem Tag waren wir bereit für einen weiteren Abend in den Bars. Erneut wurde es ein langer Abend, auch obwohl keine Musik auf der Barinsel gab, da Feiertage anstanden. Es folgte unser dritter und letzter Tag in Vang Vieng. Dementsprechend war es die letzte Chance, wirklich tuben zu gehen. Kevin machte sich auf en Weg, während David seine offenen Wunden vom Rollerunfall lieber schonte. Kevin folgte einer Meute aus Engländern und Holländern. In einem Tuk Tuk und 9 Reifen ging's zum Fluss. Auch wenn der Zeitplan eng war, ließen wir uns einen Besuch in den beliebtesten Bars nicht nehmen. In jeder Bar gab es übrigens einen kostenlosen Begrüßungsshot laotischen Whiskey und ein buntes Armband. Es folgte Bar auf Bar mit beruhigenden Pausen, wenn sich alle einfach in ihren Reifen legten und dem Fluss durch seinen wunderschönen Weg entlang der Berge folgten. In manchen Bars machten wir Seilziehen in einem Matschpool mit den überraschend starken kleinen Einheimischen, die uns regelmäßig in den Dreck beförderten. Danach folgten die riesigen Rutschen, die einen im hohen Bogen in den Flus schossen. So ging es stundenlang, bis wir uns dem Ende des "Tubens" näherten, wo wir ausstiegen und und mit einem Tuk Tuk zu den Hotels bringen ließen. In der Zwischenzeit hatte David die Neuankömmlinge kennengelernt. Und wie schon die beiden Abende zuvor wurde es feuchtfröhlich in den verschiedenen Bars. Unglaublich, wie viele Menschen mensch in so kurzer Zeit kennenlernt! Nach 3 Tagen in Vang Vieng war dann auch genug gefeiert, also machten wir es anders als die meisten anderen Reisenden und verließen Vang Vieng nicht später als geplant. Früh mussten wir zum Bus. Eigentlich hatten wir schlafen wollen in den 7 Stunden zwischen Vang Vieng und Luang Prabang aber dummerweise gab es da 2 Haken: Zum einen waren da die Straßenbedingungen. Zumindest für uns war dies die wohl kurvigste Straße mit den meisten "Aufs" und "Abs" auf der gesamten Reise gewesen und zum anderen hatten wir es geschafft, die einzigen beiden Plätze im Bus auszusuchen, die bei jeder kleinen Erschütterung herumhüpften wie in einer Erdbebensimulation! Logischerweise waren wir froh, abends in Luang Prabang angekommen zu sein. Unter kamen wir im "Spicy Lao", das man uns oft empfohlen hatte. Wegen des anstehenden Wasserfests aber war die Stadt mit Touristen überfüllt, so dass wir im Gemeinschaftsraum schlafen mussten. Am Freitag also begann es, das lang erwartete Wasserfest. 3 Tage, in denen die Menschen in Laos, Thailand und Kambodscha ihr Pflichtbewusstsein vergessen und sich JEDER gegenseitig mit Wasser benässt und einfach feiert. Zusammen mit dem Kalifornier Mike, dem Kanadier Steve und der Südkoreanerin Semi zogen wir also in die Schlacht unseres Lebens! Mit Nichts als einer Wasserpistole pro Person kämpften wir an gegen verrückte Chinesen, die vorbeifahrenden Fahrzeuge, die an Karneval erinnerten, nur dass statt Konfekts Wasser geworfen wurde und die sogenannten Wasserstationen, wo sich je eine Gruppe von Menschen zusammengefunden hatte, trank, zu lauter Musik tanzte und mit Wasserschläuchen und Eimern bewaffnet alles und jeden, der vorbeikam, überflutete!!!Hinzu kam der Einsatz von viel Mehl und bunten Farben, die uns von überall in Gesicht geschmiert wurden! Es war einfach unglaublich, was sich hier vor unseren Augen abspielte. Jeder schien zu lächeln und Spaß zu haben, egal ob 3 oder 97 Jahre alt! Nach eniger Zeit entschieden wir uns, eine Pause einzulegen. Danach aber waren wir wieder mittendrin! Mensch hatte uns von einer Insel im Mekong erzählt, wo im Anschluss an den Tag gefeiert werden sollte, also stiegen wir alle in ein Boot und ließen uns auf besagte Insel bringen. Die Menschen tanzten zu DJs und saßen zusammen, während die Kinder weiter im Wasser herumtollten! Erst als es dämmerte gingen wir zurück zu unsrer Unterkunft. Als wir es erstaunlicherweise doch geschafft hatten zu trocknen, ging es weiter in eine Bar. Hier saßen wir noch länger zusammen. Es war bereits nachts, als uns die Idee kam, die hiesige Bowlingbahn zu besuchen. Hier treffen sich jede Nacht Menschen in Feierlaune und zu später Stunde ist es stets voll. Nach einigen Runden dann war Schluss für uns mit diesem grandiosen Tag. Am Samstag entschieden wir uns, dem Wasserfest fern zu bleiben und stattdessen einen riesigen Wasserfall nahe Luang Prabangs zu besuchen. Gemeinsam mit 3 Deutschen und einem Schweizer ging es los. Unsere Versuche trocken zu bleiben. scheiterten schnell, da unser Fahrer immer gerne langsamer wurde,sobald wir einer Wasserstation nahe kamen und so wurden wir quasi Opfer von "Drive Bys". Am Wasserfall angekommen mussten wir feststellen, dass sich Unmengen von Laoten hier eingefunden hatten, um mit der Familie den Feiertag zu genießen. Unsere Hoffnungen, in den vielen Becken und Wasserfällen zu schwimmen fiel damit buchstäblich ins Wasser, da die Einheimischen das wasser mit ihren Essensresten überschwemmten! Stattdessen ging Kevin mit 2 Leute einen Pfad hinauf, der sie zur Quelle des Wasserfalls brachte, von wo man einen genialen Blick auf den Wasserfall und die Landschaft erhaschen konnte. David ging währenddessen mit den anderen beiden in ein nahes Café und wartete dort. Rechtzeitig brachen wir also wieder auf zurück. Bei einer Pizza schauten wir den Massen zu, wie sie auf den Straßen pausenlos weiter feierten. Abends ging es wieder in eine Bar. Mit 7 Leuten tranken wir erst Bier, um dann wieder zu bowlen. Der Abend dauerte länger, als erwartet, was unsere Pläne für den nächsten Tag nicht unbedingt leichter machte. Um 8 Uhr schon mussten wir zu unserem Bus nach Vientiane kommen. Pünktlich und in Begleitung des Kielers Tobi kamen wir an, nur um festzustellen, dass unser Ticket scheinbar nicht existierte und wir keinen Sitzplatz während der 9 Stunden auf dieser Achterbahn von Straße haben würden! Davon aber mehr im nächsten Post über die aufreibende Rückkehr aus dem Norden Laos' zum Flughafen von Singapur! Erstmals beste Grüße aus Deutschland wünschen, Cpt. Kein und Morgen!

Freitag, 4. Mai 2012

Thailand - Ein Land, dass wirklich niemals schlaeft!

