Mittwoch, 17. August 2011

San Francisco - Und täglich grüßt das Glück im Unglück


Hier kommt die längst fällige Zusammenfassung unserer Tage in San Francisco! Zumindest unserer ersten Session, denn allem Anschein nach werden wir der Stadt am güldenen Tor noch einen weiteren Besuch abstatten, nachdem wir in der Zwischenzeit 3 mal in Las Vegas und in 3 National Parks waren! Aber das ist jetzt nebensächlich!

Wir verließen Meitar und seine spärlich eingerichtete Wohnung bereits wieder,nachdem wir alle Informationen die wir brauchten herausgesucht hatten. Zum Abschied gab er uns noch eine Liste von Veranstaltungen und Demonstrationen mit, die der bärtige Wuschelkopf selbst aktiv mitgestaltet hatte!
So gingen wir also hinaus auf die Straßen San Franciscos in einer laut ihm „gefährlichen Ecke“...
Wir konnten es uns kaum vorstellen, dass nachdem wir New York so problemlos überstanden hatten, nun gerade San Francisco zum Problem werden sollte. Mensch hat ja auch keine Angst vor einem Koala, wenn mensch schon mit ´nem Braunbären gekämpft hat! Und so kümmerten wir uns nur wenig um die vielen Obdachlosen und Rumtreiber, die uns im Vorbeigehen prüfend anblickten!
Wir nahmen die nächste, übrigens mit Teppich ausgelegte, U-Bahn und waren recht fix in unserem Hostel an der Mission-Street angekommen. Die Mission Street, über die es übrigens heißt, dass man dort nachts nicht alleine hindurch gehen solle! So war unser erster Eindruck der Stadt nicht wirklich der, den wir uns erhofften und vielmehr so, wie man sich eventuell die härteren Pflaster Los Angeles` vorstellen könnte!
Als wir das Hostel betraten, wurde uns direkt gesagt, dass wir für den Check-In zu früh seien und so ließen wir nur unsere Taschen zurück und genehmigten uns ein Frühstück in einem nahegelgenen Café, um daraufhin lozuziehen, noch einen anderen, hoffentlich schöneren, Blick von der Stadt zu erhaschen.
So wurde aus diesem kleinen Spaziergang ein richtiger Marsch zu den Piers an der Embacadero,


wo sich die BayBridge von der Landzunge San Franciscos über die San Francisco Bay nach Treasure Island und von dort ans Festland erstreckt! Die Sonne schien dabei mit einer Kraft, die dem 01. August gerecht wurde und das Wasser strahlte in einem sauberen Blau, dass sich an der Küste brach! Als wir vom Pier aus einen Blick auf San Francisco warfen, sahen wir die hohen, gläsernen Gebäude, vor denen Palmen standen und Straßen, durch die sich die alten Straßenbahnen zogen! Dass war schon eher das, was wir uns vorgestellt hatten!
Darauf entschlossen wir uns, den Fußmarsch fortzusetzen und folgten der California Street, was zu einer wahren Bergetappe wurde
, auf der wir uns die eine oder andere EPO- Spritze gewünscht hätten! Gezwungenermaßen weckten wir die Bergziege in uns und erklommen den NOB-Hill, von dem mensch über die Straßen hinweg einen super Ausblick auf das Wasser hatte, was wohl auch die nicht unerheblichen Mietpreise in dieser Gegend erklärte!

