Freitag, 4. Mai 2012

Malaysia im Schnelldurchlauf

Aufgrund der Unmengen an Fragen, Kommentaren und aehnlichem faellt es uns unheimlich schwer aber leider werden wir bis zu unserem nahe bevorstehendem Ende der Reise keine Fotos mehr zu unseren Posts hinzufuegen koennen. Wir geniessen unsere letzten Tage in Indien und haben bessere Plaene, als die ganze Zeit am Computer zu sitzen! Zu Hause dann holen wir das dann sehr gerne nach!Hier nun zu Suesostasien: Unser "Around The World"-Ticket brachte uns zurueck zu unserem asiatischen Knotenpunkt Singapur. Von hier wuerden wir insgesamt 3 mal aufbrechen in fremde Gefilde. Nach Bali war das Festland Suedostasiens an der Reihe. Zuvor aber verbrachten wir 3 Naechte in Singapur selbst. Ein Stadtstaat auf einer kleinen Insel am Suedzipfel von Malaysia von dem wir hauptsaechlich wegen seiner Skyline gehoert hatten und generell eher geringe Erwartungen hatten. Bei genauem Betrachten sollte sich dies allerdings aendern. Wie bereits erwaehnt ist der Flughafen mehr als beeindruckend. Dem steht auch die Metro-Anbindung in Nichts nach. Unter dem Flughafen kamen wir in eine grosse Halle, die rechts und links von Glaswaenden begrenzt wurde. Wie wir bemerkten oeffneten sich in dieser Wand regelmaessig kleine Tueren um den Einlass in die Zuege zu gewaehren und Unfaelle zu vermeiden. Unser Hostel lag mitten im "Little India" der Stadt, so dass es vor Curry nur so duftete. In unserem Zimmer war nur eines von ueber 20 Betten belegt - es war ruhig! Ausserdem war es bereits Abend und wir waren wenig motiviert, irgendetwas ausser der kulinarischen Erlebniswelt Singapurs zu durchstoebern. Ueberall findet mensch riesiege Einkaufszentren und so war es kein Wunder, dass wir aus einem Ueberangebot waehlen konnten. Dabei hatten wir uns zu entscheiden zwischen zwei Zentren, die sehr passend die Gegenwart in Singapur beschreiben. Die eine war ein Basar, wo man quasi Alles bekommen konnte und das zum kleinen Preis, waehrend sich in der anderen Boutiquen aneinanderreihten und Gesangswettbewerbe stattfanden. Die Ueberkreuzung der Kulturen von Ost und West, wie es in der gesamten Stadt der Fall war. Den Tag darauf trafen wir auf Dustin, einen Kanadier, der seit nunmehr 14 Monaten am Reisen ist und fuer den noch lange kein Ende in Sicht war! Gemeinsam drehten wir eine grosse Runde durch das Zentrum der Stadt, waehrend die Gebaeude um uns herum immer groesser wurden, bis wir schliesslich am "Hafenbecken" standen und die Skyline mit ihren Sehenswuerdigkeiten vor uns sahen. Es hatte etwas utopisches aber wen verwundert das, wenn mensch sieht, dass die meisten dieser Gebaeude juenger sind als wir. Egal ob Bruecken, Haeuser oder kleine Rasenflaechen: Alles war perfekt durchdacht. Wobei dies durchaus ein wenig von dem Scharm nimmt, den die alten Staedte Europas ausmachen. Danach statteten wir einem der beruehmten Hawker-Centers einen Besuch ab. Hier kann mensch fuer "nen Appel und ein Ei" aus den verschiedensten asiatischen und indischen Gerichten waehlen, die an unzaehligen kleinen Staenden unter einem Dach angeboten wurden. Nach einer ausgiebigen Pause zogen Dustin und Kevin dann abends los zu einer Bruecke, wo sich die Einheimischen treffen und gemeinsam die Naechte verbringen. Mit Bier in der Hand sassen sie dort also und kamen mit dem einen oder der anderen "Local" ins Gespraech. Gebeutelt von diesem Abend war am Tag darauf nichts weiter geplant, als zu schlemmen und zu schlafen. Nur Dustin hatte andere Plaene, als er uns erneut abends zur Bruecke schleifte. Es war bedeutend ruhiger an diesem Sonntag, so dass wir stattdessen wieder in Richtung Wasser aufbrachen, um die Stadt bei Nacht zu sehen. Besonders stach dabei das "Marina Bay Sands" Hotel heraus, das in etwa so aussah wie ein Surfbrett auf 3 Saeulen. Den Morgen darauf dann hiess es endgueltig, Singapur den Ruecken zu kehren und den naechsten Schritt zu wagen. Mit einem Bus verliessen wir die Insel, passierten eine riesige Bruecke und schon standen wir in Malaysia. Unser erster Eindruck war hierbei erschreckend. Der offensichtlich nicht englischsprachige Busfahrer hatte unsere Fragen ahnungslos abgenickt und so fanden wir uns plotzlich an einem kleinen Busbahnhof wieder. Auch hier sprach quasi niemand englisch und doch wollte uns jeder zu horrenden Preisen Dinge andrehen oder in sein Taxi locken. Wir fragten bei der Polizei, die uns mit maechtig Muehe helfen konnte, bis wir endlich beim Zugbahnhof im Stadtzentrum von Johor Bahru waren. Unser Plan war es gewesen, eine 10-Tages-Karte zu holen und so dass Land auf den Schienen zu erkunden, aber Pustekuchen. Das Ticket gab es nicht mehr, also ging es