Nach einer ereignissreichen Zugfahrt durch Malaysia und Halb-Thailand erreichten wir ausgeschlafen und voll motiviert den Bangkoker Hauptbahnhof - die Hua Lamphong Station. Wir verabschiedeten uns also von Neil (es sollte nicht das letzte Mal sein) und machten uns auf die Suche nach unserem Hostel, welches ganz in der Naehe der Station liegen sollte. Und das tat es tatsaechlich, eine kurze, unserer Unkenntnis der Strassen Bangkoks geschuldeten, Tuk-tuk Fahrt spaeter standen wir bereits vor der offen Tuer des "Cozy Bangkok Place". Dieses unglaublich saubere, grosse und nette Hostel sollte fuer die gesamte Zeit hier unser Heim und Hort bleiben. Schnell liessen wir uns alles zeigen und befoerderten unsere Taschen ins Zimmer. Nach der obligatorischen Runde Internet im Gemeinschaftsraum des Hostel ueberkam uns der Hunger und so fanden wir uns nach einer kurzen Suche in einem chinesischen Nudelrestaurant wieder. Gestaerkt machten wir uns auf, um unsere Nachbarschaft zu erkundigen. So liefen wir Richtung Chinatown, wo wir uns ein paar Tempel zu Gemuete fuheren wollten, wurden jedoch von einem Tuktuk-Fahrer ueberzeugt, dass es sich so frueh noch nicht lohnen wuerde und liessen uns stattdessen zur Khao-San Road fahren (DER Backpackerstrasse in Bangkok). Der Fahrer schlug uns allerdings einen Deal vor, wir bekaemen die Fahrt fuer umgerechnet 25 Cent pro Person wenn wir kurz in einer Schneiderei interessiert spielten, ohne Kaufzwang, denn dadurch bekaeme er Tankcoupons. Gesagt getan, das ganze nochmal bei einem Reisebuero und schon waren wir auf der Khao-San Road. Kaum angekommen war klar, warum diese als so beliebt bei Backpackern gilt: wirklich alles haben Sie dort hineingequetscht. Restaurants und Bars/Discos, Streetfood und (Fake-)klamotten, sog. Pingpong-Shows und, und, und. Beim schlendern trafen wir doch tatsaechlich auf Neil und mit ihm zusammen gingen wir in das vegetarische Restaurant "Ethos" unweit der Khaosan Rd, welches David vorher rausgesucht hatte. Ein supergemuetliches, einfach eingerichtetes Restaurant mit leckerem vegetarischem und veganem Essen, besoners fuer David war der abend ein Erfolg (hier sei erwaehnt dass Neil Vegetarier ist). Am naechsten Tag machten wir uns sofort auf den Weg zu der Visabehoerde fuer Indien und bewarben uns fuer eines. Der gesamte Ablauf war in Bangkok sehr viel leichter, guenstiger und angenehmer als in Kuala Lumpur. Von nun an hiess es also 6 Tage warten und irgendwie die Zeit rumkriegen, und das in Bangkok - schrecklich :) Da sich der Hunger meldete schauten wir noch kurz im Terminal 21 vorbei, eine der vielen in Bangkok verstreuten Malls und wie fast alle, natuerlich mit Food Court auf einer der oberen Etagen. Sehr guenstig und lecker gegessen, ab ins Hostel. Am selben abend sind wir dann wieder zur Khaosan Rd gefahren, diesmal mit Alila, einer deutschen die mit uns im Hostel wohnte. Alila wollte sich Dreads machen lassen, doch bevor sie das anging musste Kevin sich eine frittierte Heuschrecke in den Mund stecken. Beziehungsweise gaanz vorsichtig und langsam den Hintern abbeissen. Ganz im Gegensatz zu dem, was mensch oft zu diesem Thema hoert, gefiel Kevin der Geschmack ganz und gar nicht. Also schnell ins vegetarische Ethos um einen anderen Geschmack auf die Zungen zu bekommen. Bei dieser Gelegenheit haben wir doch tatsaechlich Neil wieder getroffen, scheinbar gefiel auch ihm das Restaurants sehr gut. Nach einem gemuetlichen Abendessen lieferten wir Alila zu dritt zum Dread-machen-lassen ab und schlenderten dann gemeinsam durch die Khaosan Rd. Waehrend Alila sich die Haare bearbeiten liess, kauften wir uns unglaublich weite, gemuetliche Chillerhosen um der Hitze zu trotzen, liessen uns von Fischen die Fuesse abkauen und verloren unsere tags zuvor erst gekaufte "Nancy Chandler Map" in einem weiteren kleinen vegetarischen Restaurant. Irgendwann nach mehreren Stunden waren Alila's Dreads dann tatsaechlich fertig gestellt und sahen wunderbar aus. Wir verabschiedeten Neil, fuhren ins Hostel und genehmigten uns ein Bier (zumindest zwei von uns). Viel zu frueh von der Putzfrau des Hostels geweckt (diesen Preis mussten wir fuer ein supersauberes Hostel wohl zahlen) begann unser Tag bereits vormittags! Ueber den Tag beschauten wir den Siam Square und die dortigen Luxushotels und Malls, hier also verstecken sich die ganzen Reisenden mit zu viel Geld. Auch ein klassischer Foodcourt durfte auf der Besuchsliste natuerlich nicht fehlen. Abends, bzw nachts gingen wir mit Alila und Andy (einem aelteren Ami aus unserem Hostel) auf den Blumenmarkt in Chinatown. So viele verschiedene Farben auf einem Haufen, so viele Blumen hatten wir noch nie gesehen. Es war 2 Uhr morgens aber die Strassen waren bereits prall gefuellt und Einheimische handelten um die Wette. All das knapp 24 Stunden an 7 Tagen die Woche! Wir schlenderten also wieder und machten diesmal viele Fotos von den teilweise wirklich wunderschoenen Blumen. Natuerlich gab es neben Blumen auch Gemuese und Obst zu kaufen, also schlugen wir zu und kauften ein um in den naechsten Tagen eine Gemuesepfanne zu brutzeln. Den naechsten Tag haben wir etwas gemuetlicher angegangen. Lange geschlafen, gechillt und irgendwann gegessen und einen Film im Kino im Terminal 21 angesehen. "This Means War", sehr viel witziger als vorher gedacht und wir erfuhren, dass vor jeder Filmvorstellung in Thailand ein kurzer Clip und Lobgesang auf den Koenig laeuft, zu dem jeder aufsteht und schweigt. So natuerlich auch wir. Einen Tag spaeter haben wir uns erstmal die volle Portion Kultur gegoennt. Zusammen mit Alila und einer weiteren deutschen aus unserem Hostel sind wir zur zentralen Tempelanlage gefahren um uns die riesigen Buddhastatuen und Tempelgebaeude anzusehen. Zusaetzlich bekamen wir noch eine kleine Militaerparade mit, die zu Ehren der verstorben Prinzessin gefuehrt wurde. Woran die Prinzessin starb konnten wir allerdings nicht herausfinden. Fuer uns hiess das aber, dass wir leider nicht in alle Temeplanlagen gehen konnten. Auch hier trafen wir natuerlich wieder Neil und selbstverstaendlich ging es dann abends wieder ins Ethos zum