Auf halber Strecke des Hills kratzten wir auch an der Grenze zu dem wohl autentischsten China Town, das wir bisher sahen. Mit seinen roten Dächern, bunten Balkons und winzigen, asiatischen Restaurants wohin mensch sah, deren Besitzer meist ältere, kleine Menschen aus dem fernen Osten waren!
Als wir zu unserem Hostel zurückgekehrt waren, war es bereits relativ spät und so waren wir froh, endlich unser Zimmer beziehen zu können! So nahmen wir beide die mehr als notwendige Dusche in dem für jedes Zimmer separaten Badezimmer. Wir sahen kleine, damenähnliche Schuhe und Bademäntel, weshalb wir darauf schlossen, dass es sich um Frauen handeln müsse.
Des Rästels Lösung fiel allerdings anders als erwartet aus und so gesellten sich nach einiger Zeit 3 Italiener zu uns. Wir hätten es wissen müssen!
Nach einem für David viel zu scharfen Burrito (Anm. David: Viel! Zu! Scharf!) und einer Hare Krishna-Einladung für Kevin verbrachten wir den Rest des Abends im Hostel, wo einfach mal so gar nichts abging!
Die auf der Website angepriesene Dachterasse war zwar der Hammer und sie hatte einen Blick auf die Skyline der Stadt, doch weder fanden wir dort auch nur einen Bewohner des Hostels, noch ein Getränk, dass wir uns hätten leisten können!
Der Eindruck, dass das Hostel nicht unbedingt das Höchste der Gefühle sei, bestätigte sich spätestens, als Kevin einen Bed-Bug bei sich im Bett fand! Den Horror eines jeden Reisenden!!, natürlich abgesehen von dem klassischen Ungeheuer unter´m Bett.
Dieser kleine, aber gemeine Blutsauger chillt sich nämlich gerne mal in Schlafsäcke und oder Klamotten, wo er sich dann gemütlich vermehrt, um seinen Traum der Weltherrschaft zu realisieren! (All diese Angaben sind wie immer ohne Gewähr!)
Als Kevin dann mit dem Übeltäter nach unten an die Rezeption ging, versuchten die Angestellten vergeblich, ihn zu töten und gerieten leicht in Panik, als er plötzlich nicht mehr zu sehen war! Wirklich beruhigend war es zu sehen, mit welcher Eile sie ihre Jacken und Shirts von sich schmissen, aus Angst, er hätte sich dort festgehalten!
Die Lösung des Problems lag auf der Hand... Kevin hatte seine ganzen Klamotten und Kleidungsstücke sofort zu waschen, wofür ihm großzügigermaßen 8 Quarters zur Verfügung gestellt wurden. Komischerweise, es mag daran gelegen haben, dass es mitten in der Nacht war, landete aber nur die bereits dreckige Wäsche in der Maschine, was durchaus Zeit sparte!
Während dieses allgemeinen Durcheinanders entschieden sich unsere drei Italiener dazu, das Hotel zu wechseln und so nahmen sie ihre Ferrari-Caps unter die Arme und stürmten in ihr neues Heim.

Wesentlich entspannter reagierte unser afroamerikanischer Zimmerkollege Reggie auf die Situation mit den Worten „Dann ist´s hier wenigstens ruhig“.
So ist das Resultat des Zwischenfalls für uns so ausgefallen, dass Kevin saubere Wäsche hatte und wir unser Zimmer nur noch mit Reggie teilen mussten. Ein Hoch auf die Bed-Bugs und eine weitere Lektion für uns: oft enden Situationen weitaus weniger schlimm als angenommen und die meisten Probleme lassen sich ins Positive umkehren!
Der nächste morgen fiel wieder wenig gemütlich und entspannt aus, da wir in den 3 Nächten, die wir hier in Hostels verbringen wollten keine 3 Nächte in einem Hostel fanden, so dass wir Nacht 1 und 3 im Elements Hostel und Nacht 2 im Amsterdam Hostel verbrachten...
Also schnürten wir nur unsere kleinen Rucksäcke auf, ließen unser schweres Gepäck für eine Nacht zurücklegen und gingen los Richtung Amsterdam Hostel, das fast auf NOB- Hill, an einer der steilsten Straßen lag!
Unser Zimmer hatte ein eigenes Bad und sogar echte, normalgroße Matratzen! Dazu gab es noch eine öffentliche Küche und ein All-You-Can-Eat Pancake-Frühstück, dass David zwar nicht essen konnte/wollte, aber laut Kevin zu empfehlen war! Alles in allem wesentlich besser als das Hostel zuvor, aber es waren ja eh nur noch 2 Nächte, bis wir ins ungewisse, nämlich die harte Couchsurfwelt aufbrechen würden!
Nach einem ausgiebigen Essen, folgten wir am Nachmittag den Autoren des Lonely-Planet-Guides auf einer der empfohlenen Routen,
die uns durch China-Town und seine kleinen Gassen führte, wo unter anderem Indiana Jones und Karate Kid (leider Teil 2) gedreht wurden, wo wir uns aus Sicherheitsgründen entschieden, uns zu tarnen!

