Montag, 26. März 2012

Von Byron bis ins Paradies

Tag zusammen,

wie schon erwaehnt, brachte uns ein Flugzeug ueber die riesigen Flaechen Australiens von Melbourne nach Byron Bay, an der Ostkueste Australiens.
Schon vom Flugzeug aus sahen wir die ebenso dichten wie gruenen Urwaelder und das wunderschoene Wasser vor der Kueste an der Ostspitze des Kontinents.
Generell wurde uns Byron Bay von Allen als totale Surferstadt beschrieben und vor allem ausschliesslich positiv! Jegliche Zweifel daran verschwanden sofort, als unser Busfahrer/Surferdude erst einmal einen Stop am Lennox Head machte, was zu den top Surfspots Australiens gilt und die Schoenheit der Wellen beschrieb. In Byron selbst war es erstmal einmal schwer ueberhaupt einen Eindruck zu gewinnen, als den eines Travelerbiotops. Ueberall liefen Menschen in ihren fruehen 20ern herum und trugen Backpack oder aber Surfboard.
Er lud uns ab im etwas ausserhalb gelegenen Backpacker Beach Resort. Das Hostel hatte einen starken Urlaubscharakter und die Stimmung war allgemein sehr locker und angenehm.
Wir machten einen ersten Gang ins kleine Stadtzentrum, was einen etwa 10 minuetigen Strandspaziergang bedeutete. Das besondere hier: der Sand quietscht beim betreten!
In der Stadt kauften wir ein und genossen die wirklich angenehme Athmosphaere die hier herrschte. Neben Backpackern waren auch viele aeltere, einheimische Hippies in der Stadt, die das Bild noch abrundeten.
Zurueck im Hostel dann assen wir was feines und schmissen uns direkt in die unfassbar grossen Wellen!!!


Es war Samstag und so wollten wir uns doch auch nochmal die Stadt bei Nacht ansehen. Nach nur wenigen Sekunden quasi trafen wir auf einen Drumcircle, wo viele Menschen mehr oder weniger gekonnt auf ihrer Bongo herumschlugen und andere dazu tanzten. Nur wenige Meter weiter spielte jemand Didgeridoo mit elektronischen Beats im Park und liess dazu einen Film auf einer Leinwand laufen..
Waehrend die meisten Leute sich dann in die vielen Bars und Clubs draengte, fanden wir noch einen kleinen Markt, wo es Live-Musik und die verschiedensten Dinge zu kaufen gab. Der erste Eindruck von Byron war also durchweg positiv!
Am Morgen darauf hatte Kevin schon frueh einen Surfkurs. Mit Mojo-Surf ging es an einen Strand suedlich von Byron, wo er gemeinsam mit 6 weiteren Backpackern die ersten Schritte zum Wellenreiten lernte. Nach einem relativ frustrierenden Beginn stand er zum Schluss fast jede Welle, die er sich vornahm! Zwar auf dem groesstmoeglichen Board und bei einfachen Bedingungen aber irgednwie muss es ja anfangen.


Waehrenddessen genoss David den Tag am Strand und in den Haengematten im Hostel.
Am Nachmittag schauten wir uns den grossen Wochenmarkt an, wo so mancher verrueckter Vogel herumlief und Dinge wie Seife, Surfboards, Schafswollschuhe und und und verkauften.