Abendessen. Wieder im Hostel lernten wir ein paar Amis kennen mit denen wir tranken und schnackten und fast in einer Pingpong-Show endeten - aber das ist eine andere Geschichte ;) Immer wieder Sonntags gibt es in Bangkok den riesengrossen Chakuckan Markt, der eine so grosse Flaeche einnimmt, dass es unmoeglich ist alle Staende an einem Tag sehen zu wollen. Es gibt tatsaechlich Karten einzig fuer die Martkflaeche und dementsprechend findet mensch(100 000 an der Zahl) hier auch tatsaechlich alles. Nein, wirklich: ALLES! Eine Aufzaehlung waere albern. Wir stoeberten also einfach mal an den verschiedensten Ecken. Mal hier, mal dort. Verliefen uns ein paar mal in dem Gewuehle. Und endeten den Tag damit nichts gekauft zu haben, es gab einfach viel zu viel Auswahl. Abends gab es dann zum Glueck eine ueberschaubare und sehr leckere Gemuesepfanne. Mjam! Endlich Montag, heute fuhren wir wieder zur Visabehoerde um unsere Visa abzuholen, jedoch waren diese noch nicht bearbeitet und so bekam Kevin stattdessen das fertige Visa inklusive Reisepass eines Schweizers ueberreicht. Gut zu wissen, wie sicher damit umgegangen wurde! Uns wurde also empfohlen einfach morgen nochmal reinzuschauen. Also wieder zurueck ins Hostel und ein wenig Planungsarbeit am Pc durchgefuehrt. Vertieft in die Recherchen wurden wir dann irgendwann von Neil ueberrascht. Jetzt ging es wirklich zu weit, kam der uns doch tatsaechlich im Hostel besuchen und fragt uns nach einem vegetarischen Restaurant in der Naehe. Wir waren verduzt und lachten erst einmal darueber wie haeufig wir uns nun schon mehr oder minder zufaellig getroffen hatten, konnten ihm aber auch ein Restaurant empfehlen. Am Dienstag dann, bekamen wir tatsaechlich unsere Indienvisa. Das ganze warten hatte ein Ende, finally konnten wir unsere Fahrt nach Chiang Mai buchen. Bangkok hatte uns zwar beiden sehr gut gefallen, aber nach mehr als einer Woche wurde es dennoch Zeit fuer einen Tapetenwechsel. Denn wer lebt schon mehr als eine Woche am selben Ort? Unser letzter abend also, was gibt es da besseres als auf die Skybar zu gehen und wie schon in Vegas den Spuren des "Wolfpacks" zu folgen. Eben die Bar, die in Deutschland bekannt wurde durch eine Szene aus dem zweiten "Hangover"-Film. Erinnert sich jemand an die Szene als die Jungs in einem Restaurant auf der Dachterasse eines Hotels stehen und auf einmal der Helikopter auftaucht? Das ist die Skybar, also nicht der Helikopter, sondern die Dachterasse und das Restaurant. Jap und da haben wir dann mit Howard und Pete (zwei Jungens aus dem Hostel) ein Bier gekoepft (bzw einen Orangensaft). Am naechsten morgen dann hiess es Abschied nehmen. Denn endlich ging die Reise weiter. Wir huepften in den Bus nach Chiang Mai und nach zwei mal umsteigen und ein paar Stunden warten waren wir gegen abend bereits in Chiang Mai. Waehrend der Fahrt lernten wir ein paar Jungs aus Deutschland kennen, zwei von denen leben seit einem Jahr in Chiang Mai und machen dort ein soziales Jahr im Ausland. Wir durften uns ein paar sehr interessante Geschichten anhoeren und hatten so etwas Unterhaltung statt nur langweiligen Stunden des Wartens. Zumal die gezeigten thailaendischen Filme einfach nur zum Abgewoehnen waren! Noch am abend haben wir uns ein wenig in der Stadt umgesehen um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen. Am zweiten Tag dann haben wir uns direkt nach dem Fruehstueck Roller gemietet und die Gegend um Chiang Mai unsicher gemacht. Wir sahen viel schoene Landschaft, Berge, eine Ansammlung von Wasserfaellen und sogar Elefanten! Leider waren letzere angekettet und von anderen Artgenossen getrennt. Es war traurig anzusehen wie, nur um des Tourismus Willen, diese unglaublich majestaetischen Tiere ihr Dasein an den Boden angekettet verbringen muessen. Den Abend verbrachten wir mit den Leuten aus unserem Hostel, erst wurde Gitarre gespielt und gesungen, spaeter fuhren wir dann mit zwei der Leute zu einem Couchsurfing-Treffen in der Stadt. Nach ein paar Schwierigkeiten, wir sind doch an einem Punkt tatsaechlich dem falschen Roller hinterhergefahren und bemerkten das erst als der absteigende Fahrer weder weiblich noch zu zweit war, kamen wir irgendwann sogar beim Treffen an. Den richtigen Zeitpunkt hatten wir aber leider verpasst, denn die Party naeherte sich gerade dem Ende und wir endeten dann eher in einem Gespraech ueber Dungeons und Dragons mit dem mitgebrachten Ami aus unserem Hostel. Interessant war es allemal und unsere Lust an Pen & Paper Rollenspielen ist geweckt. Einen Tag spaeter trommelten wir bereits zur Weiterfahrt, denn die Zeit draengte und wir hatten noch einiges vor: namentlich Laos besuchen und das Wasserfest dort feiern. Wir schnappten uns morgens noch einmal die Roller um vor Abgabe noch den Doi Suthep Tempel auf einem Berg vor Laos zu besichtigen. Hammeridee! Vom Tempel aus hatten wir einen grandiosen Blick auf die Chiang Mai Gegend und auch der Tempel selbst war definitiv einen Besuch wert. Aber schaut doch auf den Fotos selbst. Andererseits allerdings, ganz schlechte Idee! Jetzt wissen wir das David im Berge runterheizen kein Profi ist. In einer Kurve auf dem Weg zurueck in die Stadt rutschte der Roller weg und kam mitsamt David ein paar Meter spaeter zum stehen. Insgesamt ist zum Glueck fast nichts passiert. Der Roller ueberstand den Sturz mit ein paar Kratzern und einem leichten Bruch an der Plastikabdeckung. Der David hatte sogar keinen Bruch sondern liess lediglich etwas Haut auf der Strasse zurueck und kam sozusagen mit einer blauen Huefte und einer Beule am Bein davon. Puh! Von nun an also noch vorsichtiger die Berge runterheizen :D Wobei er von einer franzeoischen Reisekrankenschwester bestens versorgt wurde... So, dass war es dann auch schon wieder fuer Chiang Mai. Noch am selben Tag stiegen wir in den Bus nach Laos. Was gut durchdacht scheint war eine sehr spontane Idee, denn urspruenglich hatten wir von Bangkok aus nach Kambodscha gewollt, was wir aber vorerst verschoben. So ist das nunmal beim Reisen. Wir melden uns also zurueck aus Laos. Bis dahin, Capt. Kain und Morgen Bis dahin Kapitaene Kain und Morgen