So gingen wir, bis wir beim „City Lights Bookstore“, einem alternativen und erstaunlich gut sortierten Buchladen ankamen, der uns für 1 bis 2 Stunden fesselte. Besonders macht diesen Buchladen seine Vergangenheit, da hier zur „Beat-Ära“ die Autoren und Poeten Allen Ginsberg und Jack Kerouac ihr Unwesen trieben und dem Leben fröhnten.
Danach gönnten wir uns noch einen Cappucino, bzw. Tee im Café Trieste, wo wir neben den Fotos von Bill Cosby und Luciano Pavarotti saßen, die dieses Café schon besucht hatten. Komischerweise wollten sie von uns keins! Die wussten scheinbar nicht wer wir sind.
Es war auch an diesem Abend, als wir die absoluten Besonderheiten des Wetters und Klimas in San Francisco kennenlernten! So beginnt der Tag meist leicht diesig, bis die Sonne das Heft in die Hand nimmt und mehrere Stunden lang die Solaranlagen auflädt. Um 5 bis 6 Uhr jedoch kommt allerdings ein unerklärlich starker Wind aus Meerrichtung
auf, der eine dichte Nebeldecke vor sich herschiebt, die dann die ganze Stadt einhüllt! Das war dann auch immer der Moment, in dem wir uns fragen mussten, weshalb wir keine dickere Kleidung angezogen hatten und wieso verdammt wir aus dem gestrigen Tag nichts gelernt hatten?!
Der Mittwoch begann dann sehr gut mit einem Stapel Pancakes mit Ahornsirup oder alternativ einem Müsli, woraus wir genug Energie tankten konnten, um den Tag für unsere Verhältnisse vergleichsweise früh zu beginnen.
Wir entschieden uns also, die Touristen-Schiene zu fahren und sprangen auf ein Cable-Car auf, welches uns die steilen Berge hinaufzog, um uns dann auf der anderen Seite wieder hinunterzubringen, geradewegs auf Alcatraz zu!
Hier nochmal der "Film" dazu: http://www.youtube.com/watch?v=dwoiAAoROcQ

Am Ziel angekommen schmuggelten wir uns auf die historischen Boote, die an den Piers anliegen aber inzwischen nur noch als schwimmende Museen dienen. Im Anschluss gingen wir an den Piers entlang, wo wir auch ein Hooters fanden, dass ja sowohl für seine Burger als auch Schenkel berühmt ist........
Sehr bald kamen wir am Pier 39 an. Dieser sollte zumindest allen Tony Hawk Freunden schon ein begriff sein, da der Level „San Francisco“
in Pro Skater 4 eben dieser Szenerie nachgebildet wurde!
Wir müssen wirklich ein Lob loswerden an die Macher dieses Klassikers, die den Pier, genauso wie Alcatraz
sehr gut getroffen haben und wir am liebsten sofort die Butterboxen der Angler weggegrindet hätten!
Gegen Dämmerung und leider wieder nach Einbruch des Nebels machten wir uns auf den Weg zu unserem Hostel am anderen Ende der Stadt, wo wir ins gleiche Zimmer eingecheckt wurden, aber dieses mal Bed-Bug frei die Nacht überstanden! Eigentlich hatte sich hier der Tag schon für uns erledigt, doch dies änderte sich sehr rasch dank Ted

