Sonntag, 11. Dezember 2011

Auf dem Sprung nach Samoa, mit Geschichten im Gepäck

Hallo erstmal. Für die, die wegen unserer Abwesenheit vergessen haben, mit wem sie es eigentlich zu tun haben. Wir, David und Kevin, haben uns also in den letzten 2 Monate intensiv mit Land und Leuten sowohl auf der Nord- als auch der Südinsel von Neuseeland auseinandergesetzt. Aber solche Studien brauchen viel Zeit und Arbeit, weshalb wir es in den vergangenenen Wochen einfach nicht schafften, den Blog auf seinem bisher so hohen Niveau zu führen.
Doch keine Sorge, denn wir haben uns gedacht, anstatt die einzelnen Tage widerzugeben, euch ein paar unserer Erlebnisse näher zu bringen, eben die welche uns als besonders Besonders in Erinnerung geblieben sind. Denn verdammt, was haben wir nich alles an genialen Sachen gesehen und erlebt und gemacht! Die Reihenfolge hat nicht zwingend etwas zu bedeuten, also einfach mal viel Spaß mit den Eindrücken, die uns solchen Spaß gemacht haben.


Der Van:
Beginnen müssen wir mit unserem, leider inzwischen verkauften, fahrbarem Untersatz und unserem Leben, dass wir für mehr als 2 Monate darin geführt haben. Spongy, wie wir den 88er Mitsubishi getauft hatten, hat uns die Mögluichkeit gegeben, die von Backpackern und Touristen überfüllten Wege zu verlassen und ein eigenes Neuseeland zu erkunden, abseits von all dem Bungy gejumpe und so weiter. Was mit ein wenig Skepsis beim Kauf wegen der 385 000 abgefahrenen Kilometer begann wurde zu einem nahezu problemlosen Unternehmen und wie schon erwähnt konnten wir ihn an den Mann bringen.
Unsere Tour im Van brachte uns über die grünen Hügel des Nordens, durch die Wüsten zu den Füßen der 3 heiligen Berge, bis hinunter nach Wellington. Von dort starteten wir dann Kapitel 2. Unseres Trips entlang der Küsten und durch die Southern Alps mit seinen Bergen. Alles in Allem sind wir 10 000 Kilometer an etwa 80 tagen gefahren und haben mehr gesehen von der einzigartigen Landschaft, als wir uns hatten erträumen lassen.
Wir konnten also fahren wohin wir es wollten und dort dann machen, was wir wollten. Dementsprechend bestand der Morgen erstmal darin, ein gutes Frühstück zu genießen und zu entscheiden, wohin wir als nöchstes fahren würden. Im Auto dann konnten wir unsere Ipods anschmeissen und hörten stundenlang Musik oder aber Harry Potter- Hörbücher.
Sahen wir auf dem Weg etwas interessantes, oder schönes, hielten wir einfach an und wenn uns ein ort nicht gefiel, fuhren wir einfach weiter. Das Schlafen an sich war unglaublich günstig für uns. Wir stellten den van einfach an einer Raststätte oder einem DOC – Campingplatz ab(Der DOC ist eine staatliche Organisation, die sich um die Erhaltung der Natur kümmert) und legten uns hinten in auf die gar nicht so ungemütliche Matrate im Van. Insgesamt also haben wir in den 80 Tagen und Nächten im Van kaum mehr ausgegeben, als in einer Woche in einem Hostel! Und auch kochen und war kein Problem, denn wir hatten einen gaskocher und mehrere Schränke voll mit Essen, so dass es uns an Nichts fehlte. Ja, der Van war und ist super ausgerüstet und ob drinnen oder aber draußen, unter unserem Vordach hatten wir einen absolut ausreichenden Lebensstil.
Hier habt ihr jetzt nochmal ein paar Bilder von unserem neuseeländischen Zweitwohnsitz...