Malaysia im Schnelldurchlauf

Aufgrund der Unmengen an Fragen, Kommentaren und aehnlichem faellt es uns unheimlich schwer aber leider werden wir bis zu unserem nahe bevorstehendem Ende der Reise keine Fotos mehr zu unseren Posts hinzufuegen koennen. Wir geniessen unsere letzten Tage in Indien und haben bessere Plaene, als die ganze Zeit am Computer zu sitzen! Zu Hause dann holen wir das dann sehr gerne nach!Hier nun zu Suesostasien: Unser "Around The World"-Ticket brachte uns zurueck zu unserem asiatischen Knotenpunkt Singapur. Von hier wuerden wir insgesamt 3 mal aufbrechen in fremde Gefilde. Nach Bali war das Festland Suedostasiens an der Reihe. Zuvor aber verbrachten wir 3 Naechte in Singapur selbst. Ein Stadtstaat auf einer kleinen Insel am Suedzipfel von Malaysia von dem wir hauptsaechlich wegen seiner Skyline gehoert hatten und generell eher geringe Erwartungen hatten. Bei genauem Betrachten sollte sich dies allerdings aendern. Wie bereits erwaehnt ist der Flughafen mehr als beeindruckend. Dem steht auch die Metro-Anbindung in Nichts nach. Unter dem Flughafen kamen wir in eine grosse Halle, die rechts und links von Glaswaenden begrenzt wurde. Wie wir bemerkten oeffneten sich in dieser Wand regelmaessig kleine Tueren um den Einlass in die Zuege zu gewaehren und Unfaelle zu vermeiden. Unser Hostel lag mitten im "Little India" der Stadt, so dass es vor Curry nur so duftete. In unserem Zimmer war nur eines von ueber 20 Betten belegt - es war ruhig! Ausserdem war es bereits Abend und wir waren wenig motiviert, irgendetwas ausser der kulinarischen Erlebniswelt Singapurs zu durchstoebern. Ueberall findet mensch riesiege Einkaufszentren und so war es kein Wunder, dass wir aus einem Ueberangebot waehlen konnten. Dabei hatten wir uns zu entscheiden zwischen zwei Zentren, die sehr passend die Gegenwart in Singapur beschreiben. Die eine war ein Basar, wo man quasi Alles bekommen konnte und das zum kleinen Preis, waehrend sich in der anderen Boutiquen aneinanderreihten und Gesangswettbewerbe stattfanden. Die Ueberkreuzung der Kulturen von Ost und West, wie es in der gesamten Stadt der Fall war. Den Tag darauf trafen wir auf Dustin, einen Kanadier, der seit nunmehr 14 Monaten am Reisen ist und fuer den noch lange kein Ende in Sicht war! Gemeinsam drehten wir eine grosse Runde durch das Zentrum der Stadt, waehrend die Gebaeude um uns herum immer groesser wurden, bis wir schliesslich am "Hafenbecken" standen und die Skyline mit ihren Sehenswuerdigkeiten vor uns sahen. Es hatte etwas utopisches aber wen verwundert das, wenn mensch sieht, dass die meisten dieser Gebaeude juenger sind als wir. Egal ob Bruecken, Haeuser oder kleine Rasenflaechen: Alles war perfekt durchdacht. Wobei dies durchaus ein wenig von dem Scharm nimmt, den die alten Staedte Europas ausmachen. Danach statteten wir einem der beruehmten Hawker-Centers einen Besuch ab. Hier kann mensch fuer "nen Appel und ein Ei" aus den verschiedensten asiatischen und indischen Gerichten waehlen, die an unzaehligen kleinen Staenden unter einem Dach angeboten wurden. Nach einer ausgiebigen Pause zogen Dustin und Kevin dann abends los zu einer Bruecke, wo sich die Einheimischen treffen und gemeinsam die Naechte verbringen. Mit Bier in der Hand sassen sie dort also und kamen mit dem einen oder der anderen "Local" ins Gespraech. Gebeutelt von diesem Abend war am Tag darauf nichts weiter geplant, als zu schlemmen und zu schlafen. Nur Dustin hatte andere Plaene, als er uns erneut abends zur Bruecke schleifte. Es war bedeutend ruhiger an diesem Sonntag, so dass wir stattdessen wieder in Richtung Wasser aufbrachen, um die Stadt bei Nacht zu sehen. Besonders stach dabei das "Marina Bay Sands" Hotel heraus, das in etwa so aussah wie ein Surfbrett auf 3 Saeulen. Den Morgen darauf dann hiess es endgueltig, Singapur den Ruecken zu kehren und den naechsten Schritt zu wagen. Mit einem Bus verliessen wir die Insel, passierten eine riesige Bruecke und schon standen wir in Malaysia. Unser erster Eindruck war hierbei erschreckend. Der offensichtlich nicht englischsprachige Busfahrer hatte unsere Fragen ahnungslos abgenickt und so fanden wir uns plotzlich an einem kleinen Busbahnhof wieder. Auch hier sprach quasi niemand englisch und doch wollte uns jeder zu horrenden Preisen Dinge andrehen oder in sein Taxi locken. Wir fragten bei der Polizei, die uns mit maechtig Muehe helfen konnte, bis wir endlich beim Zugbahnhof im Stadtzentrum von Johor Bahru waren. Unser Plan war es gewesen, eine 10-Tages-Karte zu holen und so dass Land auf den Schienen zu erkunden, aber Pustekuchen. Das Ticket gab es nicht mehr, also ging es stattdessen mit dem Nachtzug nach Kuala Lumpur, wo wir endlich unser Indienvisum beantragen wollten. Von Kuala Lumpur kannten wir Nichts bis auf die Petronas Tower, also gab es einiges zu entdecken...dachten wir zumindest. Mehr oder wneiger direkt kuemmerten wir uns um unser Visa. Dumm an dem ganzen war erstens, dass die Botschaft es nicht fuer noetig hielt mitzuteilen, dass sie ihren Standort fuer Visumsantraege geaendert hatten und zweitens, mensch uns direkt mitteilte, dass wir wohl keine Chance haetten, ein Visa zu beantragen als arbeitslose Reisende ohne malaysische Staatsbuergerschaft. Grandios! Da wir uns ja aber nicht so leicht unterkriegen lassen, entschieden wir uns, das Visa stattdessen in Bangkok zu beantragen und die Zeit in KL, wie es ueberall nur genannt wird, zu geniessen. Auf der Suche nach Sehenswuerdigkeiten oder aehnlichem wurden wir leider nicht wirklich fuendig und so landeten wir meistens mit dem Skytrain im City Centre zu Fuessen der Petronas Towers. Wegen der unglaublichen Waerme und Luftfeuchtigkeit fluechteten wir regelmaessig in runtergekuehlte Gebaeude auf unserem Weg durch die Stadt. Zu unsererm Bedauern konnten wir die Petronas Towers nicht erklimmen, da Tickets restlos ausverkauft waren und wir uns nicht wie Groupies mit Zelten vor den taeglichen Verkaufsschalter stellen wollten. Ein Highlight unseres Aufenthalts hier war, als wir ausversehen zu einer riesigen Feier der malaysischen Polizei auf einem grossen Platz stiessen, waehrend der Innenminister des Landes gerade eine Rede hielt. Ein paar Polizisten baten uns, doch naeher ans Geschehen zu kommen und als wir so neben ihnen standen, nur wenige Meter vom Rednerpult entfernt, tauchten Reporter auf, die Bilder von uns neben den uniformierten Maennern machten. Prestige ist eben doch Alles! Warum blieben wir also laenger als eigentlich notwendig in Kuala Lumpur? Richtig, da war ja noch ein Formel 1-Rennen. Urspruenglich waren wir zwar noch skeptisch gewesen, doch bei einem Wochenend-Ticketpreis von 15 Euro ist es schwer, Nein zu sagen. So nahmen wir also Zug und Bus zum Racecourse. Passend zum Start begann ein Gewitter, was den Grand Prix zu einem "Regen-Kampf" machte. Lauter als der Donner waren nur die Rennmaschinen selbst. Mal im Ernst, mensch spuerte jeden einzelnen PS unter der Haut, wenn einer dieser Wagen aus einer Kurve herausbeschleunigte. Unfassbar, was da fuer eine Kraft hintersteckt! Leider war die Informationspolitik hier so schlecht, dass wir zwar die Wagen regelmaessig sahen aber nicht genau wussten, wer gewonnen hatte, als das Rennen vorbei war. Dass es aber in Sachen Organisation generell noch Verbesserungsmoeglichkeiten in Suedostasien gab, merkten wir spaetestens bei der Rueckfahrt in die Stadt, die zu einer wahren Folter wurde. Naiverweise hatten wir uns ein Zugticket fuer jenen Abend besorgt, dass uns an die Grenze zwischen Malaysia und Thailand bringen sollte, doch mit zunehmender Dauer wurde uns klar, dass es mehr als eng werden wuerde. Wir warteten 2 Stunden auf einen Bus und standen ewig im Stau, ehe wir den Zug erreichten, der nochmals 30 Minuten benoetigte. Ausserdem lagen unsre Taschen im Hostel. Das ganze Unterfangen wurde zur Unmoeglickeit und hinzu kam, dass wir in verschiedene Busse gesteckt wurden. "Passt schon" dachten wir, wir wuerden ja sowieso hintereinander her fahren. Dann bog Kevins Bus aber ins Nirgendwo ab. Schweissdurchtraenkt und abgehetzt trafen wir uns im Hostel wieder, nahmen es so gut es ging und sprangen stattdessen in den ersten Bus am Morgen darauf. Schliesslich hatten wir einen Nachtzug nach Bangkok zu catchen! Gesagt, getan fuhren wir bald darauf per Bus nach Butterworth im Norden Malaysias, wo wir in einen Zug umstiegen. Es war tatsaechlich ziemlich bequem und wir waren geruestet fuer die 20 Stunden Fahrt. Das Ueberqueren der Grenze war ueberraschend simpel und wir hatten auch keinerlei Gebuehr zahlen muessen. Die Zeit verbrachten wir mit Lesen, Musik hoeren und einem laengeren Gespraech mit Neil, einem Englaender. Als die Nacht anbrach zeigte "Bumble Bed" sein ganzes Koennen und wo eben noch unser Abteil war befand sich ploetzlich ein Hochbett und wir uns in horizontaler Position. Schon seltsam, an gleicher Ort und Stelle aufzuwachen und doch 800km noerdlich davon zu sein, ohne es zu merken. Thailand zog inzwischen an unserem Fenster vorbei und machte Lust auf mehr! Wir wuenschten uns geradezu, noch laenger in diesem angenehm klimatisiertem Wagon bleiben zu duerfen, als die Bremsen quietschten und Bangkok sich vor uns auftat! Macht es gut und auf sehr bald, Cpt. Kain und Morgen!

Dienstag, 17. April 2012

Auf Tauchstation in Bali

Moin, moin!

hiermit beginnen wir ein neues Zeitalter unserer Reise: Kontinent Nummer 3!
.
Unseren ersten Stop im fuer uns komplett unbekannten Asien hatten wir auf Bali, in Indonesien.
Nach einem Zwischenstop auf dem Flughafen von Singapur ging es von hier weiter nach Denpasar, die Hauptstadt der Insel.
Zuerst allerdings nochmal zum Flughafen in Singapur:
Nobel ist als Adjektiv fuer diesen Flughafen beinahe untertrieben. Erst einmal ist er, trotz seiner enormen Groesse, mit Teppich ausgelegt. Hinzu kommt, dass es an jeder Ecke Internetstationen, Skypetelefonzellen, Kinobereiche und sogar Spielekonsolen gibt! Ja, genau - Spielekonsolen. So vertrieben wir uns also die Zeit mit FIFA und CoD daddeln!