Ted war unsere einzige Antwort auf etliche Couchsurfinganfragen gewesen, er sagte er wäre eventuell bereit uns Unterkunft zu gewähren in San Francisco. Daher war er umso wichtiger, weil wir weder eine Idee hatten, wo wir die restlichen 3 Nächte verbringen sollten, noch waren wir bereit dazu, den Luxus des Couchsurfens und des gesparten Geldes, wieder abzugeben! So blieb uns nichts anderes übrig, als Ted spontanem Ruf zu folgen, welcher uns um 11 Uhr aufzuspringen zwang und uns auf den Weg in den Pub "White Pony" zu machen! Entgegegn unserer Erwartungen war Ted anfang 50 und schon leicht betrunken, als wir eintrafen! Er erzählte uns ein paar seiner Erfahrungen mit Couchsurfern oder vom Burning Man. Leider neigte er dazu, nie wirklich zum Punkt zu kommen, weshalb die simpelste Geschichte eine unendliche Geschichte á la Michael Ende werden kann und die Tatsache, dass er sich dabei einen weiteren Gin&Tonic genehmigte, war da nur wenig hilfreich! So wurden wir letztendlich vom Gastwirt rausgekickt, Ted übernahm unsere Rechnungen und wir gingen weiter in die nächste Bar, in die er Kevin gekonnt hereinschmuggelte!
Er bot uns also an, dass wir im Notfall bei ihm unterkommen könnten, es aber möglich sei, dass wir auf dem Dach seines Apartments in mitten China Towns zelten müssten.