stattdessen mit dem Nachtzug nach Kuala Lumpur, wo wir endlich unser Indienvisum beantragen wollten. Von Kuala Lumpur kannten wir Nichts bis auf die Petronas Tower, also gab es einiges zu entdecken...dachten wir zumindest. Mehr oder wneiger direkt kuemmerten wir uns um unser Visa. Dumm an dem ganzen war erstens, dass die Botschaft es nicht fuer noetig hielt mitzuteilen, dass sie ihren Standort fuer Visumsantraege geaendert hatten und zweitens, mensch uns direkt mitteilte, dass wir wohl keine Chance haetten, ein Visa zu beantragen als arbeitslose Reisende ohne malaysische Staatsbuergerschaft. Grandios! Da wir uns ja aber nicht so leicht unterkriegen lassen, entschieden wir uns, das Visa stattdessen in Bangkok zu beantragen und die Zeit in KL, wie es ueberall nur genannt wird, zu geniessen. Auf der Suche nach Sehenswuerdigkeiten oder aehnlichem wurden wir leider nicht wirklich fuendig und so landeten wir meistens mit dem Skytrain im City Centre zu Fuessen der Petronas Towers. Wegen der unglaublichen Waerme und Luftfeuchtigkeit fluechteten wir regelmaessig in runtergekuehlte Gebaeude auf unserem Weg durch die Stadt. Zu unsererm Bedauern konnten wir die Petronas Towers nicht erklimmen, da Tickets restlos ausverkauft waren und wir uns nicht wie Groupies mit Zelten vor den taeglichen Verkaufsschalter stellen wollten. Ein Highlight unseres Aufenthalts hier war, als wir ausversehen zu einer riesigen Feier der malaysischen Polizei auf einem grossen Platz stiessen, waehrend der Innenminister des Landes gerade eine Rede hielt. Ein paar Polizisten baten uns, doch naeher ans Geschehen zu kommen und als wir so neben ihnen standen, nur wenige Meter vom Rednerpult entfernt, tauchten Reporter auf, die Bilder von uns neben den uniformierten Maennern machten. Prestige ist eben doch Alles! Warum blieben wir also laenger als eigentlich notwendig in Kuala Lumpur? Richtig, da war ja noch ein Formel 1-Rennen. Urspruenglich waren wir zwar noch skeptisch gewesen, doch bei einem Wochenend-Ticketpreis von 15 Euro ist es schwer, Nein zu sagen. So nahmen wir also Zug und Bus zum Racecourse. Passend zum Start begann ein Gewitter, was den Grand Prix zu einem "Regen-Kampf" machte. Lauter als der Donner waren nur die Rennmaschinen selbst. Mal im Ernst, mensch spuerte jeden einzelnen PS unter der Haut, wenn einer dieser Wagen aus einer Kurve herausbeschleunigte. Unfassbar, was da fuer eine Kraft hintersteckt! Leider war die Informationspolitik hier so schlecht, dass wir zwar die Wagen regelmaessig sahen aber nicht genau wussten, wer gewonnen hatte, als das Rennen vorbei war. Dass es aber in Sachen Organisation generell noch Verbesserungsmoeglichkeiten in Suedostasien gab, merkten wir spaetestens bei der Rueckfahrt in die Stadt, die zu einer wahren Folter wurde. Naiverweise hatten wir uns ein Zugticket fuer jenen Abend besorgt, dass uns an die Grenze zwischen Malaysia und Thailand bringen sollte, doch mit zunehmender Dauer wurde uns klar, dass es mehr als eng werden wuerde. Wir warteten 2 Stunden auf einen Bus und standen ewig im Stau, ehe wir den Zug erreichten, der nochmals 30 Minuten benoetigte. Ausserdem lagen unsre Taschen im Hostel. Das ganze Unterfangen wurde zur Unmoeglickeit und hinzu kam, dass wir in verschiedene Busse gesteckt wurden. "Passt schon" dachten wir, wir wuerden ja sowieso hintereinander her fahren. Dann bog Kevins Bus aber ins Nirgendwo ab. Schweissdurchtraenkt und abgehetzt trafen wir uns im Hostel wieder, nahmen es so gut es ging und sprangen stattdessen in den ersten Bus am Morgen darauf. Schliesslich hatten wir einen Nachtzug nach Bangkok zu catchen! Gesagt, getan fuhren wir bald darauf per Bus nach Butterworth im Norden Malaysias, wo wir in einen Zug umstiegen. Es war tatsaechlich ziemlich bequem und wir waren geruestet fuer die 20 Stunden Fahrt. Das Ueberqueren der Grenze war ueberraschend simpel und wir hatten auch keinerlei Gebuehr zahlen muessen. Die Zeit verbrachten wir mit Lesen, Musik hoeren und einem laengeren Gespraech mit Neil, einem Englaender. Als die Nacht anbrach zeigte "Bumble Bed" sein ganzes Koennen und wo eben noch unser Abteil war befand sich ploetzlich ein Hochbett und wir uns in horizontaler Position. Schon seltsam, an gleicher Ort und Stelle aufzuwachen und doch 800km noerdlich davon zu sein, ohne es zu merken. Thailand zog inzwischen an unserem Fenster vorbei und machte Lust auf mehr! Wir wuenschten uns geradezu, noch laenger in diesem angenehm klimatisiertem Wagon bleiben zu duerfen, als die Bremsen quietschten und Bangkok sich vor uns auftat! Macht es gut und auf sehr bald, Cpt. Kain und Morgen!

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