Nun zum ersten Eindruck auf Bali und diesem Flughafen: Nachdem wir die Einreise ohne Probleme ueberstanden hatten, warteten einheimische Uniformierte schon bei unseren Taschen, um uns unser Geld abzuziehen. Da sie kein Wort englisch sprachen aber unsere Taschen nahmen, war es eine absolut seltsame Situation, die damit endete, dass Kevin ein bisschen Geld abtrat um das Dillema zu beenden. Genauso ging es auch vor dem Flughafen weiter, wo Taxifahrer uns pausenlos ansprachen und ein "Nein" nicht akzeptierten.
Als uns ein Taxi in der engen Innenstadt abgesetzt hatte und wir den chaotischen Verkehr verarbeitet hatten, konnten wir in einem Hotel einchecken. Die Nacht im eigenen Zimmer kostete uns 8 euro inkl. Fruehstueck sowie eine Mahlzeit bei Pizzahut nochmal 4 euro. Mensch muss Asien lieben!
Der Tag verging ansonsten sehr ruhig, da es Plaene zu schmieden galt, was wir denn mit unseren knapp 9 Tagen auf Bali so machen wollten. Schon seit laengerem spukte in unsere Kopefen die Idee herum, einen Tauchschein zu machen. Und Bali ist dafuer absolut privilegiert!
Wir nahmen uns also einen Bus, wofuer wir verwirrte Blicke ernteten. Weisse im oeffentlichen Verkehrsmittel haben hier scheinbar einen gewissen Seltenheitswert.
In Tulamben erwartete uns erneut ein Hotel,wo wir zu Spottpreisen lebten. Was das ganze nur noch abrundete, war das unglaublich idyllische Restaurant am Meer, wo wir fuer kleines Geld viel assen.
Unsere Tauchkursplaene wollten wir noch an Tag 1 fix machen und so landeten wir im Endeffekt bei Ricardo, der mit seiner Geschichte in jeder Auswanderer-Soap mitspielen koennte: Tauchlehrer auf Bali. Insgesamt wuerden wir 2 mal mit ihm in den Pool steigen, 5 mal ins offene Meer und dann war da auch noch die Theorie. Ein grosses Pensum fuer nur wenig Zeit hatten wir also.


Zu Beginn des Open Water Kurses machten wir "Trockenuebungen" im Pool(haha).
Dinge wie Atemgeraet unter Wasser raus- und wieder reinnehmen, die Taucherbrille unter Wasser abnehmen und dann mit der Nase trocken pusten, usw.
Noch am Nachmittag des ersten Tages ging es ins Meer. Vom Strand aus liefen wir ins Wasser, wo wir dann abtauchten ins kuehle Nass. Es war einfach unglaublich. Knapp 60 Minuten lang atmeten wir unter Wasser und fanden uns wieder in einer Welt, wo der Begriff "3D" ganz neue Ausmasse annimmt. Wir hatten uns scheinbar gut geschlagen und Ricardo war zufrieden, dass wir den Druckausgleich auf 12 Metern problemlos geschafft hatten.
Derartige Anstrenung und Bedingungen, wie unter Wasser schlauchen ganz schoen, weshalb wir die Abende generell zur Rehabilitation im Hotel nutzten.
An Tag 2 bekamen wir noch Gesellschaft von einer Deutschen, die auch ihren Tauchschein machen wollte. Nach den letzten Uebungen, die wir spielerisch haendelten, war am Nachmittag wieder ein Meerestauchgang angesagt. Nun zu viert gings hinab auf 12 Meter, wo wir verschiedene Uebungen vollziehen mussten. Es war wieder ein guter Trip.
An Tag 3 konnten wir erstmals direkt in die offene See. Am Morgen ging es zu einem absoluten Highlight der Insel: Das Wrack der "USAT Liberty"! Nur etwa 50 Meter vor der Kueste liegt seit ueber 50 Jahren das Wrack dieses WW2-Transportschiffs. 120 Meter lang ist sie und unter Tauchern weltweit bekannt. Wir hatten das Glueck, sie vor der Haustuer zu haben.
Wir koennen nicht hier nur schwer beschreiben, wie es war, erstmals das mit Korallen bedeckte Schiff zu sehen aber es verschlug uns quasi die Sprache. Ricardo nahm uns auf etwa 20 Meter Tiefe um das Wrack herum und ja sogar durch das Wrack, wo dies moeglich gewesen war. Es war gigantisch!
Nach einem solchen Morgen ist es schwer fuer den Nachmittagstauchgang, mitzuhalten aber der Drop Off, sprich eine Steile Korallenwand, war durchaus wuerdig. Die gesamte Unterwasserwelt hier war ueberwaeltigend. Ob Rochen, Teufelsfische, Moraenen oder was auch immer. Alles fand sich hier.
Tag 4 unseres Kurses war zugleich auch schon der letzte Tag. Frueh morgens zwaengten wir uns in unsere Neoporenanzuege und huepften ins Wasser, um noch einigermassen Ruhe vor den Tauchermassen zu haben.
Wieder sollten wir das Wrack erkunden. Dieses mal jedoch hatten wir etwas mehr Zeit und es ging vor allem tiefer hinunter. 25 Meter standen teils auf unseren Messgeraeten, 7 Meter mehr, als es unser Tauchschein erlaubt. Ach und erneut war es genial!
Nach der Kuer kommt die Pflicht und so war auch die Theorie noch zu machen. Es war nicht gerade anspruchsvoll und so koennen wir uns jetzt stolze Besitzer des "Open-Water" Tauchscheins nennen. Alles in Allem ein unvergleichliches Erlebnis und hoffentlich auch auf dieser Reise nicht das letzte Mal! Tauchen ist ein wunderschoener Sport, allerdings nicht auf die leichte Schulter zu nehmen!

Von Tulamben aus fuehrte uns unser Weg nach Ubud, der Handwerks- aber auch Touristenhochburg Balis. Trotz der vielen Menschen war es wirklich scheon hier. Direkt machten wir uns auf zum Affen-Tempel. Der Name ist Programm: Unzaehlige Affen lungern hier herum und lassen es sich gut gehen. Hoefliche Gaeste, wie wir es sind, bringen natuerlich auch Bananen mit. Sobald wir naemlich eine dieser gelben Fruechte aus unseren Taschen holten, sprintete eine Horde Affen auf uns zu und klettere an uns herum, um sie uns abzunehmen - immer! erfolgreich. Absolut verrueckt!
Von Ubud aus machten wir am naechsten Tag einen Trip um die Insel auf Rollern, die wir gemietet hatten. Beschilderungen und dergleichen sind in Asien nicht so der Bringer und so wurde die Route immer spontaner.
Erst ging es zu den beeindruckenden Reisterassen, die in vollstem Gruen erstrahlten. Dann immer bergauf zu den Vulkanen, die nach wie vor aktiv sind. Von hier dann fuhren wir zu Pura Besakih, dem Muttertempel der Insel, der in den Hang eines Vulkans eingebettet liegt und einen perfekten Ausblick auf die Insel bietet. Der Tag nahte seinem Ende, weshalb es umso unpraktischer war, dass Kevin eine Reifenpanne mitten im Nirgendwo hatte. Gluecklicherweise fanden wir auf einem Huegel nur wenige hundert Meter entfernt eine winzige Holzhuette, die Roller reparierte. Dat Glueck is halt mit die Doofen!
Wir schafften es erneut rechtzeitig nach Ubud, wo wir die Stadt noch einmal bei Nacht erkundeten.
Unsere Zeit auf Bali naeherte sich ungluecklicherweise schon ihrem Ende und wir entschieden uns, die letzte Nacht in Kuta zu verbringen, dem Mallorca Australiens. Hier gab es wirklich Alles, was der "Aussie" begehrt: Clubs, ein Surfstrand und jede Menge Drogen. Wir blieben bei unserer eher ruhigen Marschroute und liefen die Stadt einfach mehrfach ab. Es war zwar ganz interessant aber die unfassbare Aufdringlichkeit der Einheimischen hier, die uns alle 2 Meter ansprachen, war unertraeglich. Aus "No,thank you" wurde mit der Zeit ein Zustand des dauerhaften Ignorierens!
Mehr oder weniger auf den letzten Druecker stiegen wir dann in den Flieger zurueck nach Singapur. Zwar haetten wir gerne mehr Zeit gehabt, um die vielen Straende und gruenen Huegel genauer zu sehen aber dennoch war es eine gute Zeit, die wir nicht missen wollen wuerden. Nun aber weiter in Suedostasien!

Aus Bangkok die besten Gruessen,

Cpt. Kain Morgen










Mittwoch, 4. April 2012

Kevin allein am Great Barrier Reef

Tag Tag!
Ich fahre jetzt einfach mal die individuelle Schiene und übe mich in der hohen Kunst des Ich-Erzählens.
Nur etwa 2 Tage vor Abschluss unserer Zeit in Chinchilla erinnerte ich mich daran, dass es, neben vielen anderen, eine für mich sehr wichtige Sache gab, die ich in Australien aus nächster Nähe sehen wollte: Das Great Barrier Reef.
Da mir also die Zeit davonlief und ich mir nicht sicher war, wann genau und ob ich denn wieder zurückkommen würde auf den roten Kontinent, buchte ich quasi Last-Minute einen Flug von Brisbane mitten ins Zentrum der Whitsunday Islands.