Da wir keine andere Wahl hatten und das einfach auch super spannend klang ,nahmen wir dankend an und trafen ihn am Tag darauf um 7 Uhr in einem seiner Stammrestaurants, wo wir für 6 Dollar pro Person immer neue Gerichte aufgetischt bekamen, weil Ted hier so oft ein und ausging!
So folgten wir ihm im Anschluss und er erklärte uns nochmals, dass er bereits zwei französische Couchsurfer für die kommenden Tage bei sich wohnen ließ und und seine 1- Zimmer Wohnung nicht für mehr ausgelegt sei, weshalb wir somit mit dem Dach und einem Zelt vorlieb nehmen müssten. Wir stimmten selbstredend zu, bis die Franzosen den Wunsch äußerten, selbst Carlson auf le Dach zu spielön! (Anm. d. Red.: nasales Lesen maximiert den gewünschten Effekt) Als wir Teds Zimmer sahen, erkannten wir auch die Notwendigkeit dieser Aktion, denn das Zimmer, das immerhin jetzt schon 3 Menschen Unterschlupf gewähren sollte, bestand zu 80% aus Bett und Taschen!
Der Haken an der ganzen Geschichte sollte sich noch in der selben Nacht zeigen!
So trennten sich aber vorerst unser Weg und der der Franzosen, da wir Ted zu seinem Büro folgten, um ein bisschen nach Mietwagen zu recherchieren. Wir nahmen also den Bus und kämpften uns durch die uns entgegenkommenden Massen von Baseball- Fans, die kurz zuvor die 7. Niederlage in Serie der „Giants“ mit ansehen mussten! In diesem Moment war es, also wir beide erschrocken durch unsere Taschen fassten und den anderen mit verdutzter Miene ansahen. Unser Laptop war noch im Bus!!! Der Laptop, auf dem all unsere Bilder waren und mit dem wir unsere kommenden Trips planten, lag in einem fast leeren Bus.
Wer von uns für den Laptop verantwortlich war, wollen wir hier mal verschweigen!
So machte Ted einen schnellen Anruf, wir gaben unsere Infortmationen heraus und dann hieß es: Warten und das beste hoffen!
Um uns nebenbei abzulenken und die Zeit zu vertreiben, halfen wir Ted bei seiner Arbeit, die, wie sich herausstellte, seine letzte sein sollte, da er die Woche zuvor entlassen worden war!
So langsam tat uns Ted wirklich leid! Erst hatte er seine große Wohnung verloren und sie gegen ein winziges Zimmer in einem rein chinesischen Gebäude eintauschen müssen und dann verliert er auch noch den Job beim Theater, in dem er 25 Jahre gearbeitet hatte. Das erklärt vielleicht auch, weshalb er sich so viel Arbeit mit uns Couchsurfern aufhalste. Also vertrieben wir uns unsere Zeit damit, ihm zu helfen, während er sich seine Zeit damit vertrieb, uns zu helfen! Ist das nicht schön...?
Nach etwa einer Stunde kam dann der erlösende Anruf, dass der Laptop tatsächlich gefunden wurde und wir ihn abholen könnten, was wir am nächsten morgen auch direkt machten!
Alles perfekt gelaufen, könnte man also meinen.... Pustekuchen!
Als wir bereits wieder vor dem Gebäude standen in dem Ted lebt, blieb er plötzlich und ohne jeglichen Kommentar stehen und telefonierte! Erneut warteten wir 15 Minuten, in denen er ab und zu eine SMS
bekam oder aber laut fluchte, was so gar nicht zu seiner sonst sehr ruhigen und gelassenen Art passte! Wir sagten in dieser Zeit nichts und warteten einfach ab, was denn die Hiobs-Botschaft sein konnte, bis er uns aufklärte. Anscheinend hatten die Franzosen sich dabei erwischen lassen, wie sie das Zelt aufbauten und somit war die Hauseigentümerin, eine (Zitat Ted) „alte, scheiß Frau“ alarmiert und machte ihm am Telefon die Hölle heiß, sofern er den Mix aus Chinesisch und gebrochenem Englisch verstehen konnte... Außerdem schien das nicht der erste Vorfall dieser Art gewesen zu sein... Aus diesem Grund warteten wir knapp eine Stunde in den leeren Straßen, bis die Lichter im Haus erloschen waren und wir uns leise die Treppen in Teds Zimmer hochschlichen, bis er in seinem Zimmer angekommen Entwarnung gab! Diesen Drathseilakt vollführten wir jedes mal, wenn wir die Treppe rauf oder runter gingen!
Da wir Teds bereits arg gebeuteltes Nervenkostüm (er arbeitet ja beim Theater) schonen wollten, versuchten wir, eine neue Bleibe für unsere Restzeit zu finden, was er auch sehr begrüßte!
Leider war Couchsurfen in San Francisco kaum eine Option, da San Francisco nach New York der zweitbeliebteste Ort für Couchsurfer ist und die meisten Surfer sich bereits Monate im Voraus anmelden, so dass es für uns nur Absagen hagelte!
Glücklicherweise gibt es aber ein Hostel nördlich der Golden Gate Bridge, das von vielen Reisenden unentdeckt blieb und in dem wir glücklicherweise noch ein Zimmer für die kommende Nacht ergattern konnten. Die Kirsche auf diesem bereits leckeren Kuchen war aber die Tatsache, dass Ted zwei Fahrräder hatte, mit denen wir dort hinradeln konnten und so die Kosten für den Transport sparten, plus die Golden Gate Bridge per Drathesel überqueren durften!

Diese Häuserreihe aus 6 oder vielleicht 7 bunt gestrichenen Gebäuden ist laut Reiseführer das vielleicht meistfotografierte Motiv der Stadt, da es auf einer Anhöhe gelegen vor dem Panorama der Skyline steht. Außerdem glaubt Kevin zumindest, dass „Full House“ hier auch gedreht wurde! Nach einer verdienten Pause in dem dort anliegenden Park, machten wir uns weiter auf in die Haight and Ashbury Street, das Hippie-Mekka der Stadt, wo sich alternativ angehauchte Läden aneinander reihen und sich noch die Mamas und Papas der 70er herumtreiben!