Am spaeteren Abend dieses Tages dann sprang Kevin noch ein weiteres mal auf ein Surfboard, um das gelernte auch ja einzupraegen, allerdings war es doch weitaus schwerer auf einem kleineren und schmaleren Gefahehrt...
Der Tag endete dann eher ruhig mit den Leuten im Hostel.
Den Tag darauf dann das selbe Prozedere: Da wir bestes Wetter hatten, ging Kevin mit ein paar Leuten die 100 Meter zum Strand, um den ganzen Tag zu surfen. Hier machte er auch erstmals Bekanntschaft mit der Tierwelt Australiens, einer Qualle. David machte es eine Nummer kleiner und schnappte sich ein Body-Board, um auf den Wellen zu gleiten. Der Tag war also fix rum und so sassen wir beim Abendessen mit Leuten aus der Schweiz, Holland und Deutschland zusammen, tranken Bier und socialisten, wie man hier so schoen sagt. Spontan entschied sich Kevin, mit einem Trupp ins "Cheeky Mokeys" aufzubrechen, einen Club, den quasi jeder Reisende an der Ostkueste kennt.
Unsere Zeit in Byron Bay neigte sich ihrem Ende zu aber noch hatten wir einen grossen Punkt auf unsrer Liste: Nimbin!
Dieses kleine Dorf hat es wegen einer bestimmten Eigenart in jeden Reisefuehrer geschafft. Um diese zu verstehen, hier eine kleine Einfuehrung in die Nimbin-Historie:
Im Jahr 1973 fand nahe Nimbin ein Fetsival Stadt, dass alternative Lebensstilen gewidmet war und somit viele Hippies anzog. Diese Hippies gefiel es in der Gegend aber so gut, dass sie bleiben wollten. Da die Bevoelkerung Nimbins greosstenteils aus Milchbauern bestand, die gerade in einer Krise steckten, konnten sie das Land fuer wenig Geld abkaufen und uebernahmen somit kurzerhand Nimbin. Mit den neuen Menschen veraenderte sich das Bild der Stadt und so sieht man heute noch bunte Farben ueberall. Diese Hippies haben auch gewisse bewusstseinsveraendernde Substanzen mit in die Gegend gebracht und so kam es, dass Menschen, die sich diesem Lebensstil zugeneigt fuehlen, nach Nimbin kamen und dort selbigem nachkamen.
Heutzutage sind es vor allem Touristen, die durch die kleinen, gemuetlichen Cafes und andere kleine Laeden schlendern und sich an den verschiedensten Angeboten der Stadt laben.

Nun zu uns. Wir buchten eine Bustour, die uns 2 Stunden in der Stadt liess. Unser Busfahrer haette mit seinen langen Haaren und seiner Kleidung kaum ein besserer Klischee-Hippie sein koennen und so konnte es losgehen. Bald waren wir in dem winzigen 350 Leute Dorf, das im Prinzip nur aus einer Strasse besteht.

Wir gingen von Geschaeft zu Geschaeft und chillten in einem Cafe, wo die angesprochenen Einheimischen ihre etwas dickeren Zigaretten rauchten. Auch uns fluesterten die teils seltsamsten Gestalten beim vorbeigehen mehrfach das Wort "Marihuana" zu. Die Polizei hier ist zwar relativ tolerant, doch besteht nach wie vor ein Risiko.
Im Endeffekt kann man sagen, dass auch wir ein bisschen vom besonderen Feeling der Stadt abbekamen und so konnten wir mit einem zufriedenen Laecheln zurueck nach Byron Bay ;)
Nach einem letzten Bad am Strand sassen wir abends dann mit ein paar Leuten aus dem Hostel zusammen, ehe wir uns muede ins Dorm zurueckzogen.
Den Morgen darauf dann war es soweit, dass wir unser naechstes Ziel auf dem Weg nach Brisbane anpeilten: Surfers Paradise.

Unser Hostel hatte einen Pool und war, wie die ganze Stadt, auf Party-Tourismus ausgelegt. Die Stadt selbst ist das passenste Beispiel fuer einen Ort, wo der Mensch es uebertrieben hat. Direkt am Strand stehen zig riesige Wolkenkratzer die den Strand teils sogar mit Schatten abdecken.