So kam es also zum inzwischen achten Flug in neun Monaten, allerdings erstmals alleine.
Meine Vorfreude wurde durch den Blick aus dem Flugzeug nur noch gesteigert. Im azurblauen Wasser konnte man die Korallenformation schon bestens erkennen.
Ich landete auf Hamiltion Island, einer Insel halb Resort, halb Golfkurs. Von dieser paradiesischen Insel brachte mich eine Fähre ans Festland nach Airlie Beach. Zu aller erst wollte ich mir eine passende Tour raussuchen, da ich nur den Tag darauf in voller Gänze dafür haben würde. Nachdem ich bei geschätzten 10 Reiseinformationen angefragt hatte, wurde mir zur Oceanraftingtour geraten.
Mir dieser sicheren Gewissheit bewusst, ging es an die Suche nach einem Hostel. Zufälligerweise traf ich auf einen alten Bekannten aus Auckland, weshalb ich mich entschied, wie schon damals, im Nomads zu bleiben. Danach nahm ich noch einmal die Stadt unter die Lupe. Sie war klein aber die Stimmung wirkte ausgelassen, es war voll von Backpackern und die Landschaft drum herum war genial. Eine Schande, dass man hier wegen der vielen Rochen und Quallen nicht im offenen Meer schwimmen darf!
An meinem ersten von 2 Abenden lernte ich beim Kochen 2 Engländer und eine Deutsche kennen, die mich auf Gin und Bier einluden. Also ertrank ich meine Sehnsucht nach Davids Gesellschaft. ;)
Rechtzeitig ging ich schlafen, da es schon morgens losgehen wuerde ins Riff!!!
Puenktlich ging es los. Jeder bekam einen Stachelrochenanzug, der vor Stichen auf den Oberkoerper schuetzen sollte. Schon beim Alligator-Flüsterer Steve Irwin hatte das ja super funktioniert, dachte ich mir. Immerhin sah es gut aus.
Mit dem Schnellboot fuhren wir entgegen des eigentlichen Plans zuerst zur zum Whiteheaven Beach. Dieser Strand besteht mehr oder weniger ausschliesslich nur aus Quartzsand und ist somit strahlend weiss! Angeblich gehört er zu den besten 10 Stränden der Welt. Das lasse ich dann mal so stehen.
Wir liefen erst durch den Busch zu
einem Ausguckspunkt und dann hinunter an den Strand selbst, wo es für Alle bis auf mich Sparfuchs ein Buffet gab. Während also der Rest schmauste, suchte ich nach kleinen Haien und Stachelrochen, die dort im seichten Wasser ihr Unwesen trieben. Tatsächlich sah man sie zahlreich und ich konnte sorglos neben ihnen umherspazieren.



Von diesem Traumstrand gings dann zum für mich viel wichtigeren Punkt dieses Trips: Das Schnorcheln am Riff. An 2 verschiedenen Spots vor der Kueste von Hook Island bekamen wir je 45 Minuten Zeit, um die Unterwasserwelt zu bewundern. Beim einen Spot waren vorallem die Fische und beim anderen die Korallen in überwaeltigender Anzahl und Farbenvielfalt zu finden. Innerhalb von Sekunden konnte ich das auch nur besteätigen. Als ich meine Augen erstmals unter Wasser öffnete, fand ich mich in mitten von unähligen kleinen Kreaturen, die in den buntesten farben leuchteten! Immer wieder tauchte ich ab, suchte nach seltenen Fischen, von denen einige wirklich riesig waren und machte ein paar Fotos mit unsrer Unterwasser-Einwegkamera {Danke Dennis und Danny;-)}!
Auf unserer Rücktour in den Hafen erzählte man uns dann noch ein paar lustige Geschichten über die 74 Whitsunday Islands. Rod Stewart war verbannt worden, und und und...
Zurück im Hafen dann passierte nichts Aussergewöhnliches mehr, also sass ich gemeinsam mit ein paar Leuten im Hostel zusammen.
So war er auch schon vorbei, mein kleiner Trip and Great Barrier Reef. Knappe 48 Stunden, nachdem mein Flieger auf Hamilton Island gelandet war, flog ich an selber Stelle wieder ab. Bei einem letzten Blick auf die Gegend um Airlie Beach kann ich es jedem Australien-Reisenden nur empfehlen, die Stadt zu besuchen.
Ich bin mir mehr als sicher, dass es mich auch nochmal hierher verschlagen wird, zum größten Korallenriff der Erde!




Von hier an also gibts David und mich wieder im Doppelpack.
ICH sage aber erstmal bis dann!
Macht´s gut,
Cptn. Kevidikev

Montag, 2. April 2012

Reif zu pflücken!

Hello again,

nun zu dem für uns unangenehmsten Teil dieser Reise. Denn als wir nach knappen 9 Monaten auf unsere Konten schauten, mussten wir uns doch eingestehen, dass das Geld mehr als knapp wurde und es unvermeidlich war.
Glücklicherweise hatte uns Stephen schon am Samstag aus Brisbane abholen können, weshalb wir noch 2 Tage zur Eingewöhnung hatten, ehe es auf die Melonenfelder nahe Chinchillas ging. Übrigens die größte Rockmelonenfarm der südlichen Hemisphäre!


Als wir aus dem Bus stiegen, empfing uns ein Haufen größtenteils deutscher Jungs, denen mensch die Zeit auf der Melonenfarm mehr als anmerkte. Es hatte etwas von Höhlenmenschen...

Keine Ahnung, was genau wir uns vorgestellt hatten aber so schlimm war das Camp an sich nicht. Zwar liefen die Duschen und die Waschmaschine mit dreckigem Flusswasser aber wir hatten einen eigenen kleinen Kabuff mit Klimaanlage und Kühlschrank.
Wir waren quasi die neuen Könige des Trailerparks, den wir uns unter anderem auch mit einem Wallabie teilten.
Nachdem wir in die Geheimnisse der Melonenfarm und des Camps eingeweiht worden waren, fuhr uns der Holländer Dave in die 20km entfernte "Metropole" Chinchilla.

Es gab einen Supermarkt und eine Bücherei mit Internet. Ach und hatten wir schon erwähnt, dass es einen Supermarkt gab?
Ein recht interessanter Tag ging also zu Ende und nachdem David sich die größere Matratze des Hochbetts erschnuckt (zoom, zoom, zoom) hatte, war er auch schon vorbei. Also der Tag, nicht David :)
Unseren letzten prä-Arbeit Tag verbrachten wir alleine im Camp, während der Rest auf den Melonenfeldern schuftete. Da wir innerhalb von 24 Stunden jedes Männermagazin in und auswendig kannten, fuhren wir mit Tim und dem Aussie Drew zu einem nahegelegenen Weier, von da an Melonenweier. Der Stausee war zwar nicht sauber aber wir vermuteten einfach mal, dass er krokodilfrei ist. Danach statteten wir auch Chinchilla einen Besuch ab, was zu einem täglichen Ritual werden sollte - in den darauffolgenden Wochen.
Somit war er gekommen, unser erster Morgen auf der Melonenfarm. Um 4 Uhr morgens klingelte der Wecker, so dass genug Zeit für ein ausgiebiges Frühstück war, ehe wir unser Equipment einpackten und mit dem Bus aufbrachen. Mit Equipment meinen wir übrigens Handschuhe, einen Sonnenhut, Sonnencreme, Gummistiefel, viel Wasser und einen Snack für die Pausen.