Nicht zu vergessen befindet sich dort der größte Musikladen der Westküste. In einem einzigen, quadratisch geformten Raum finden sich dort CDs, Schallplatten und DVDs für wirklich JEDEN Geschmack,
bis unsere Augen so groß wurden, dass sie drohten, ihren Rahmen zu sprengen!
Nachdem wir also einen einzigen Zufallsgriff in der Sale- Abteilung tätigten, den wir mit beide mit sehr verschiedenen Gefühlen begrüßten, führte uns unser Weg durch den Golden Gate Park zur, na wer weiß es, nicht alle auf einmal...Golden Gate Bridge!
Leider hatten wir wiedermal eine ganz bedeutende Kleinigkeit vergessen`! „The Wind“ hatte bereits wieder eine dichte Wolkendecke über die Dächer der Stadt gelegt, so dass wir die Brücke nicht sehen konnten, bis wir bereits auf ihr drauf waren!!!


Da aber jede Medaille ihre zwei Seiten hat, nahmen wir es positiv und ließen uns ohne auch nur einmal wirklich treten zu müssen vom selben Wind über die Brücke tragen, die selbst dann noch zu überwältigen wusste!
Am anderen Ende angekommen mussten wir uns eingestehen, dass wir eigentlich gar nicht wirklich den Weg kannten... Das ist gerade bei solch dichtem Nebel und dem nahen Einbruch der Nacht nur gaaanz selten von Vorteil, weshalb wir umso glücklicher waren, als uns ein Radrennfahr-Kollege seine Karte der Gegend lieh, mit der wir uns neu orientieren konnten!
Eigentlich schwer vorstellbar ist, dass etwa 200 Meter hinter dem Nordende der Golden Gate Bridge die absolute Einöde herrscht! Zwar kamen ein paar Autos vorbei, doch im Prinzip hatten wir das Gefühl, als seien wir in Ostdithmarschen, dazu müsst ihr euch Ostdithmarschen in schottisch-hügelig-grüner Szenerie vorstellen!
Nun lagen nur noch 3 Meilen vor uns, die wir uns meist hinauf quälten, bis wir verschwitzt und hungrig beim Hostel Marine Headlands angekommen waren. Das Hostel sah sehr gemütlich aus und so war es nur noch unser Wunsch, eine Dusche zu nehmen und dann etwas zu essen!
Leider hatte Oak, der Angestellte an der Rezeption etwas dagegen, da unsere Reservierung, laut ihm, für die darauffolgende Nacht eingetragen worden war! In einem Wort: Shit!
Wir fragten mehrfach, ob es nicht irgendwelche Möglichkeiten gäbe und versuchten es dabei auch auf die „Wir wollen den Manager sprechen“- Tour, doch alles blieb ohne Erfolg. Ohne Erfolg, bis wir ein Pärchen ansprachen, das kurz nach uns eingetroffen und auch abgeblitzt war. Wie auch nicht anders zu erwarten, waren sie Deutsche aus Baden-Württemberg und machten einen Roadtrip mit ihrem Auto. Da sie neben dem Auto aber auch ein Zelt hatten, waren sie sehr gerne bereit, uns ihn ihrem Auto schlafen zu lassen!!! Somit hatte sich wiedermal das Blatt gewendet und wir konnten dem Hostel getrost mitteilen, dass es sich erledigt habe und somit hatten wir wieder 50 Dollar gespart!
Da die beiden aber auch noch ein wenig Private-Time genießen wollten, fuhren sie alleine in die Stadt und wir warteten entspannt im Sofa- Zimmer des Hostels und kochten uns etwas mit den „Foof for all“- Utensilien, bis diese fast aufgebraucht waren. Das nennt man wohl Schnorren auf Weltklasseniveau!
Da uns aber trotz alledem auch das Mitleid von Oak an der Rezeption sicher war, konnten wir auch noch nach Bettruhe im Sofazimmer
bleiben, bis wir dann abgeholt würden oder sonst auch die ganze Nacht, wie er uns unter der Hand mitteilte!
Gegen 12 Uhr kamen Sandro und Amelie dann in ihrem Toyota zurück und so fuhren sie vor und wir mit unseren Rädern hinterher den Berg hoch, wo sie einen kostenlosen Campingplatz empfohlen bekommen hatten. Leider hatte Sandro wohl vergessen, dass wir aus dem flachsten Bundesland der Welt kamen, weshalb ein steiler Anstieg mit 30 km/h für uns dann doch etwas zu viel des Guten war.
Als dann auch endlich das Zelt stand und wir unsere Vordersitze mit Decken und Kissen ausgestattet hatten, konnten wir schlafen!
Der nächste morgen begann mit einer kleinen Schrecksekunde, als eine Polizistin gegen 9 Uhr herum an unser Fenster klopfte und uns ein paar Fragen stellte. Da wir ihr leider weder den Namen des Autobesitzers sagen, noch unsere Ausweise(wir hatten sie als Pfand and Sandro und Amelie abgegeben) vorziegen konnten, weckten wir die beiden Camper und schnell hatte sich die Situation geklärt.
Direkt neben dem Platz stand ein großes Schild mit der Aufschrift: „No Overnight Parking“ und außerdem parkten wir die Feuerwehreinfahrt für das Waldstück zu, weshalb wir eigentlich 2 Strafzettel hätten bekommen können. Glücklicherweise hatten wir ja den Ausländer- und damit integrierten Dummheitsbonus, der uns dauerhaftes Visum in der Mitleidsabteilung der Einheimischen gewährt, so dass es bei einer Verwarnung und ein paar Floskeln wie: „I believe in the spirit of law“ und „Don´t drink alcohol“ blieb. Nach diesem recht abrubten Aufstehen bemerkten wir dann auch, dass wir mit Blick über die Wasserstraße des Golden Gates und der Brücke selber geparkt hatten!
So rollten wir alle noch ein letztes mal zum Hostel, wo wir die Reservierung streichen ließen und nochmal ein Frühstück gönnten, bis sich unser Weg und der von Sandro und Amelie trennten, wobei wir insgeheim hofften, sie vielleicht nochmal im Yosemite National Park wiederzutreffen!
Nach den Strapazen und der ungewohnten sportlichen Betätigung des Vortags, kam uns der stets bergab führende Weg hinunter in die Hafenstadt Sausalito sehr entgegen.
Wir nahmen wie von Ted empfohlen die Fähre, die uns an Alcatraz vorbei
über die raue See, zurück nach San Francisco beförderte, wo wir den verdammt talentierten Skatern zusahen, wie sie ihre Varial Heelflips und derartiges vorführten! Auch fühlte sich ein BMX- Fahrer dazu provoziert zwischen uns hindurchzuspringen, was sich aber so anfühlte, als wäre er tatsächlich über uns herüber gesprungen!!