Wandern:
Das vermutlich Beste was uns hier passieren konnte war das Wandern für uns zu entdecken! Natürlich ist es uns alles andere als schwer gefallen uns zum wandern zu begeistern. In einem Land welches einem auf jedem zurückgelegten Kilometer auf´s Neue überrascht, welches einem eine Landschaft präsentiert, die so divers ist, dass mensch glauben könnte mensch sei gar nicht mehr in Neuseeland. Nein, in so einem Land ist es ganz einfach eine logische Konsequenz so viel wie möglich in der Natur unterwegs zu sein und den Tieren und Pflanzen, den Stränden und dem Meer, all den Flüssen und Bergen, all dem da draußen so nah wie möglich zu kommen.
Allerdings gab es da ein Schlüsselerlebnis, nach welchem wir jede Möglichkeit zum Wandern nutzten und mehr und mehr Spaß daran hatten. Es war eine zweitägige Wanderung im Abel Tasman Nationalpark die uns das Wandern lehrte. Der Abel Tasman ist eines der schönsten Wandergebiete in Neuseeland und auch Teil des DOC. Wir ließen uns morgens mit dem Wassertaxi in den Park schippern um dann die Strecke zu unserem Van zurück zu wandern. Auf etwa halber Strecke hatten wir eine Hütte gebucht und dort die Nacht verbracht. Wir liefen also auf dem Track entlang, hoch und wieder runter, mal an der Küste, mal im Dschungel. Mal nur zu zweit, mal in Gesellschaft anderer. Und es hätte besser nicht sein können, wir hatten an beiden Tagen ein geniales Wetter und die Landschaft zeigte sich von ihrer besten Seite.
So liefen wir durch die zwitschernde Vogelwelt Neuseelands, badeten in den zahlreichen Buchten im türkisblauen Wasser und sonnten uns an den weißesten Sandstränden. Auf dem Track war es auch, dass wir Meike und Ferdinand trafen, mit denen wir nach dem Walk noch gemeinsam reisten und die wir später sogar in Queenstown erneut trafen. Hier haben wir das Wandern lieben gelernt!
So kam es, dass wir uns in den folgenden Wochen an immer mehr Wanderungen wagten unter anderem auch die Besteigung des Avalanche Peak, welche mehr Klettertour als Wanderung war. Fast hätten wir den Gipfel nicht einmal gesehen, denn im Visitor Centre erzählten sie uns von einem Meter Neuschnee und dass eine Gipfelbesteigung vermutlich nicht in die Tüte käme. Doch bei einer Pause nach etwa der Hälfte des Aufstiegs kam uns ein Wanderer entgegen der uns ermutigte und von „nur wenig Schnee“ berichtete. So machten wir uns wieder auf den Weg und nach einem recht anstrengenden letzten Stück hatten wir den Gipfel erreicht. Vielleicht nicht unbedingt ideal für den Track ausgerüstet, aber dennoch oben angekommen und sehr zufrieden mit uns selbst, hatten wir immerhin 1100 Höhenmeter zurückgelegt. Einige Zeit genossen wir die Einsamkeit auf dem Gipfel und bekamen sogar eine Lawine auf einem der Nachbarberge zu sehen.
Ein weiterer Langstreckentrack den wir unternommen haben, war der Koplandtrack. Er ging über 36km return und war für uns wohl der anstrengenste aller bisher gelaufenen. Doch das hatte auch ein Gutes, denn nach einem anstrengenden Walk lassen sich die natürlichen Hotpools an der Hütte umso besser genießen. Und von denen gibt es dort schließlich drei Stück.