Wir hielten zwei mal in Chinchilla, wo wir beim ersten Haus ein halbes Dutzend Deutsche und beim zweiten ein halbes Dutzend Inder aufgabelten. Ladies and Gentlemen: die Crew!
Insgesamt eine Stunde dauerte die Fahrt, bis die Weiten von Melonen vor uns auftauchten. Wider erwarten wuchsen die Melonen auf Bodenlevel in Reihen von mehreren hundert Metern Länge.
Mit Sonnenaufgang startete der Arbeitstag, als der Traktor in Schritttempo zu fahren begann und jeder ihm, die eigene Reihe prüfend, folgte. Hatte man eine reife Melone gefunden, so riss man sie ab und legte sie auf den Boom (ein Fliessband), welches die Melonen dann in Kisten in der Mitte des Anhängers beförderte. Diese Prozedur wiederholte sich an einem durchschnittlichen Tag mehrere tausend Mal. Das lustige für uns war, dass es keinerlei Anweisungen gegeben hatte. Wir haben einfach mal drauflos gepickt und scheinbar war es in Ordnung, da wir nicht allzu oft zur Rede gestellt wurden. Chefes waren Kevin und Kevin, zwei kugelrunde Gestalten. Nach 5 Stunden Arbeit und einer 15 minütigen Pause war Schluss. Bis auf die unsägliche Hitze lief es eigentlich ganz ordentlich, allerdings sorgten die Geschichten der anderen von 14 Stunden Tagen doch schon für gehörigen Respekt!
Am 2. Tag gings schon um 3:45 hoch, doch der befürchtete Rueckenschmerz wie auf dem Weingut in Neuseeland blieb glücklicherweise aus! Nach 4 Stunden war der Tag schon wieder vorbei und wir nutzten unseren langen Nachmittag stattdessen wieder für ein Bad im Weier und Pizza essen beim Filme gucken.


Da wir erholungshalber am 3. Tag frei hatten, mähten wir stattdessen den Rasen im Camp, wofür wir einen Kasten Bier als Prämie bekamen. Am späten Nachmittag kam ein ganzer Bus voll neuer Leute, da es geplant war, statt nur einem nun zwei Teams zu beschäftigen. David kam in Team 1, Kevin in Team 2.
Von hier an setzte eine gewisse Routine ein und ein Tag glich dem anderen. Aufstehen gegen 4. Arbeitsbeginn mit Sonnenaufgang fuer 7-8 Stunden Arbeit unter der brennenden Sonne. Danach dann würden sich alle in Autos zusammenfinden und zu Supermarkt und Bücherei fahren. Im Camp spielten wir noch Tischtennis, aßen zusammen und schnackten dann, bis die Mücken uns in unsere Buden vertrieben. Für Überraschungsmomente sorgte vor allem die Tierwelt, wenn mensch eine riesige, giftige Spinne sah, eine Kröte auf deinen Fuss sprang oder Du eine Schlange überfuhrst! Highlights anderer Art waren da das gemeinsame Barbecue am Samstag und der Pizzaservice am Sonntag, wenn alle zusammen saßen und Stephen uns auch kaltes Beck's stellte. Angeblich gab`s übrigens Känguruhfleisch.
So verging die Arbeitswoche ungemein fix. Am Dienstag darauf dann die Hiobsbotschaft, dass das Wetter wohl umschlagen würde und wir erstmal keine Arbeit hätten. Mit dieser Maßnahme bekamen wir alle einen Tag frei und ca. 10 Leute wurden sogar entlassen. Nicht dabei: David und Kevin!
Wir nutzten den Tag und fuhren in die nächstgrößere Stadt namens Dalby, was sich aber auch als Enttäuschung herausstellte. Aus der ursprünglichen Ansage, dass es bis Freitag keine Arbeit gäbe wurde dann Sonntag.
Frustbewältigung musste her und war auch schnell gefunden. Gemeinsam mit Traktorfahrer Max, Tim, Moritz, Cameron und Simon fuhren wir in einem der Arbeitsvans nach Brisbane, um dort zu feiern! Es war eine lange Fahrt, ein langer Abend und gab genug lustige Geschichten für eine Woche her!
Pflichtbewusst fuhren wir am Morgen darauf wieder ins Camp, wo wir den nötigen Schlaf nachholten. Als es dann hieß, erst Montag würde wieder gearbeitet, riefen die ersten schon nach einer Wiederholung, die wegen Geldmangels dann aber abgesagt wurde!


Nach insgesamt 7 Tagen Pause fiel es uns allen ungemein schwer, wieder in den Arbeitstrott zu kommen. Motivation, Fehlanzeige! Glücklicherweise waren wir inzwischen als Gruppe total zusammengewachsen. Es folgten Tischtennisturniere, Pokerabende und eigentlich machte immer jemand etwas, so dass es nicht zu langweilig war. So näherten wir uns auch schon dem Ende unserer Zeit in Chinchilla. Dass es aber zu keinem Wehmut bei der Abfuhr gab, dafür sorgten unsere Vorgesetzten! Die Ansagen, was wir pflücken sollten wurden immer konfuser und so war sich niemand mehr sicher, was zu picken sei und was nicht. Den Morgen darauf dann bekamen wir gesagt, was wir doch für Versager sein und es kam die nächste Ansage mit der Drohung, dass sie alle feuern würden. Naja, uns sollte es egal sein. Wir waren mit einem Bein schon wieder im nächsten Flieger!


Nach unserer letzten gepflückten Melone und dem uns gewissen Ende der Sklaverei, konnten wir den Abschied vom Rest der Crew richtig genießen. Kevin schmiss eine Runde Bier und bei einer letzten Partie Poker und einer lustigen Runde danach saßen Alle zusammen und wieder wurde viel gelacht!
Wie es sich gehört, weckten wir am Morgen darauf Alle auf, um uns nochmal zu verabschieden.
Von Max, dem Schnacker. Tim, dem gutherzigen Vegetarie. Simon, dem bavarischen Gitarrenspieler. Cameron, dem neuseeländischen Lethargisten. Drew, dem rockenden Mager-Aussie. Sowie Matthieu, dem französischen Teilzeitobdachlosen.
Was für ein guter Haufen das doch war!
Von hier an nahmen wir den Bus nach Brisbane, mit einem kleinen aber feinen Unterschied jedoch: David ins Stadtzentrum und Kevin zum Flugfhafen. Mehr zu den verschiedenen Plaenen kommt dann bald.

Bis dahin erstmal,
Cptn. Kein und Morgan












Montag, 26. März 2012

Von Byron bis ins Paradies

Tag zusammen,

wie schon erwaehnt, brachte uns ein Flugzeug ueber die riesigen Flaechen Australiens von Melbourne nach Byron Bay, an der Ostkueste Australiens.
Schon vom Flugzeug aus sahen wir die ebenso dichten wie gruenen Urwaelder und das wunderschoene Wasser vor der Kueste an der Ostspitze des Kontinents.
Generell wurde uns Byron Bay von Allen als totale Surferstadt beschrieben und vor allem ausschliesslich positiv! Jegliche Zweifel daran verschwanden sofort, als unser Busfahrer/Surferdude erst einmal einen Stop am Lennox Head machte, was zu den top Surfspots Australiens gilt und die Schoenheit der Wellen beschrieb. In Byron selbst war es erstmal einmal schwer ueberhaupt einen Eindruck zu gewinnen, als den eines Travelerbiotops. Ueberall liefen Menschen in ihren fruehen 20ern herum und trugen Backpack oder aber Surfboard.
Er lud uns ab im etwas ausserhalb gelegenen Backpacker Beach Resort. Das Hostel hatte einen starken Urlaubscharakter und die Stimmung war allgemein sehr locker und angenehm.
Wir machten einen ersten Gang ins kleine Stadtzentrum, was einen etwa 10 minuetigen Strandspaziergang bedeutete. Das besondere hier: der Sand quietscht beim betreten!
In der Stadt kauften wir ein und genossen die wirklich angenehme Athmosphaere die hier herrschte. Neben Backpackern waren auch viele aeltere, einheimische Hippies in der Stadt, die das Bild noch abrundeten.
Zurueck im Hostel dann assen wir was feines und schmissen uns direkt in die unfassbar grossen Wellen!!!


Es war Samstag und so wollten wir uns doch auch nochmal die Stadt bei Nacht ansehen. Nach nur wenigen Sekunden quasi trafen wir auf einen Drumcircle, wo viele Menschen mehr oder weniger gekonnt auf ihrer Bongo herumschlugen und andere dazu tanzten. Nur wenige Meter weiter spielte jemand Didgeridoo mit elektronischen Beats im Park und liess dazu einen Film auf einer Leinwand laufen..
Waehrend die meisten Leute sich dann in die vielen Bars und Clubs draengte, fanden wir noch einen kleinen Markt, wo es Live-Musik und die verschiedensten Dinge zu kaufen gab. Der erste Eindruck von Byron war also durchweg positiv!
Am Morgen darauf hatte Kevin schon frueh einen Surfkurs. Mit Mojo-Surf ging es an einen Strand suedlich von Byron, wo er gemeinsam mit 6 weiteren Backpackern die ersten Schritte zum Wellenreiten lernte. Nach einem relativ frustrierenden Beginn stand er zum Schluss fast jede Welle, die er sich vornahm! Zwar auf dem groesstmoeglichen Board und bei einfachen Bedingungen aber irgednwie muss es ja anfangen.