Da Ted bei unserer Ankunft nicht da war, liehen wir uns ein Handy und riefen ihn an, damit wir unsere Restsachen abholen und dann zu unsrer nächsten Bleibe bei Alana aufbrechen konnten!
Zuerst allerdings aßen wir noch gemeinsam und wir halfen ihm dabei, seine Campingsachen von seinem Arbeitsplatz abzuholen und wir wurden sehr schnell dafür belohnt!
Aus dem nichts nämlich bot Ted uns an, dass wir seinen Gas-Kocher haben könnten, falls wir denn Verwendung dafür hätten. Und tatsächlich war hatten wir genau so einen am Tag darauf kaufen wollen! X-Faktor!!!
Zwar artete die ganze Aktion wieder zu einer nervlichen Zerreisprobe für Ted aus, der mal wieder hin und her hetzte, tausende male mit den Franzosen telefonierte, die ihn die ganze Arbeit für ihren gemeinsamen Campingausflug machen ließen und somit begann wie ein Verrückter durch die Straßen zu preschen und zu fluchen. Hier ein Beispiel:“You motherf***ing c**ks***ing b**ch!“.
Trotz all der Hilfe, die Ted uns angeboten hat, waren wir letztendlich froh, als wir uns verabschiedeten und ihn mit seinen ganzen Sorgen und Problemen hinter uns ließen. Hoffentlich kriegt er das noch auf die Reihe!
Wie bereits gesagt, hatten unsere Hilferufe im Internet doch noch Gehör gefunden. Alana wartete bereits an der U-Bahn Station auf uns und fuhr uns mit ihrem Auto zum trauten Heim ihrer Familie, das etwa 8 mal so groß, wie das von Ted war!
Nach dem üblichen Small-Talk entschlossen wir uns, noch einmal ein paar Bars aufzusuchen, in der Hoffnung, dass Kevin nicht nach seinem Ausweis gefragt wird.
Leider passierte genau das, als wir uns in der ersten Bar setzten und eine Aufpasserin uns alle nach unseren Id´s fragte. Leider schien sie gegen unsere Auslandsdummheit resistent zu sein und auch ein verschmitztes Lächeln half nichts! Äußerst ungewöhnlich!
So mussten wir mit der nächstbesten Bar vorlieb nehmen, in der wir ein paar Stunden verbrachten und dann den Weg nach Hause antraten.
Hier jedoch offenbarte uns Alana ihre dunkle Seite, oder wie auch immer man das nennen will... Anscheinend hat sie eine Art Gabe, die sie besonders empfänglich für Geister und Übernatürliches macht. Keine Sorge, auch wir waren zu diesem Zeitpunkt bereits dabei, sie als leicht verrückt abzustempeln. Allerdings erzählte sie das alles mit einer solchen Überzeugung, dass Kevin es nicht wagte ein 3. Mal „Bloody Mary“ zu sagen und David auch ein wenig an seinen Idealen und Vorstellungen zweifelte. Hier eine kleine Zusammenfasung von dem, was Alana bereits alles erlebt hat:
Als kleines Mädchen war sie in einem Ferienlager, als plötzlich ein Feuer aus dem nichts ausbrach und die gesamte Gruppe eine lichterne Gestalt einer Frau in den Flammen verbennen und schreien sah.