Skydive:
Das Land hat aber neben unbeschreiblicher Natur noch weitere Sehenswürdigkeiten für uns parat gehabt. Schon in der Heimat nämlich hatten wir großmütig getönt, dass wir hier definitiv einen Fallschirmsprung machen würden. Dieser Hochmut aber verfliegt umso schneller, je näher das Ereignis eigentlich rückte und so kam es eines tages, dass wir beide angespannt in einer weißen Stretch- Limousine saßen und zum Flughafen in Taupo gefahren wurden.
Es war ein warmer und sonniger Tag, doch in 15 000 Fuß (knapp 5000 m) merkt man von der Wärme nur noch wenig, weshalb man uns in blaue Overalls steckte, eine 15- minütige Einführung gab und ehe wir uns versahen, saßen wir auf einer Bank in einem pinken Flugzeug über dem Lake Taupo! Neben der Höhenanzeige stieg auch unser Puls. Und als sich dann die Luke öffnete und unsere Nebenmenschen sich reihenweise in die Tiefe stürzten, war es soweit, dass auch wir, mit einem Profi im Nacken, eine Rolle vorwärts machten und 1 Minute lang mit mehr als 200 km/h auf den Boden zurauschten.
Das Gefühl dabei kann man nicht passend beschreiben, weil es für jeden einfach einmalig ist, also versuchen wir es auch gar nicht!
Die Minute des freien Falls endet abrupt mit dem Zug des Fallschirms, nach dem mensch dann langsam Richtung Boden schwebt und vergeblich darauf wartet, dass der Adrenalinrausch und der Druck auf den Ohren nachlassen würden.
Letztendlich also steht für uns fest, dass wir nicht das letzte Mal in unserem Leben aus einem Flugzeug gesprungen sind und das Video davon noch mehr als einmal anschauen werden!





Schnee im Sommer:
Nachdem wir die westküste und Queenstown mit seinen Bars hinter uns gelassen hatten, fuhren wir zu einem der absoluten Touri- Hotspots in Neuseeland. Der Milford Sound ist ein Fjord, der an der Südostküste Neuseelands liegt und neben sehenswerten Geborgshängen auch viele Meeresbewohner zu bieten hat. Dort also machten wir eine Bootstour, die uns zwischen den Hängen an die Ausfahrt zum tasmanischen Meer brachte und zurück in den sicheren Hafen. Das Wetter war im Laufe der Zeit immer schlechter und quasi typisch für die region und den vielen Niederschlag. Umso überraschender war es daher für uns, dass wir einige hundert Meter höher plötzlich auf schneebedeckten Straßen fuhren und dicke Flocken uns gegen die Scheiben flogen. Auch wenn die Berge teils noch weiß waren, war Schnee für uns in weite ferne gerückt. Mit anderen Vans warteten wir darauf in den Tunnel zurück ins Landesinnere zu kommen, verbrachten aber die Wartezeit mit Spielen im Schnee. Auch wenn es November war muss man es einfach festhalten: Schnee im Sommer!!





Auch wenn es noch vieles mehr zu erwähnen gäbe, wie z.B. das Neuseeland-Rugby-Match, aber 2 Monate lassen sich nunmal nicht so einfach zusammenfassen. Wir hoffen also, dass ihr zumindest eine Idee davon bekommt, wie wir unsere Zeit hier in Neuseeland verbracht haben. Es war eine wirklich geniale Zeit aber um ehrlich zu sein fühlt es sich für uns mehr als richtig an, wieder weiterzuziehen und wie in den letzten Tagen in Los Angeles haben wir erneut den Drang, etwas Neues zu sehen und zu starten. Also, ab nach Samoa!!
Macht es gut, `ne schöne Vorweihnachtszeit und bis bald!
Kpt. Kain und Morgan

2 Kommentare:

  1. Hi Kevin,

    ein cooler, lesens- und beneidenswerter Bericht. Keep on going.

    GhG

    Sven

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  2. Hi ihr Zwei,

    endlich ein neuer Bericht von euch,
    ich kann Sven nur beipflichten, wirklich beneidenswert!!
    Grüßt Samoa ....
    und habt einen schönen 4. Advent unter Palmen.

    Margit

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