Den Tag verbrachten wir fast ausschliesslich im Hostel, nachdem wir uns im Stadtzentrum eingedeckt hatten. Am fruehen Abend schon begannen viele zu trinken, da es mit Mittwoch einer von 2 Partytagen in der Woche waren. Die Leute trafen sich an der hosteleigenenBar und sassen zusammen, ehe ein Grossteil mit einem Bus abhautem, um von Club zu Club zu feiern. Wir stattdessen blieben im Hostel, wo wir mit den "Angestellten", sprich Backpackern, die sich hier ein bisschen Geld dazuverdienten, zusammensassen.
Da war einmal der Englaender Chris, der Ire Bob und seine Freundin, der Schotte Scott sowie ein kanadisches Paerchen.
Im Anschluss zog Kevin noch mit den eben genannten weiter in einen Irish-Pub, was aber wenig berauschend war. So cool die ganzen leute auch waren, sind Iren und Schotten zusammen wie von einem anderen Planeten. Weder kann mensch ihren Akzent verstehen, noch was sie ueberhaupt meinen. Sie tranken und spielten Billiard, wobei es scheinbar mehr um Ehre, als um das gesetze Geld ging, bis es endlich zurueck ins Hostel ging. Dort dann trafen sie auf die Leute, die gerade vom Bar-Crawl zurueckkamen und in der allgemeinen Ausgelassenheit wurde es ein richtig lustiger Abend!
Den Tag darauf ging es zum Strand. Das Wetter spielte aber verrueckt und so war es ein eher kurzer Aufenthalt. Im Hostel sassen wir wieder zusammen mit den anderen Leuten, ehe es Abend wurde und es sich erneut vor der der Bar fuellte, weil Leute ausgehen wollten.
Ehe wir uns versahen, waren 2 Tage in Surfer's vergangen und es wurde Zeit, nach Brisbane zu kommen. Zu diesem Zeitpunkt sah es stark danach aus, dass wir einen Job nahe Brisbane auf einer Melonenfarm bekommen wuerden und so standen wir leicht unter Zeitdruck.
Wir mieteten einen kleinen Pkw, mit dem wir die 100 km fix zuruecklegten und auf dem Weg noch 1, 2 kurze Stops machten. In Brisbane angekommen, fuhren wir erst zu einem Ausguckspunkt etwas ausserhalb der Stadt, wo wir einen ersten Ueberblick bekamen und dann zu den botanischen Gaerten.


Nicht nur liefen ueberall groessere Echsen herum, auch riesige Spinnen waren alle 2 Meter zu finden. Wir sahen dies als ersten Vorgeschmack auf die Arbeit in der Landwirtschaft, von der wir schon so einige Geschichten gehort hatten! Tatsaechlich meldete sich Stephen, unser Ansprechpartner seit ueber einem Monat, und gab uns die Ansage, dass er uns den Tag darauf abholen wuerde! Endlich!!!
Abends dann parkten wir das Auto, schwelgten in den Erinnerungen von Nimbin und schliefen dann auf den Sitzen ein. Am Morgen darauf lieferten wir den Wagen im absoluten Zentrum der Innenstadt ab und warteten auf Stephen.
Was fuer ein Anblick war es doch, als ein grosser Bus a la 60 'er Jahre sich durch das Stadtzentrum quaelte und uns heranwunk.
Ohne Gurt legten wir die 5 Stunden- Fahrt zurueck in Richtung Innland.
Stephen, der uns schon als Alkoholiker beschrieben wurde, war nicht unbedingt der sicherste Fahrer und wegen der Eigenschaft, sich jedes mal umzudrehen, wenn er mit uns sprach, sahen wir uns nicht nur einmal schon im naechsten Graben!


So konnte sie aber endlich beginnen, die Zeit der Arbeit.
„Warr die, Melone, de Buer de kummt“!!

Cpt. Kein und Morgen!

1 Kommentar:

  1. Musste so lachen, Eure Beschreibung von Nimbin kommt mir so bekannt vor!!
    Bringt uns bitte weiter zum Schmunzeln....

    MM

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