Kurz nachdem ihr Opa verstorben war, kam eine fremde Frau auf sie zu un sagte ihr, dass sie den Geist (Spirit) ihres Opa´s nicht blocken sollte, da er ihr etwas mitteilen müsse.

Und als sie einmal den Namen eines toten Menschen drei mal vor einem Spiegel wiederholt hatte, tauchte eine Gestalt hinter ihr und ihren Freundeninnen auf...

Glaubt was ihr wollt, aber auf jeden Fall war es unheimlich! Als Gegenmaßnahme schauten wir uns noch eine Episode von Bob Ross an, bis wir in dem sehr gemütlichen Bett einschliefen und es am morgen darauf erst sehr spät wieder verließen! So genossen wir den Sonntagmorgen bei einem guten Frühstück und sagten Alana auf Wiedersehen, da wir sie gegebenenfalls in ihrer Uni-Stadt Santa Cruz am Pazifik nochmal besuchen werden!
Danach begaben wir uns wieder zu der Wohnung von Ted, der bereits mit den Franzosen auf seinem Campingtrip war und uns den Schlüssel zu seiner Wohnung versteckt hatte, damit wir alles nötige in die Wege leiten konnten, um noch in der selben Nacht problemlos nach Las Vegas aufbrechen zu können. Dort würden wir nach einem kurzen Zwischenstop in Los Angeles mit dem Bus ankommen und uns dann in einem geräumigen Zimmer des Luxus- Hotels „Stratosphere Tower“ auf dem Las Vegas Strip für 3 Tage niederlassen! Von dort geht es dann im Anschluss in den Yosemite Park und den Grand Canyon! Es klingt doch fast wie ein Plan!! Auch,wenn wir damit ein nicht zu stopfendes Loch in San Francisco reißen würden!


Lassts euch gut gehen!
Cpt. Kain Morgen out!

1 Kommentar:

  1. Das ist ja Wahnsinn,
    an so vielen Erlebnissen, schrägen und lieben Typen, die ihr kennen gelernt habt, teilhaben zu können, ist einfach klasse.

    Weiter so!!!!
    MM aus M

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