Waehrenddessen genoss David den Tag am Strand und in den Haengematten im Hostel.
Am Nachmittag schauten wir uns den grossen Wochenmarkt an, wo so mancher verrueckter Vogel herumlief und Dinge wie Seife, Surfboards, Schafswollschuhe und und und verkauften.


Am spaeteren Abend dieses Tages dann sprang Kevin noch ein weiteres mal auf ein Surfboard, um das gelernte auch ja einzupraegen, allerdings war es doch weitaus schwerer auf einem kleineren und schmaleren Gefahehrt...
Der Tag endete dann eher ruhig mit den Leuten im Hostel.
Den Tag darauf dann das selbe Prozedere: Da wir bestes Wetter hatten, ging Kevin mit ein paar Leuten die 100 Meter zum Strand, um den ganzen Tag zu surfen. Hier machte er auch erstmals Bekanntschaft mit der Tierwelt Australiens, einer Qualle. David machte es eine Nummer kleiner und schnappte sich ein Body-Board, um auf den Wellen zu gleiten. Der Tag war also fix rum und so sassen wir beim Abendessen mit Leuten aus der Schweiz, Holland und Deutschland zusammen, tranken Bier und socialisten, wie man hier so schoen sagt. Spontan entschied sich Kevin, mit einem Trupp ins "Cheeky Mokeys" aufzubrechen, einen Club, den quasi jeder Reisende an der Ostkueste kennt.
Unsere Zeit in Byron Bay neigte sich ihrem Ende zu aber noch hatten wir einen grossen Punkt auf unsrer Liste: Nimbin!
Dieses kleine Dorf hat es wegen einer bestimmten Eigenart in jeden Reisefuehrer geschafft. Um diese zu verstehen, hier eine kleine Einfuehrung in die Nimbin-Historie:
Im Jahr 1973 fand nahe Nimbin ein Fetsival Stadt, dass alternative Lebensstilen gewidmet war und somit viele Hippies anzog. Diese Hippies gefiel es in der Gegend aber so gut, dass sie bleiben wollten. Da die Bevoelkerung Nimbins greosstenteils aus Milchbauern bestand, die gerade in einer Krise steckten, konnten sie das Land fuer wenig Geld abkaufen und uebernahmen somit kurzerhand Nimbin. Mit den neuen Menschen veraenderte sich das Bild der Stadt und so sieht man heute noch bunte Farben ueberall. Diese Hippies haben auch gewisse bewusstseinsveraendernde Substanzen mit in die Gegend gebracht und so kam es, dass Menschen, die sich diesem Lebensstil zugeneigt fuehlen, nach Nimbin kamen und dort selbigem nachkamen.
Heutzutage sind es vor allem Touristen, die durch die kleinen, gemuetlichen Cafes und andere kleine Laeden schlendern und sich an den verschiedensten Angeboten der Stadt laben.

Nun zu uns. Wir buchten eine Bustour, die uns 2 Stunden in der Stadt liess. Unser Busfahrer haette mit seinen langen Haaren und seiner Kleidung kaum ein besserer Klischee-Hippie sein koennen und so konnte es losgehen. Bald waren wir in dem winzigen 350 Leute Dorf, das im Prinzip nur aus einer Strasse besteht.

Wir gingen von Geschaeft zu Geschaeft und chillten in einem Cafe, wo die angesprochenen Einheimischen ihre etwas dickeren Zigaretten rauchten. Auch uns fluesterten die teils seltsamsten Gestalten beim vorbeigehen mehrfach das Wort "Marihuana" zu. Die Polizei hier ist zwar relativ tolerant, doch besteht nach wie vor ein Risiko.
Im Endeffekt kann man sagen, dass auch wir ein bisschen vom besonderen Feeling der Stadt abbekamen und so konnten wir mit einem zufriedenen Laecheln zurueck nach Byron Bay ;)
Nach einem letzten Bad am Strand sassen wir abends dann mit ein paar Leuten aus dem Hostel zusammen, ehe wir uns muede ins Dorm zurueckzogen.
Den Morgen darauf dann war es soweit, dass wir unser naechstes Ziel auf dem Weg nach Brisbane anpeilten: Surfers Paradise.

Unser Hostel hatte einen Pool und war, wie die ganze Stadt, auf Party-Tourismus ausgelegt. Die Stadt selbst ist das passenste Beispiel fuer einen Ort, wo der Mensch es uebertrieben hat. Direkt am Strand stehen zig riesige Wolkenkratzer die den Strand teils sogar mit Schatten abdecken.


Den Tag verbrachten wir fast ausschliesslich im Hostel, nachdem wir uns im Stadtzentrum eingedeckt hatten. Am fruehen Abend schon begannen viele zu trinken, da es mit Mittwoch einer von 2 Partytagen in der Woche waren. Die Leute trafen sich an der hosteleigenenBar und sassen zusammen, ehe ein Grossteil mit einem Bus abhautem, um von Club zu Club zu feiern. Wir stattdessen blieben im Hostel, wo wir mit den "Angestellten", sprich Backpackern, die sich hier ein bisschen Geld dazuverdienten, zusammensassen.
Da war einmal der Englaender Chris, der Ire Bob und seine Freundin, der Schotte Scott sowie ein kanadisches Paerchen.
Im Anschluss zog Kevin noch mit den eben genannten weiter in einen Irish-Pub, was aber wenig berauschend war. So cool die ganzen leute auch waren, sind Iren und Schotten zusammen wie von einem anderen Planeten. Weder kann mensch ihren Akzent verstehen, noch was sie ueberhaupt meinen. Sie tranken und spielten Billiard, wobei es scheinbar mehr um Ehre, als um das gesetze Geld ging, bis es endlich zurueck ins Hostel ging. Dort dann trafen sie auf die Leute, die gerade vom Bar-Crawl zurueckkamen und in der allgemeinen Ausgelassenheit wurde es ein richtig lustiger Abend!
Den Tag darauf ging es zum Strand. Das Wetter spielte aber verrueckt und so war es ein eher kurzer Aufenthalt. Im Hostel sassen wir wieder zusammen mit den anderen Leuten, ehe es Abend wurde und es sich erneut vor der der Bar fuellte, weil Leute ausgehen wollten.
Ehe wir uns versahen, waren 2 Tage in Surfer's vergangen und es wurde Zeit, nach Brisbane zu kommen. Zu diesem Zeitpunkt sah es stark danach aus, dass wir einen Job nahe Brisbane auf einer Melonenfarm bekommen wuerden und so standen wir leicht unter Zeitdruck.
Wir mieteten einen kleinen Pkw, mit dem wir die 100 km fix zuruecklegten und auf dem Weg noch 1, 2 kurze Stops machten. In Brisbane angekommen, fuhren wir erst zu einem Ausguckspunkt etwas ausserhalb der Stadt, wo wir einen ersten Ueberblick bekamen und dann zu den botanischen Gaerten.


Nicht nur liefen ueberall groessere Echsen herum, auch riesige Spinnen waren alle 2 Meter zu finden. Wir sahen dies als ersten Vorgeschmack auf die Arbeit in der Landwirtschaft, von der wir schon so einige Geschichten gehort hatten! Tatsaechlich meldete sich Stephen, unser Ansprechpartner seit ueber einem Monat, und gab uns die Ansage, dass er uns den Tag darauf abholen wuerde! Endlich!!!
Abends dann parkten wir das Auto, schwelgten in den Erinnerungen von Nimbin und schliefen dann auf den Sitzen ein. Am Morgen darauf lieferten wir den Wagen im absoluten Zentrum der Innenstadt ab und warteten auf Stephen.
Was fuer ein Anblick war es doch, als ein grosser Bus a la 60 'er Jahre sich durch das Stadtzentrum quaelte und uns heranwunk.
Ohne Gurt legten wir die 5 Stunden- Fahrt zurueck in Richtung Innland.
Stephen, der uns schon als Alkoholiker beschrieben wurde, war nicht unbedingt der sicherste Fahrer und wegen der Eigenschaft, sich jedes mal umzudrehen, wenn er mit uns sprach, sahen wir uns nicht nur einmal schon im naechsten Graben!


So konnte sie aber endlich beginnen, die Zeit der Arbeit.
„Warr die, Melone, de Buer de kummt“!!

Cpt. Kein und Morgen!